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Die Petition war erfolgreich!
Neuigkeit lesenPetition richtet sich an: Landesregierung und Parlament
An die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen: Nehmen Sie die angekündigte Streichung der Landeszuschüsse für die Archäologie und Denkmalpflege zurück!
Was soll passieren? Das Land Nordhein-Westfalen will sich bis 2015 ganz aus der Finanzierung der Archäologie zurückziehen und hat bereits für 2013 drastische Mittelkürzungen vorgenommen.
Wie läuft es bisher? In NRW wird die Archäologie / Bodendenkmalpflege von den zwei großen kommunalen Verbänden im Rheinland (LVR) und in Westfalen (LWL) getragen, und die Stadt Köln kümmert sich selbst um ihr Gebiet. Bislang wurden die Kosten für die Ausgrabungen und die nötige Nachsorge hälftig von den kommunalen Trägern (LVR, LWL und Stadt Köln) übernommen, die andere Hälfte bezahlte das Land NRW. Die Summe der Landesmittel lag bisher bei knapp 12 Millionen Euro pro Jahr.
Um was geht es? Überraschend wurde dieser Landeszuschuss von der neuen Regierung für 2013 drastisch gekürzt, nämlich auf 10 Millionen Euro. 2014 sollen nur noch 3,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen, und 2015 will das Land ganz aus der Mitfinanzierung der Archäologie aussteigen. Diese Kürzungen können von den kommunalen Verbänden und der Stadt Köln natürlich nicht ausgeglichen werden. Für viele Bodendenkmäler führt das zur undokumentierten Zerstörung, weil das Geld für die nötigen Rettungsgrabungen und ihre Dokumentation fehlt. In den Fachämtern werden die Gelder fehlen, die Funde fachgerecht zu konservieren und restaurieren. Bestenfalls verschwinden Funde und Grabungsakten im Magazin, weil die Mittel fehlen, die Ergebnisse für die Öffentlichkeit aufzubereiten und in den Museen den Bürgern zu zeigen. Auch viele Baudenkmäler könnten nicht mehr saniert werden, die historische Bausubstanz zahlreicher Städte wäre in Gefahr.
Die Gefährdung unseres kulturellen Erbes Kulturgutschutz und -pflege ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, sie ist als Pflicht im Gesetz verankert. Dem Staat kommt daher eine besondere Fürsorgepflicht zu. In unserem föderalen System stehen die Bundesländern in der Verantwortung. Die Verlagerung von Aufgaben von der Landesebene auf die Kommunen, ohne dort gleichzeitig für die nötige Mittelausstattung zu sorgen, ist verantwortungslos. Wie glaubwürdig aber ist ein "öffentliches Interesse", wenn die Landesregierung dafür bald nicht mehr einen Cent ausgeben will? Das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands mit hoher Wirtschaftskraft, zahlreichen Bauvorhaben und einer dynamischen Entwicklung setzt ein fatales Zeichen, wenn es sich ganz aus seiner Verantwortung für die Pflege und den Schutz seiner Bodendenkmäler davonstiehlt. Das archäologische Archiv im Boden zeugt von unserer gemeinsamen Geschichte und Kultur, es ist ein hohes Gut der Allgemeinheit. In NRW ist es über die Museen und den Tourismus und als Teil der Identität und der Lebensqualität ein wirtschaftsrelevanter Standortfaktor.
Begründung
Kürzungen hätten dramatische Folgen Das bundesweite Votum der Wissenschaftler und Kultur-Experten ist einhellig: Alle führenden Archäologen in NRW haben auf die dramatischen Folgen der geplanten Kürzungen hingewiesen. Der Verband der Landesarchäologen der Bundesrepublik Deutschland bittet um die Rücknahme der Kürzungen. Auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann bezeichnete die Streichungen als „kulturpolitische Bankrotterklärung“. Gudrun Kopp, MdB aus Ostwestfalen-Lippe und Parlamentarische Staatsekretärin beim Bundesentwicklungsminister sagt: "Das wäre das Ende für Denkmalpflege und ein Sündenfall an der Historie unserer Region."
Die Petition der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF) Wir bitten die Landesregierung, ihre geplanten und für 2013 schon umgesetzten Mittelkürzungen betreffend Archäologie und Denkmalpflege zurückzunehmen. Wir appellieren an die Fraktionen und Abgeordneten des Landtags von NRW, ihre Verantwortung wahrzunehmen und den Kurs der Landesregierung zu korrigieren. Wir bitten die Landespolitiker, sich erneut mit den Experten – auch der DGUF – an einen Tisch zu setzen und, begleitet von fachlichem Rat, bessere Alternativen zu erwägen.
