3.789 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: OB Dieter Reiter und 2.OB Katrin Habenschaden
Ausgangssituation:
Das Areal im Ortskern an der Ubostraße 7 soll laut dem Stadtratsbeschluss vom 27.11.2019 (14-20/V 15138) in einem städtebaulichen Wettbewerb neu geordnet werden. Der einstimmig beschlossene Leitgedanke zur Neuordnung des Areals lautet ‚Stärkung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens‘. Zudem sollen ‚alle momentanen Nutzer des Areals gestärkt werden‘. Mit der Entwicklung konkreter Baupläne wurde die MGS (Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung) beauftragt, welche nun zwei Planungsvarianten vorgestellt hat. Aus diesen Plänen geht hervor, dass der Reitstall Aubing zu Gunsten des benachbarten THW massiv verkleinert oder abgerissen werden soll. Hiervon betroffen sind vor allem unsere Grünflächen, dazu 47 Bäume, von denen 37 der Baumschutzverordnung unterliegen, sowie mehrere dutzend Rauchschwalben, welche in unseren historischen Stallungen leben und vom Aussterben bedroht sind. Anstelle von Grünflächen und Bäumen sieht der aktuelle Bauplan riesige Fahrzeughallen für das THW vor.
Forderung:
Wir fordern eine Überarbeitung der Pläne dahingehend, dass der Reitstall auf jeden Fall bleibt und unsere Bedürfnisse berücksichtigt werden, so dass wir weiterhin eine artgerechte Tierhaltung nach aktuellem Stand für unsere Pferde gewährleisten können. Ebenso fordern wir den Erhalt des dörflichen Charakters von Aubing, wozu das historische Stallgebäude, die Grünflächen, 47 Bäume und unsere Tiere, erheblich beitragen.
Begründung
Ethik: Der einstimmig beschlossene Leitgedanke zur Neuordnung des Areals lautet ‚Stärkung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens‘. Zudem sollen ‚alle momentanen Nutzer des Areals gestärkt werden‘. Beide Pläne der MGS missachten die Vereinbarung massivst, dazu würde das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Aubing durch beide Pläne definitiv geschwächt anstelle gestärkt. Denn für massige Großgaragen müsste nicht nur der traditionsreiche Reitstall weichen, auch dem ländlichen Aubing würde ein erheblicher Teil seines Charakters verloren gehen!
Umwelt: Auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes erscheint die geplante Baumaßnahme von Fahrzeughallen im Ortskern gerade in der heutigen Zeit als extrem unangebracht. Es ist allgemein bekannt, wie wichtig Grünflächen – gerade in der Stadt - für unser Klima sind. Und dann sollen in Aubing 47 Bäume gefällt werden, von denen 37 unter die Baumschutzverordnung fallen? Diese sind nicht nur Lebensraum und Fortpflanzungsstätte zahlreicher Tiere, sie sind Teil des wenigen Grüns, das noch im Aubinger Ortskern vorhanden ist. Dieses speichert außerdem Wasser und gibt es ab, was für das Klima in der Stadt von erheblicher Bedeutung ist. Zudem leben in unserem historischen Stallgebäude Rauchschwalben, welche vom Aussterben bedroht sind. Sie finden auf unserem Areal die perfekten Lebensbedingungen vor: In den Stallungen sind sie geschützt und finden notwendiges Heu und Stroh sowie Lehm für den Bau der Nester. Durch die Pferde haben die vom Aussterben bedrohten Schwalben außerdem ein großes Angebot an Insekten zur Fütterung ihres Nachwuchses.
Geschichte, Stadtbild und Kultur: Seit mehr als 100 Jahren steht das historische Stallgebäude unseres Reitstalls an seinem Ort, seit mindestens 1986 wird es als Reitstall genutzt. Somit sind wir die ältesten Nutzer dieses Areals. Mittlerweile sind wir also ein Generationenreitstall, viele Eltern unserer Kinder haben auch schon als Kinder bei uns Reiten gelernt. Diese sind zum großen Teil auch alteingesessene Aubinger Familien, für die der Reitstall nicht wegzudenken ist. Zudem erhalten wir unser Heu, Stroh und Hafer von den Aubinger Bauern, begleiten jedes Jahr mit unseren Ponys das St. Martinsfest der Kirche St. Quirin sowie des ‚Denk mit! Zwerge‘-Kindergarten und sind beim Aubinger Höfefest zum Ponyführen dabei. Mit all diesen Dingen sind wir ein wichtiger Teil des Aubinger Stadtbildes und der Aubinger Kultur und schon lange nicht mehr wegzudenken.
