10.369 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Landtag Niedersachsen
Der aktuelle Haushaltsplanentwurf der niedersächsischen Landesregierung sieht für die kommenden Jahre erhebliche Einbußen in Millionenhöhe für die niedersächsische Theaterlandschaft vor. Betroffen sind neben dem Staatstheater Hannover auch die Theater in kommunaler Trägerschaft (Celle, Göttingen, Hildesheim, Lüneburg, Osnabrück, Wilhelmshaven) sowie die Freien Theater und Spielstätten, u.a. vertreten im Landesverband Freier Theater Niedersachsen e.V.
Für 2022/23 sollen die geplanten Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst (TVöD) nicht übernommen und eine seit 2021 bestehende Spielstättenförderung für die Freien Theater nicht verstetigt werden. Die niedersächsische Landesregierung nimmt damit irreparable Schäden in Kauf und bringt die durch die COVID19-Pandemie ohnehin gebeutelten Kulturinstitutionen in große finanzielle Schwierigkeiten.
Wir fordern, dass sich das Land Niedersachsen zu seiner Theaterlandschaft bekennt. Mit der Aktion #RETTEDEINTHEATER knüpfen wir an die Protestaktion aus 2018 an. Es wird schmerzlich sichtbar, wie wiederkehrend die Debatte über eine auskömmliche Finanzierung der Theater ist und wie sehr sie in Frage gestellt wird. Das Wort seitens der Politik ist brüchig und verursacht alle paar Jahre neue Diskussionen und Existenzängste. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich eine nachhaltige und verlässliche Zukunftsvision für die niedersächsischen Theater zu entwickeln und umzusetzen! Ein Einfrieren der Zuwendungen, z.B. der Nichtübernahme der Tariferhöhungen bis 2025 gehört jedenfalls nicht dazu.
Noch ist es nicht zu spät! Die Entscheidung über den Haushaltsplanentwurf wird im Dezember getroffen. Bis dahin gilt es, die niedersächsische Landesregierung von einer Korrektur des Entwurfs zu überzeugen. Ein großes Bündnis aller in der Theaterwelt agierenden Gewerkschaften steht hinter dieser Aktion und wird von allen Seiten unterstützt: Theaterschaffende, Theaterleitungen, Förderer, Ausbildungsstätten für Theaterberufe und Theaterfans werden eingebunden.
Viele Theater in Niedersachsen fordern ihr Publikum auf, aktiv zu werden. Nach jeder Theatervorstellung, jedem Konzert werden Postkarten an Ministerpräsident Stephan Weil ausgefüllt und die Landesregierung damit geflutet. Am 10.11.2021 findet eine große Demonstration mit Kundgebung vor dem niedersächsischen Landtag statt Theaterfans aus ganz Deutschland solidarisieren sich mit einem Fotobekenntnis zum Theater. Diese Petition gibt allen Unterstützenden eine zusätzliche Stimme.
Begründung
Jede kleine Sparmaßnahme reißt irreparable Löcher in den Haushalt der Theater. Während man sich mit seinen Kulturinstitutionen rühmt, liegt das Land Niedersachsen mit seinen Pro-Kopf Ausgaben im Bereich Kultur im Ländervergleich nur auf Platz 13 von 16. Betroffen ist ein im Ländervergleich ohnehin vernachlässigter Sektor. Als Theaterschaffende haben wir Angst um unsere Jobs, vor der Schließung von Sparten oder Spielstätten, denn wir wissen, wenn Strukturen einmal niedergerissen wurden, sind sie nicht mehr so leicht aufzubauen.
Wir fordern: Investitionen in die Kultur, sind Investitionen in die Zukunft. Theater sind wichtige öffentliche Räume, in denen die Gesellschaft der Zukunft verhandelt wird! Wo wir uns als Gemeinschaft befragen, Visionen einer anderen Welt entwerfen und durchspielen. Als Theaterlandschaft stehen wir für Offenheit und Vielfalt. Wir steigern unsere Präsenz, analog wie digital, und bieten landesweit ein breites künstlerisches Programm auf höchstem Niveau. Dafür arbeiten tausende Theaterschaffende tagtäglich, aufopferungsvoll und unter teilweise prekären Arbeitsbedingungen. Dahinter stehen Angehörige und Familien.
Die soziale Situation der künstlerisch Mitarbeitenden in der niedersächsischen Theaterlandschaft ist äußerst fragil. Viele Theaterschaffende verdienen ihrer Qualifikation nach deutlich zu wenig, sind über langen Zeitraum befristet angestellt und arbeiten an Wochenenden. Die Einstiegsgage laut Tarifvertrag (NV-Bühne) für die an öffentlichen Theater eingruppierten Mitarbeitenden mit abgeschlossenem Hochschulstudium liegt aktuell bei 2000€ Brutto mtl.; Freie Theaterschaffende sind oft noch schlechter abgesichert.
Wenn die Politik hier nicht aufwacht, werden Theaterbetriebe auf dem Arbeitsmarkt zunehmend unattraktiv und nicht mehr konkurrenzfähig sein. Am Ende leidet darunter die Qualität und das kulturelle Angebot schrumpft. Der Raubbau an unserer vielfältigen und schützenswerten Theaterlandschaft geht weiter voran und ist auch im Zeichen der kommenden Landtagswahlen, ein Armutszeugnis für unser buntes, innovatives und reiches Land!
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
14.10.2021
Petition endet:
24.11.2021
Region:
Niedersachsen
Kategorie:
Kultur
Diese Petition wurde in folgende Sprachen übersetzt
Neuigkeiten
-
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 15.03.2023Liebe Unterstützende,
der Petitionsausschuss hat über das Anliegen der Petition beraten und ist zu dem Schluss gekommen, dass das Anliegen nicht in seinem Zuständigkeitsbereich liegt. Die Stellungnahme des Petitionsausschusses finden Sie im Anhang.
Beste Grüße
das openPetition-Team -
Die Petition wurde eingereicht
am 30.04.2022(english below)
Liebe Kolleg:innen und Kollegen, liebe Theaterfreunde und Theaterfreund:innen,
mittlerweile sind Monate seit den großen #rettedeintheater Aktionen vergangen.
Wir haben Teilerfolge errungen und dennoch:
Der Kampf um bessere Konditionen für die Theaterschaffenden und ihre Häuser in Niedersachsen ist zäher als gedacht.
Nun steht ein wichtiger Meilenstein bevor:
Die Künstler:innengewerkschaft GDBA steht in Verhandlungen für bessere Arbeitstbedingungen für Bühnenkünstler:innen und Bühnennahe Berufe. Eines der Hauptziele ist, endlich angemessene Gagen zu erreichen. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen hat die GDBA eine Petition geschaltet
www.openpetition.de/petition/online/die-mindestgage-an-deutschen-theatern-muss-erhoeht-werden
Wir,... weiter -
Rückmeldung des Ausschusses
am 13.04.2022Liebe Unterstützende,
das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen 03267/11/18 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren.
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.