Wir bitten Sie, die an der Geschichte und Kultur des Landes NRW interessierten und für das Land engagierten Bürger, diese Petition durch Ihre Unterschrift zu unterstützen!
gez. Die DGUF (für den Vorstand und Beirat: Rengert Elburg, Diane Scherzler M.A., Dr. Erich Claßen, Dr. Frank Siegmund, Dr. Gerhard Ermischer)
Die Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF) ist die größte deutschlandweit auf dem Gebiet der Ur- und Frühgeschichte tätige Vereinigung, in der an Archäologie interessierte Bürger ebenso wie Wissenschaftler zusammengeschlossen sind. Mehr zur DGUF und zur Archäologie in Nordrhein-Westfalen auf https://www.DGUF.de
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
24.03.2013
Petition endet:
23.06.2013
Region:
Nordrhein-Westfalen
Kategorie:
Kultur
Neuigkeiten
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Archäologie und Baudenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen 2014 - ein Jahr nach dem Ringen gegen Mittelkürzungen und für eine bessere gesetzliche Grundlage / Archaeology and the preservation of buildings and monuments in North Rhine-Westphalia in 2014 - one year on from fighting against the cuts and for a better legal basis
Liebe Unterzeichner der DGUF-Petition "Angekündigte Streichung der Landeszuschüsse für die Archäologie und Denkmalpflege zurücknehmen!",
wir möchten Sie heute über die aktuellen Entwicklungen rund um den Denkmalschutz in Nordrhein-Westfalen und über den Erfolg der Petition, die Sie 2013 unterzeichneten, informieren. Diese bislang größte Petition in der Bundesrepublik Deutschland pro Archäologie und Baudenkmalpflege hatte... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 04.07.2013On June 25th, the DGUF handed over its petition against the cuts and the planned axing of the Federal State funding for archaeology and the preservation of ancient buildings and monuments in North-Rhine Westphalia (NRW) to Carina Gödecke, President of the NRW Parliament, and Michael Groschek, Minister for Building, Housing, City Development and Transport. More than 27,000 people signed the petition; more than 1,800 signatures came from abroad, and all five continents were represented. This petition is thus the largest collection of signatures ever against cuts in the budget for the preservation of historic monuments in Germany. Thank you all for this huge success and for your solidarity with us!
Our press release from June 25th can be found... weiter -
Petition in Zeichnung
am 22.06.2013Endspurt bei der Petition gegen die angekündigten Kürzungen bzw. die Streichung der Landeszuschüsse für die Archäologie und Baudenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen,
Liebe Unterstützerinnen, liebe Unterstützer unserer Petition,
mehr als 26.000 Menschen haben die Petition der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF) seit Ende März unterzeichnet. Die Hälfte der Unterschriften stammt aus Nordrhein-Westfalen, die andere Hälfte aus den anderen Bundesländern und aus vielen, vielen anderen Ländern, sogar aus Kanada, Australien und Japan. Viele prominente Denkmalpfleger und Archäologen haben sie persönlich unterzeichnet, viele Fachgesellschaften und Verbände haben ihre Mitglieder zur Unterzeichnung aufgefordert. Aber die... weiter
Debatte
Es vollzieht sich ein Wandel von wertneutraler, ergebnisoffener-, zu Ökonomieeinflüssen unterworfener, wissenschaftlicher Forschung. Ein Geschichtswissen, welches weder werteneutral unterstützt, noch gesellschaftlich als relevant anerkannt wird, sondern auf private Willkür angewiesen, offensichtlich als irrelevanter Posten abgestellt wird, läuft Gefahr, in Zukunft keinen wissenschaftlichen Kategorien mehr zu entsprechen und damit keine unbeeinflussten Forschungsergebnisse beitragen zu können.
Anstelle einer Debatte über Streichungen bräuchten wir eine Diskussion über Strukturen. Sind die beiden Landschaftsverbände mit ihren aufgeblasenen Verwaltungen und ihren zentralitischen Strukturen aus der Zeit der preußischen Provinzverwaltungen noch zeitgemäß oder sollten nicht lieber Stadt- und Kreisarchäologen ortsnah die Verwaltung und Überwachung von Bodendenkmälern übernehmen, die von Grabungsfirmen (nach dem Verursacherprinzip finanziert) ausgegraben, dokumentiert und erforscht werden?