Pädagogik und Wert für die Kinder: Doch nicht nur kulturell sind wir unersetzlich. Bei uns reiten über 250 Kinder wöchentlich, dazu noch hunderte Kinder aus dem gesamten Münchner Raum in den Ferien. Und das nicht ohne Grund: Wir vermitteln von Anfang an einen vertrauensvollen und respektvollen Umgang mit dem Pferd, nicht zuletzt durch das pädagogisch fundierte Konzept Hippolini®, welches neben dem Reiten auch soziale Kompetenzen schult und die ganzheitliche Entwicklung der Kinder fördert und unterstützt. Gerade in der Großstadt, wo die Kinder kaum noch Kontaktmöglichkeiten zu Tieren und Natur haben, ist unser Angebot also essenziell! Zusätzlich kooperieren wir mit Kindergärten und Förderschulen der Umgebung und sind Teil des Münchner Ferienpasses, um sozial und finanziell benachteiligten Kindern diesen wertvollen Kontakt zum sozialen Lebewesen Pferd zu ermöglichen.
Wichtigkeit der Lage: Diese wunderbare Möglichkeit verdanken wir zum großen Teil unserer einzigartigen Lage mit der verkehrsgünstigen Anbindung (162, 143, 157, S4). Dadurch können auch Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien einen Einstieg in den Reitsport finden, genauso wie Kinder mit vollberufstätigen Eltern, ohne auf deren Fahrdienst angewiesen zu sein. Auch bestehende Kooperationen mit Förderschulen oder Ferienpassangebote werden durch die Anbindung begünstigt. Einen vergleichbaren Standort zu finden ist nicht realisierbar.
Artgerechte Tierhaltung: Wir beherbergen 16 Pferde und Ponys, ein Minimum um die teuren Kosten einer Reitschule zu decken und gleichzeitig ein Maximum an Tieren um ihnen auf unserer kleinen Fläche (max. 1 ha) ein ausgeglichenes und zufriedenes Leben bieten zu können, was für diese als Lehrpferde für Kinder absolut notwendig ist. Folglich kommt für uns auch eine solch massive Flächenverkleinerung nicht infrage. Um unsere artgerechte Tierhaltung weiterhin beibehalten zu können, müssten wir unseren Bestand verkleinern. Damit wäre aber eine Deckung der teuren Kosten für Pferdehaltung und Betrieb nicht mehr möglich, wir wären also auch durch die geplante drastische Flächenverkleinerung gezwungen, den Betrieb zu schließen.
Fazit: Natürlich möchten wir den Reitstall Aubing vor einer Schließung wegen der Flächenbebauung durch Fahrzeughallen bewahren. Doch genauso wichtig ist uns der Erhalt des dörflichen Aubings, welches durch das Bleiben des Reitstalls garantiert ist. Den unsere Koppeln werden niemals bebaut, wir brauchen sie, damit unsere Pferde ein ausgeglichenes Leben führen können.
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
03.11.2020
Petition endet:
31.01.2021
Region:
München Aubing-Lochhausen-Langwied
Kategorie:
Soziales
Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 01.02.2022Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Sehr geehrte Unterstützer, sehr geehrte Unterstützerinnen,
die Petition "Rettet den Reitstall Aubing - für das Aubinger Dorfleben" mit insgesamt fast 4.000 Unterschriften wurde heute an unsere 2. OB Bürgermeisterin Frau Habenschaden übergeben.
Das Gespräch verlief sehr positiv und wir hoffen nun, dass in der weiteren Bauplanung auch unsere Bedürfnisse, die Bedürfnisse unserer Pferde als Lauftier, und die Bedürfnisse der Aubinger Anwohner berücksichtig werden.
Herzliche Grüße,
Sabrina Gotsch und das Team des Reitstall Aubings -
Vier Wochen mehr für die Antworten vom Parlament
am 08.01.2021openPetition hat heute eine Erinnerung an die gewählten Vertreter im Parlament Parlament geschickt, die noch keine persönliche Stellungnahme abgegeben haben.
Bisher haben 4 Parlamentarier eine Stellungnahme abgegeben.
Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
www.openpetition.de/petition/stellungnahme/rettet-den-reitstall-aubing-fuer-das-aubinger-dorfleben
Debatte
Warum kann der Reitstall nicht bleiben und der Neubau des THWs so gebaut werden, das unten die Fahrteughallen sind und oben drauf die Räumlichkeiten
MMn ist ein Kampf "Reitstall vs. THW" in keinster Weise zielführend. Dass es diesen Flecken "Dorf", wie viele ihn hier zu Recht nennen, überhaupt noch gibt, ist im Wesentlichen der Existenz und Engagement dieser beiden Institutionen/ihrer engagierten Mitglieder zu verdanken. Ansonsten hätten wir wsl. bereits seit 20 Jahren an dieser Stelle eine andere Bebauung. Ebenso fragwürdig: der Reitstall und die "Bäume" sind ohne den Neubau oder gar Wegzug des THW ebensowenig "gerettet", denn das alternativ in die Diskussion gebrachte Altenheim wird wsl. nicht als Baumhaus oder Luftschloss errichtet.