857 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Landrat Andy Grabner
Der Landkreis Anhalt Bitterfeld möchte einen Eigenbetrieb im Rettungswesen gründen. „Grundsatzbeschluss des Kreistages zur Durchführung der Vollzugsausgabe „bodengebundener Rettungsdienst“ (Notfallrettung und qualifizierte Patientenbeförderung“ im Rettungsdienstbereich Landkreis Anhalt-Bitterfeld ab dem 01.01.2025.“ Beschlussvorlage ->Download<-
Quelle Landkreis Anhalt Bitterfeld
Wir sagen NEIN !
Begründung
Der 22.02.2023 war für uns Mitarbeiter des Rettungsdienstes DRK im Landkreis ABI der Tag, an dem, aus Gerüchten, Realität wurde. Was dies für uns Mitarbeiter (ca.160) bedeutet, wissen wir leider nicht! Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, erstellt durch den Landkreises Anhalt-Bitterfeld, lässt uns mit mehr Fragen als Antworten zurück! Mit unserer täglich wachsenden Angst davor, nicht zu wissen, was uns erwarten könnte, in so unsicheren Zeiten, fühlen wir uns, trotz des unaufhörlichen Kampfes unserer Vorgesetzten Antworten zu erhalten, allein gelassen.Die Geschichte des DRK im Landkreis und damit das Resultat unserer Leistungen, ist lang. Seit der Wende sind wir zunächst partiell und seit einigen Ausschreibungen sogar vollständig mit der Übernahme des Rettungsdienstes und qualifizierten Krankentransportes betraut wurden. Strukturen wurden kontinuierlich aufgebaut, gefestigt und stetig verbessert. Dieser Lernprozess über Jahrzehnte führte dazu, dass wir auch die letzte Ausschreibung für uns entscheiden konnten. Ziel dieser Verbesserungsprozesse sind in erster Linie die patientengerechte Versorgung und die Schaffung von besseren Arbeitsbedingungen, welche die Mitarbeitermotivation maßgeblich beeinflusst. Im Sinne der Anforderungen einer Ausschreibung und zur beständigen Verbesserung, schlugen wir, die Bereiche Zerbst, Köthen und Bitterfeld, neue Wege ein und schlossen uns mit 4 anderen Rettungsdiensten in Sachsen- Anhalt und dem LV DRK Sachsen- Anhalt zu einer Qualitätsgemeinschaft zusammen. Wir erlangten durch die Gemeinschaft und dank jedes einzelnen Mitarbeiters eine Zertifizierung, mit guten bis sehr gute Ergebnisse. Weitere Vorteile der Gemeinschaft bietet der Austausch, Weitergabe neuer Informationen/ Gesetze/ Richtlinien binnen kürzester Zeit und die Erarbeitung von einheitlichen Konzepten und Verfahren, um die Arbeit jedes einzelnen Mitarbeiters zu erleichtern und somit auch mehr Patientensicherheit zu schaffen.Der Wegfall einer Hilfsorganisation im Bereich des Rettungsdienstes hat unweigerlich auch Auswirkungen auf das Ehrenamt. Einige von uns sind, da Sie aus Bereitschaften oder durch den früheren Zivildienst in den Rettungsdienst kamen, mit den Grundsätzen und Idealen eng verbunden. Auf Grund des komplexen Hilfeleistungssystems können Wegfall des eigenen Nachwuchses, von Synergieeffekten und der undiplomatischen Zusammenarbeit bei Großschadenslagen und Katastrophen die Konsequenz sein. Die Aufgabenfelder im Haupt- und Ehrenamt des DRK sind so gestaltet, dass bei Katastrophen, Krisen und Konflikten ein flexibles, widerstandfähiges und weit vernetztes Hilfeleistungssystem bilden. Allein der zeitnahe Schutz von Leben und Leib steht hier an vorderster Stelle. Ein Eigenbetrieb des Landkreises müsste, um diesen Bedarf in besonderen Zeiten abzudecken, eben diese Strukturen selbst aufbauen.„Unzufriedenheit der Mitarbeiter“ soll Grund für die Entscheidung eines Eigenbetrieb durch den Landkreis Anhalt- Bitterfeld sein. Befragungen hierzu fanden, soweit uns bekannt ist, nicht statt. Unzufriedenheit können wir nicht leugnen, aber die Ursachen hierfür liegen primär dort, wo wir und unsere Arbeitgeber keinen Einfluss haben. Bestehende Strukturen im Gesundheitswesen und in der Gesundheitspolitik schüren dieses Problem stetig, so zum Beispiel auch während der gesamten Pandemie. Anpassungen des Rettungsdienstgesetztes brachten zwar Verbesserungen, besonders im Bereich Ausbildung und Befugnisse, aber am Ende ist man hier noch nicht.Fahrtwege, Schichtmodelle und Vergütung sind essentiell Punkte, wenn es um Zufriedenheit und somit um die Motivation der Mitarbeiter geht. Aktuell arbeiten Mitarbeiter in ihren Bereichen (Bitterfeld, Zerbst, Köthen) und helfen, nur mit Einwilligung, in anderen Bereichen aus. Unklar ist, ob bei einem Eigenbetrieb Mitarbeiter vielleicht in allen Bereichen fahren müssten. Bei einer Hilfsfrist von 12 Minuten sind gerade Ortskenntnisse unabdinglich. Längere Fahrtwege bedeutet auch höheren Kosten für die Mitarbeiter. Ebenfalls unklar ist, ob bestehende Schichtmodelle, wie zum Beispiel das in Bitterfeld, auf Wunsch der Mitarbeiter eingeführte 24-Stunden-Schichtmodell, bestehen bleiben würde. Entsprechende Vergütung für die körperlich wie geistig fordernde und belastende Arbeit, die wir tagtäglich leisten, sind ein entscheidender Faktor für Motivation und Zufriedenheit. Stetige Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Kostenträger sorgen für eine transparente Lohnentwicklung. Aber auch hier gibt es, bisher, keine Aussage über Tarif, Zuschläge, Sonderzahlungen, Urlaub- und Krankengeld im möglichen Eigenbetrieb des Landkreises.Im Sinne von guter Zusammenarbeit, unserer Zufriedenheit, Motivation und mentalen Gesundheit und für die Menschen, denen wir helfen, wünschen und fordern wir einen offenen Umgang mit all unseren Fragen und Ängsten, eine Teilhabe am Prozess und die Möglichkeit zu zeigen, was wir, die Mitarbeiter des DRK, getan haben und bereit sind zu tun, um Qualität zu leisten.
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
06.03.2023
Petition endet:
05.06.2023
Region:
Anhalt-Bitterfeld
Kategorie:
Verwaltung
Neuigkeiten
-
Petition wurde nicht eingereicht
am 06.06.2024Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Änderungen an der Petition
am 07.03.2023
Debatte
Die Konzession muss ab 01.01.2025 sowieso neu vergeben werden, indem sie vorher europaweit ausgeschrieben werden muss. Wer sagt denn, dass das DRK dann den Zuschlag erhält? Die Aufgabe liegt beim Staat, hier dem Landkreis. Dieser kann und hier liegt die Betonung drauf, diese Leistung an einen Konzessionär übertragen. Zur Wirtschaftlichkeit sei soviel gesagt, dass es nicht um einsparen von finanziellen Mitteln auf Kosten der Mitarbeiter oder Patienten geht.