Umwelt

Wanderfalkenschutz an der Badener Wand (Battertfelsen, Baden-Baden) – Offener Brief

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Regierungspräsidium Karlsruhe
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Die Petition wurde abgeschlossen

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Die Petition wurde abgeschlossen

  1. Gestartet November 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin Felder, sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Arbeit und unser Ziel sind der Natur- und Artenschutz, den wir sehr ernst nehmen. Durch die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit, die Umsetzung von Schutzmaßnahmen, sowie die Sensibilisierung der Klettersportlerinnen und Klettersportler haben wir dies immer wieder unter Beweis gestellt und viel für den Vogelschutz in Baden-Württemberg erreicht.
Mit diesem Schreiben möchten wir vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte nochmal darauf aufmerksam machen, dass wir das gleiche Ziel verfolgen, wie das Regierungspräsidium und es für dringend erforderlich halten, weiterhin an einem Strang zu ziehen und den angemessenen Schutz der Wanderfalkenpopulation in seinen natürlichen Lebensräumen zu gewährleisten! Dies gilt auch für die Badener Wand. Dazu sind wir auch bereit, unser Engagement für den Vogelschutz noch einmal zu verstärken. Wir sehen folgende Lösungsansätze:
• Zeitliche Sperrung nicht nur des linken Wandteils, sondern der gesamten Badener Wand zum Schutz der Wanderfalkenbrut im landesweit üblichen Zeitraum vom 01.01. bis 31.07., mit flexiblem, an den Brutverlauf angepasstem Ende der Schutzzeit.
• Temporäres Stilllegen der Kletterrouten durch Verschrauben der unteren Kletterhaken während der Schutzzeit
• Ehrenamtliche Beteiligung an Kontrolle und Information der Kletterinnen und Kletterer durch die lokalen Klettervereine
Aus unserer Sicht kann das vom Deutschen Alpenverein (DAV) und dem Arbeitskreis Klettern und Naturschutz Battert (AKN) vorgeschlagene Maßnahmenpaket dazu beitragen, Störungen durch Menschen auf ein verträgliches Maß zu reduzieren. Darüber hinaus können durch ein Brutmonitoring fundierte Erkenntnisse gewonnen, die Rückschlüsse auf den Erfolg der Maßnahme und mögliche Ursachen bei nicht erfolgreicher Brut zulassen. Durch die differenzierte Regelung (im Vergleich zu einer Vollsperrung) wird die Verhältnismäßigkeit gewahrt und die Akzeptanz bei den Kletterern gewährleistet.

Begründung

Nach fast einjähriger intensiver Beschäftigung und vielen Gesprächen zur Verbesserung des Wanderfalkenschutzes an der Badener Wand ist es bisher leider nicht gelungen, einen einvernehmlichen Konsens unter den beteiligten und betroffenen Akteuren zu finden. Dies ist umso bedauerlicher, da das Regierungspräsidium und die Kletterverbände grundsätzlich gemeinsame Naturschutzziele verfolgen. DAV und AKN Battert setzen sich für eine naturverträgliche Gestaltung und Ausübung des Klettersports ein. DAV und AKN Battert engagieren sich seit Jahrzehnten für den Biotop- und Artenschutz an den Battertfelsen.
Das Regierungspräsidium beabsichtigt eine ganzjährige bzw. nahezu ganzjährige Sperrung der Badener Wand. Eine Ausdehnung der Schutzzeit weit hinaus über die eigentliche sensible Brutphase bis zum Ausfliegen der Jungfalken im Juni/Juli ist naturschutzfachlich nicht notwendig und entspricht auch nicht dem landes- und bundesweit üblichen und mit den Kletterverbänden vereinbarten Vorgehen. Wir vermissen eine Abwägung von Naturschutzinteressen und Klettersportbelangen und sehen eine Vollsperrung als unverhältnismäßig an. Die vom Regierungspräsidium anhand der Anzahl der verbleibenden Kletterrouten im Battert begründete Verhältnismäßigkeit der Maßnahme, verkennt die tatsächlich gegebene herausragende kletterhistorische und alpinsportliche Bedeutung der Badener Wand.
Bergsportlerinnen und Bergsportler sind, nicht zuletzt durch die kontinuierliche Informations- und Aufklärungsarbeit des DAV, den Belangen des Naturschutzes gegenüber sehr aufgeschlossen. Fachlich nicht nachvollziehbare und überzogene Maßnahmen wie die geplante Vollsperrung der Badener Wand verursachen erfahrungsgemäß erhebliche Akzeptanzprobleme bei Kletterinnen und Kletterern. Gravierende Verwerfungen im langjährig aufgebauten Vertrauensverhältnis zwischen Naturschutz und Klettersport sind die Folge – am Battert und weit darüber hinaus.
Die Vorschläge von DAV und AKN Battert blieben bisher leider vom Regierungspräsidium Karlsruhe unberücksichtigt und mögliche Alternativen der Kletterverbände zur ganzjährigen Sperrung wurden fachlich nicht ausreichend und ernsthaft geprüft. DAV und AKN Battert möchten deshalb ihren Lösungsvorschlag wiederholen (siehe Anlage), der im Übrigen im Einklang zu den Ergebnissen und Bewertungen der vom Regierungspräsidium in Auftrag gegebene ornithologischen Stellungnahme steht.
Sehr geehrte Frau Regierungspräsidenten, bitte lassen Sie uns gemeinsam für den Schutz der Wanderfalken eintreten und organisieren Sie einen extern moderierten Runden Tisch, bei dem eine fachlich begründete und tragfähige Lösung gefunden werden kann.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Freundliche Grüße aus der Klettersportgemeinschaft.
Für diese Initiative:
Dieter Porsche, Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Alpenvereins e.V.
Uta Kollmann, Sprecherin AKN Battert
Sabine Bauer, Vorsitzende für Alpinistik des Deutschen Alpenvereins Ettlingen e.V.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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