61 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Umweltministerium, Anja Siegesmund
Dramatische Holzernte in den Fahner Höhen (oberhalb Friedrichsdorf)- an dieser Stelle wurden weit über 200 gesunde Eichen mit einem Stammumfang von 1.5-2.0 Meter im November 2018 wiederholt aus dem schmalen Höhenzug entnommen.
Es geht dabei wohl nicht darum, den Wald zu schützen und zu stabilisieren, sondern um rein ökonomische Gründe und eine gewisse Maßlosigkeit privater Eigentümer und des Thüringen Forsts.
Über hunderte Jahre entwickelter, gesunder Wald wird hier binnen weniger Jahre vernichtet.
Das grüne Dach, welches ein Wald benötigt, wird zerstört. Hitze und Sturm führen zu einer Austrocknung, besonders hier, an sonnigen und windreichen Höhenzügen.
Wald ist ein riesiger CO2-Staubsauger, der schlechte Luft ausfiltert, einlagert und nach dem Absterben als Humus in den Boden abgibt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass je älter Bäume werden, sie um so schneller wachsen. Bäume mit einem Stammdurchmesser von 1m erzeugen 3x soviel Biomasse wie halb so dicke Bäume. Alte Bäume sind leistungsstark und deshalb besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels.
Wälder "auszuforsten", um sie zu stabilisieren, ist falsch!
Durch die Entnahme alter Eichen (wie hier in großem Maße geschehen) führt zur Schwächung der Wälder. Es entstehen lichte Wälder (lt. Thüringen Forst sogenannte "Lichtlinsen"), Sonnenlicht kann ungehindert auf den Waldboden gelangen und ihn austrocknen. Junge Bäume, deren Wurzeln noch nicht stark sind, vertrocknen. Außerdem entstehen durch den Einsatz schwerer Technik (Harvester etc.) Gassen mit stark verdichtetem und geschädigtem Boden, der einen enormen Langzeitschaden für den Wald darstellt und Schädlingsbefall, Kahlfraß, Pilzbefall und Wurzelquetschungen zur Folge haben. An den sogenannten "Lichtlinsen" hat bei Sturm kein Baum die Möglichkeit, sich an einem nahestehenden Baum abzustützen. Baumkronen verlieren zunehmend an Dichte und es kommt zu absterben von Höhentrieben.
Eine Gemeinschaft von Bäumen muss erhalten werden damit der Wald es schafft ein Ökosystem zu bleiben, welches extreme Hitze und Kälte abfedert, große Mengen Wasser speichert und hohe Luftfeuchtigkeit entstehen lässt.
Der Wald ist eine unserer letzten, intakten Ökosysteme in Thüringen, wird aber oft nur ökonomisch definiert. Wird weiterhin in solchem Umfang Raubbau an unseren Wäldern betrieben, steht der Fortbestand des Waldes für nachfolgende Generationen auf dem Spiel.
Sollten wir nicht hier anfangen auf den Klimawandel zu reagieren? Es muss uns doch zu denken geben, warum wir in Deutschland die Klimaziele nicht erreichen.
Durch die Forstverwaltung wird das wertvolle Holz je nach Nachfrage als Furnierholz auf den Markt gebracht. Wer Kontrolliert wie viel wertvoller Baumbestand entnommen wurde und wird? Wie viel Waldboden wird durch Maschinen verdichtet und zerstört? Wer kontrolliert eine solche Waldbewirtschaftung, an der sich wenige bereichern und Generationen schaden tragen?
Begründung
In der "Thüringer Allgemeinen" vom 25.01.2019 wurde die Wertholzsubmission vom Thüringen Forst in Fakten dargestellt:
1532 Festhölzer im Angebot
1401 Festmeter an 27 in- und ausländische Bieter
Gesamterlös 580.000,-- Euro
Festmeterpreis 414,-- Euro (4,-- Euro über dem Wert von 2018 und somit eine Steigerung im 5. Jahr in Folge)
Jährlich verkauft das Forstamt Holz von Waldeigentümern im Wert von 2.000.000,-- Euro. Eiche ist dabei die gefragteste Baumart, von der es aber in Europa und auch weltweit zu wenig gibt. 987 Festmeter Eiche erzieltem hier einen Durchschnittspreis von 516,--Euro/Festmeter. Das Jahr 2018 von monatelanger Dürre und Stürmen geprägt. Die Folgen waren 1,1 Mio. Festmeter Bruch-und Wurfholz sowie Borkenkäfer-Befall. Der Klimawandel ist nicht zu übersehen. Trotz dieser sich schon lange abzeichnenden Klimaveränderungen werden weiterhin die stabilsten, gesündesten und mehrere hundert Jahre alten Eichen aus reiner Profitgier in dieser Menge gefällt.
Auch der kleine Höhenzug der "Fahner Höhen" ist stark davon betroffen. Auch dieses Waldgebiet muss herhalten, um Firmen in Bayern oder auch weltweit die Möglichkeit zu bieten einen vielfachen Gewinn zu erwirtschaften. Der in unseren Wäldern entstandene Schaden ist mit Geld jedoch gar nicht aufzuwiegen!
Der einmal in einem solchen Umfang geschädigte Wald mit altem Eichenbestand kann sich in dem durch Abholzen geschaffenen lichten Wald nicht mehr entwickeln bzw. regenerieren. Der Waldzustandsbericht verschlechtert sich bereits über Jahre. Rückläufige Vogelkulturen werden beklagt. Der Naturschutzbund bestätigt eine gewisse Machtlosigkeit gegenüber dem Thüringen Forst.
Wie lange soll die schonungslose Waldbewirtschaftung durch den Thüringen Forst hingenommen werden?
Die Gesetzgebung zur Kontrolle des Thüringen Forst muss eine Veränderung bringen.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 29.07.2020Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Debatte
Liebe Leute, ist Euch eigentlich klar, dass die Eichen auf dem Submissionsplatz aus ganz Thüringen und sogar aus Sachsen-Anhalt kommen? Ihr müsst mal mit den Förstern reden, die arbeiten wirklich naturnah und nachhaltig. Ihr beschimpft da echt die falschen Leute!