430 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Bayerischer Landtag Petitionsausschuss
Wir, die Forstenrieder und Münchner Bürgerinnen und Bürger, bitten um die sofortige Rettung des denkmalgeschützten Derzbachhofs in München-Forstenried und die Unterstützung des von Stefan Höglmaier und Peter Haimerl vorgeschlagenen Sanierungskonzeptes zur Rettung des Derzbachhofs.
Den Bayerischen Landtag bitten wir, um politischen Rückhalt für die Rettung des Baudenkmals Derzbachhof und Unterstützung für den anspruchsvollen und zum Ortsbild und dem Baudenkmal passenden zeitgenössischen Neubau.
Konkret erwarten wir eine positive Stellungnahme gegenüber der Genehmigungsbehörde, hier die Lokalbaukommission München eine Überweisung an die Bayerischen Staatsministerien für Umwelt- und Verbraucherschutz, für Wohnen, Bauen und Verkehr sowie für Wissenschaft und Kunst, die von der Lokalbaukommission München in dieser Angelegenheit befasst wurden und die Zurückweisung der Petition „Erhalt Umfeld Derzbachhof mit Baudenkmal Einfirsthof im Dorfkernensemble Forstenried“ vom 9.9.2018 mit Bearbeitungsnummer WK.0400.17.
Begründung
Dem denkmalgeschützten Derzbachhof im historischen Ortskern von München-Forstenried droht der totale Verfall und Abriss, wenn er nicht sofort saniert wird. Der älteste (noch) erhaltene Bauernhof Münchens, 1751 erbaut, steht seit Anfang der 1980er Jahre leer und verrottet. Die Sanierung unterliegt äußerst strengen Denkmalschutzauflagen und ist daher sehr aufwendig und teuer. Trotz Anfrage interessierten sich weder das Land, noch die Stadt oder die Kirche für die Sanierung des Gebäudes.
Deshalb hat der Projektentwickler Stefan Höglmaier den Hof vor 2 Jahren mit seiner Firma Euroboden gekauft und möchte das Baudenkmal mit Hilfe des Architekten Peter Haimerl sanieren und erhalten. Mit Peter Haimerl hat Stefan Höglmaier einen Architekten engagiert, der im Bereich Denkmalschutz und Baukultur hoch angesehen und ausgezeichnet ist. Um die teure Sanierung zu finanzieren, möchte Stefan Höglmaier 3-4 Wohnungen im Stadl des Derzbachhofs unterbringen und auf dem mittleren Bereich des Grundstücks ein neues Gebäude mit 16 Wohnungen errichten. Der Vorplatz des Bauernhofes wird landschaftsarchitektonisch neugestaltet. Dabei ist unter anderem eine öffentliche Nutzung z.B. für Veranstaltungen oder einen Bauernmarkt angedacht. Der rückwärtige Gartenanteil des Grundstücks wird bzw. bleibt Streuobstwiesen und wird nicht bebaut. Der Neubau passt sich an die umliegenden, meist dörflich geprägten Gebäude an und besitzt eine zurückhaltende Holzfassade, die an landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude erinnert. Das neue Gebäude ist architektonisch höchst anspruchsvoll und wird den historischen Derzbachhof in seiner Besonderheit hervorragend ergänzen.
Der Neubau integriert sich sehr gut in die umliegende Bebauung und bleibt mit 1 m unter der Firsthöhe des aus den 80er-Jahren stammende Nachbargebäudes. Die Sicht von den rückwärtig gelegenen Feldern auf die Kirche Heilig Kreuz bleibt dadurch frei.
Um die für die neuen Bewohner erforderlichen Parkplätze zu schaffen wird unter dem Neubau eine Tiefgarage vorgesehen. Diese wird nicht mit einer großflächigen Tiefgaragenabfahrt erschlossen, sondern mittels eines Auto-Aufzugs in einem kleinen, dem Gesamtensemble angepassten, Holzbau. Nur 1/5 der Grundstücksfläche wird oberirdisch neu bebaut; die restlichen Außenbereiche bleiben erhalten.
Eine Nachbarin des Derzbachhofs stieß im September 2018 eine Petition an, um die Sanierung des Bauernhofs und Errichtung eines Neubaus durch Euroboden aufzuhalten. Sie und verschiedene Anwohner fürchten eine Gefährdung des Klima- und des Gesundheitsschutzes, der Biodiversität, die Zerstörung einer Kaltluftschneise, eine Bodenversiegelung und Immissionen. Bis auf die zum Wohnungsbau notwendige geringe Bodenversiegelung (18%) trifft nach Aussage der Lokalbaukommission jedoch keines dieser Argumente zu bzw. kann im Rahmen des Bauantragverfahrens geregelt und gelöst werden.
Wir wenden uns an Sie, weil der Derzbachhof nicht das Schicksal vieler Baudenkmäler in Deutschland erleiden soll, die verfallen und abgerissen werden, weil kein Geld zur Sanierung zur Verfügung steht. Renditehungrige Eigentümer nutzen oder forcieren diesen Verfall sogar, um nach dem Einsturz neue Gebäude zu errichten, die befreit von Denkmalauflagen, und unter maximaler Ausnutzung der möglichen Grundstücksfläche den alten Ortskern unwiderruflich gesichtslos verändern würden. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Abriss des Uhrmacher-Häusls in München-Giesing letztes Jahr.
Das Konzept von Stefan Höglmaier ist die einzige, realistisch umsetzbare Möglichkeit, den Derzbachhof zu retten. Die Petition gegen den Wohnungsneubau, der eine Sanierung finanziell überhaupt erst möglich macht, wird nur den Verfall und damit den Abriss des Derzbachhofs befördern.
Der Vorschlag von Peter Haimerl ist eine einmalige Chance, im historischen Dorfensemble von Forstenried ein Baudenkmal zu erhalten, und der Ort durch die behutsame Renovierung des Hofes und die stilvolle Ergänzung an Lebensqualität und Attraktivität gewinnen wird. Hier steht nicht das Streben nach Rendite im Vordergrund steht, Stefan Höglmaier setzt sich nachweislich aus Leidenschaft für historische Baudenkmäler ein.
Foto: FritzK CC BY-SA 3.0 from Wikimedia Commons
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 02.03.2020Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
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Debatte
Es kann nur ein pro geben, weil ein anderes Konzept nicht realisierbar wäre. Ich kenne keinen der soviel Geld in die Hand nehmen könnte um alleine hier wohnen zu dürfen. Das Grundstück ist für städtische Verhältnisse groß genug um hier auch noch zusätzlichen Wohnraum schaffen zu können. Die vorgeschlagene Architektur ist wunderschön und passt sich dem Bauernhof sehr gut an.
Ich plädiere dafür, das denkmalgeschütze Gebäude einschließlich der Außenanlagen, der tenne, des Stadels, der Streuobstwiese, des Bauerngartens zu belassen und behutsam zu sanieren, ohne einen Neubau von Wohnungen und einer Tiefgarage. Das GESAMTENSEMBLE würde mit den Neubauten unwiederruflich zerstört.