Region: Berlin
Bürgerrechte

Stop der Umbenennung der Robert-Rössle-Strasse in Berlin-Buch, Bezirk Pankow von Berlin

Petition richtet sich an
Bezirksamt Pankow von Berlin und BVV Berlin-Pankow

154 Unterschriften

Sammlung beendet

154 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet April 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Bezirksamt Pankow von Berlin und BVV Berlin-Pankow

Petition zur Einstellung des politischen Verfahrens der Umbenennung der
Robert Rössle-Straße in Berlin-Buch (Drucksache – IX-0070)
Bezirk Pankow von Berlin

Begründung

Das politische Verfahren zur Umbenennung der Robert-Rössle-Strasse ist aus politischer und historische Sicht ungeeignet, Geschichte aufzuarbeiten. Warum?

  1. Robert Rössle war einer der bedeutendsten Pathologen der 1. Hälfte des 20.Jahrhunderts mit internationaler Anerkennung. Sein ihm vorgeworfenes Verhalten als Direktor der Pathologie der Charité während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland zwischen 1933 und 1945 kann am ehesten mit den Begriffen „Mitläufer“ und Karrierist beschrieben werden. Es sind keine schwerwiegenden moralischen, ethischen, medizinischen und juristischen Verfehlungen von Robert Rössle in dieser Zeit bekannt geworden ( Literatur 2 ).
  2. Nach dem 2. Weltkrieg hat er noch seine Kraft als über Siebzigjähriger in den Dienst des Wiederaufbaus der Charité gestellt. Seine Verdienste wurden mit hohen Auszeichnungen der DDR und der BRD gewürdigt.
  3. Die Einschätzung einer Persönlichkeit sollte eine umfassende Würdigung der gesamten Lebensleistung im Für und Wider darstellen. Der historische Kontext muss berücksichtigt werden. Allein aus dem heutigen Erkenntnisstand des jeweiligen wissenschaftlichen bzw. medizinischen Fachgebietes (heute z.B.: Es gibt keine menschlichen Rassen) eine Beurteilung abzugeben ist einseitig und ungenau. Das Wirken und Verhalten einer historischen Persönlichkeit in nur einer Lebensphase einzuschätzen, birgt die Gefahr der Einseitigkeit. 
  4. Demokratische Entscheidungen im 21. Jahrhundert in Deutschland benötigen immer eine geeignete Form der Bürgerbeteiligung, wenn sie direkt oder indirekt die Bevölkerung betreffen. Das Straßenamensuchverfahren ist nicht ausreichend.
  5. In Zeiten, in denen die Mitglieder einer Zivilgesellschaft mehreren Krisen gleichzeitig ausgesetzt sind, ist es unverantwortlich, ihnen zusätzliche unnötige Lasten (Verlust von Heimatgefühl, finanziellen und adminstrativen Aufwand …) aufzubürden, die mit einer Straßenumbenennung einhergehen.

Literatur:
1. Synopse „Diskussion um die beantragte Umbenennung der Robert-Rössle-Straße in Berlin-Buch“ des Bezirksamtes Pankow von Berlin (Redaktionsschluss 17.5.2020) 
2. Schleiermacher, Sabine; Schagen, U.: Die Charité im Dritten Reich.- 2.überarb. Auflage, 2019, www.charite.zeit-archiv.de, ISBN 978-3-9819887-1-0 (epub)
3. Prüll, C.-R.: Von „Akademischer Freiheit“ und „Akademischer Wehrfreiheit“: Das Pathologische Institut der Charité von 1933 bis 1945.- in 2.- S. 151 – 168
4. Wenda, V.: Schreiben des Bucher Bürgervereins e.V. an Herrn Dr. Jütting (Vorsitzender der BVV) und Herrn Benn (Bürgermeister von Berlin-Pankow) vom 13.12.2021
5. Bezirksverwaltungsgesetz in der Bekanntmachung der Neufassung vom 10. November 2011 (GVBl. S. 692), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung des Bezirksverwaltungsgesetzes und anderer Gesetze vom 27. August 2021 (GVBl. S. 982) 
6. Ausführungsvorschriften zu § 5 des Berliner Straßengesetzes (AV Benennung) 
Bekanntmachung vom 1. Februar 2017, zuletzt geändert durch Verwaltungsvorschrift vom 1. Dezember 2020, SenUVK VI E 22, Tel.: 9025-1572, intern 925-1572, 
Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz 
7.Reich, Anja: Eine Frage der Hausnummer?.- Berliner Zeitung, Nr. 297, Mittwoch, 21.12.2022.-S.3

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Dr.med. Volkmar Wünscher aus Wandlitz
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 04.04.2023
Petition endet: 03.07.2023
Region: Berlin
Kategorie: Bürgerrechte

Neuigkeiten

  • Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
    der Text der Synopse "Diskussion um die beantragte Umbenennung der Robert-Rössle-Straße in Berlin-Buch" vom 12.5.2020 ist im Internet nicht mehr lesbar. Daher lege ich eine pdf-Datei mit dem Text der Synopse bei. Jeder hat damit die Möglichkeit, selbst sich ein Bild zu dieser Problematik zu machen.
    Als über 70-jähriger übte er bis 1948 die Tätigkeit als Direktor des pathologischen Institutes der Charité aus. Um das Jahr 1950 wurde 3x für den Nobelpreis für Medizin vorgeschlagen. Hätte er etwas mit der antihumanen Ideologie des Nationalsozialismus in der Medizin zutun gehabt, wäre dies bei der Dominanz der angloamerikainschen medizinischen Forschung nicht erfolgt. 1951 wurde er Ehrenmitglied der Berliner Medizinischen... weiter

  • Sehr geehrte Damen und Herren,
    leider ist die Synopse "Diskussion um die beantragte Umbenennung der Robert-Rössle-Straße in Berlin-Buch" des Bezirksamtes Pankow von Berlin nicht mehr im Internet lesbar. Daher lege ich eine pdf-Datei mit dem Text der Synopse bei. Über den weiteren Verlauf zum Stand der Bearbeitung der Petition werde ich Sie informieren. Zur Zeit gibt es dahingehend keine Neuigkeiten.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr.med. Volkmar Wünscher
    13.11.2023

  • Sehr geehrte Unterstützer der Petition zum Stopp der Umbenennung der Robert-Rössle-Str in Berlin-Buch,

    obwohl die Unterschriftensammlung beendet wurde, hat sich die Zahl der Befürworter mit Unterschrift auf 430 erhöht.

    Eines der bedeutendsten Fachbücher von Robert Rössle ist die Monographie "Die anatomische Pathologie der Familie" aus dem Jahr 1940 (also im 2.Weltkrieg verlegt). Es wird in einer neuen Auflage noch heute verkauft. Ich konnte in der Staatsbibliothek Unter den Linden das Original lesen. Auf Seite 340 (Kapitel: Schluß) schreibt er:
    "... Die Anschauung Krankheit sei ein Schicksal, weil alles Geschehen an Körper und Geist unter der Herrschaft der Vererbung stehe, ist in dieser Verallgemeinerung unrichtig und gefährlich. Obwohl,... weiter

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