08.03.2021, 15:23
Hallo liebe UnterstützerInnen,
die Abstimmung ist erwartungsgemäß leider für den Bebauungsplan ausgefallen. Trotzdem gibt es noch die Möglichkeit gegen Verfahrensfehler zu klagen. In folgender Mail von Finn Viehberg(NABU) gibt es ein Update zum Stand der Dinge. Ich würde euch auch weiter über etwaige Neuigkeiten informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Bjarne Ole Griebsch
Liebe Teilnehmer der Stadtgrün Demo vom Donnerstag,
ich schreibe Ihnen, weil Sie auf dem Coronazettel angekreuzt hatten,
dass Sie auf dem Laufenden gehalten werden möchten. Gute Nachricht:
Corona ist es nicht, weswegen ich antworte.
Leider ist es so, wie Sie bestimmt aus der Presse auch schon entnommen
haben, dass die Bürgerschaft mit 28:15 Stimmen für den geänderten B-Plan
67 gestimmt haben. Obwohl die Fraktion der Grünen/Die PARTEI die
Bürgerschaft auf bestehende Verfahrensfehler hingewiesen hat und die
Abstimmung von der Tagesordnung streichen lassen wollte, ist es so
gekommen. Wie geht es weiter?
Es gibt die Möglichkeit, dass die politische Entscheidung vom 4.3. durch
Naturschutzverbände und/oder unmittelbare Anwohner beklagt wird. Kennen
sie einen Freund oder Kollegen, der in unmittelbarer Nähe wohnt oder
Wohneigentum besitzt und die Abholzung ablehnt? Bitte melden.
Politische Parteien haben jetzt im Verfahren kein Klagerecht (die hatten
die demokratische Chance einen Kompromiss auszuhandeln). Wir versuchen
vom NABU Stadtverband, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um eine Klage
durch den NABU Mecklenburg Vorpommern zu erwirken. Beklagt werden können
jetzt nur noch Verfahrensfehler. Es geht NICHT unmittelbar um
Artenschutz/Baumschutz/Waldschutz, sondern darum, wo wurde in dem
Planfeststellungsverfahren ein Fehler gemacht. Im vorliegenden Fall gibt
es dafür Hinweise, allerdings kann es dazu führen, dass das Verfahren
"nur" neu gestartet wird und dann vermutlich wasserdicht (solange das
Backhaus Gutachten erhalten bleibt) umgesetzt wird. Die Rodung wird dann
allenfalls um Jahre verschoben und trotzdem gebaut.... Im besten Fall
wird der B-Plan kassiert und es bleibt der Wald stehen. Die potentielle
Klage kostet Geld, vermutlich etwas zwischen 7000 und 12000 Euro. "Der
Naturschutz braucht Kröten." Diese Mittel können wir alleine aus
Stralsund nicht stemmen, wenn eine Verbandsklage angestrengt, wird
unsere Kasse des Landesverbands geschröpft, der die Mitgliederbeiträge
dann einsetzen muss.
Für uns Stralsunder sind die Mauscheleien und der zukünftige Ausverkauf
der kommunalen Flächen unerträglich (übrigens ebenfalls Gegenstand der
gleichen Bürgerschaftssitzung). Doch und darauf komme ich selbst immer
wieder zurück, es sind unsere Naturschutzgesetze und Verordnungen, die
zu stumpf sind. Bzw. die wählende Bevölkerung hat einfach andere
Interessen als wir und das soll/kann in einer Demokratie auch so sein!
Das Fazit für Natur- und Umweltschützer kann nur sein, dass wir
weitermachen. Kinder und Erwachsene für Natur begeistern.
Möglichkeiten/Angebote für unsere Ziele anbieten, um die Mitbürger zu
überzeugen, dass wir in Stralsund viel mehr lebendige Umwelt brauchen.
Wenn Sie Interesse haben, dann kommen Sie einfach unverbindlich zu einem
Treffen bei uns vorbei. Ich lade Sie herzlich ein und würde mich sehr
freuen, wenn wir immer mehr Stimmen für ein umweltbewußtes -
nachhaltiges Stralsund vereinen können. Wir haben auch
erfreuliche/praktische Aktivitäten zu denen wir immer wieder Mitbürger
und Anwohner aufrufen, machen Sie mit.
Zur Information, wir sind seit der Demo auch auf dem Sozialen Medien
Kanal Instagram zu finden: @nabu-hst
Herzliche Grüße und einen schönen Wochenstart
Finn Viehberg
***
Vorsitzender
NABU Stralsund e. V.
Tribseer Stralsund 28
18439 Stralsund
Handy: 0151 50321523
web: www.nabu-stralsund.de
instagram: @nabu_hst