1.763 Unterschriften
Petitionsempfänger hat nicht reagiert.
Petition richtet sich an: Bayerischer Landtag
Seit Jahren steigt die Zahl der befristet Beschäftigten in Grund- und Mittelschulen von 2012 bis 2016 um knapp 50 Prozent auf 1480 Lehrkräfte – an den Realschulen waren es im gleichen Zeitraum sogar 69 Prozent, von 790 auf insgesamt 1332. Lediglich an den Gymnasien zeigt sich ein gegenteiliger Trend.
Insgesamt waren 6957 Lehrkräfte in Bayern im Jahr 2016 nur mit befristeten Verträgen angestellt. Das sind knapp 800 Lehrerinnen und Lehrer mehr (13 Prozent) als noch 2012. Auch der Anteil der Lehrkräfte, die von befristeten Verträgen in die Verbeamtung wechseln, fällt 2012 bis 2017 mit 26,1 Prozent recht spärlich aus.
Diese Entwicklung läuft entgegen den klaren Zielsetzungen der großen Koalition, die befristeten Beschäftigungen zurückdrängen zu wollen. Die Betroffenen leiden ganz erheblich unter der unsicheren Situation. Mittel- oder langfristige berufliche und familiäre Perspektiven sind damit kaum möglich.
Wir fordern:
- Die Staatsregierung soll als Arbeitgeber mit gutem Vorbild vorangehen und in allen Ämtern und Abteilungen die sachgrundlose Befristung umgehend abschaffen.
- Die Förderleistungen und -Programme im Bereich der Lehrer-, Erzieher- und Pflegeberufe sind so auszurichten, dass sachgrundlose Befristungen grundsätzlich entfallen.
- Generell eine nachhaltige Schulpolitik und frühkindliche Bildung. Gute Bildung hängt mit Beziehung zusammen! Und das geht nur, wenn die Bezugspersonen nicht jedes Jahr wechseln.
Begründung
Dabei ist es eine paradoxe Situation: Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer können aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nicht bis ins Ruhestandalter unterrichten. Umgekehrt werden aber junge, qualifizierte Kräfte mit befristeten Verträgen abgespeist oder erhalten erst gar keine Einstellung.
Ähnlich sieht es im Bereich der Erzieher- und Pflegeberufe aus. Laut Ländermonitor „Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung arbeiten in den bayerischen Kitas rund 20 Prozent aller Beschäftigen in befristeten Arbeitsverträgen, bei Fachkräften unter 30 Jahren ist es sogar ein Drittel.
Doch noch immer sind keinerlei Maßnahmen seitens der Staatsregierung ergriffen worden, diese unsichere Situation zu lösen und für mehr Planungssicherheit zu sorgen. Es scheint fast so, als würde die bayerische Staatsregierung die befristete Beschäftigung systemisch einsetzen, um die Defizite einer verfehlten, nicht vorausschauend angelegten Bildungspolitik zu kompensieren. Und das auf Kosten der Betroffenen!
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Petitionsempfänger antwortet nicht
am 12.02.2020Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Die Petition wurde eingereicht
am 11.02.2019Sehr geehrte Unterstützende,
Ich habe die Unterschriften zur Petition im bayerischen Landtag persönlich übergeben. Wir werden beharrlich weiter an dieser Thematik arbeiten, sodass sachgrundlose Befristungen bei Lehrer*innen und Erzieher*innen abgeschafft werden!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Simone Strohmayr, MdL -
Petition in Zeichnung - Aktion Video verbreiten!
am 24.08.2018Liebe Unterstützende,
fast 1500 engagierte Menschen haben diese Petition unterschrieben.
Damit der Druck auf die Politik weiter steigt, bitten wir alle den unten verlinkten Facebook- und Twitter-Post zu teilen und an Freunde, Familie und Bekannte zu schicken. Auch das Teilen in Facebookgruppen hilft enorm!
Facebook: www.facebook.com/openPetition/videos/268267377326014/
Twitter: twitter.com/oPetition/status/1032990895237464064
Wenn Sie nicht auf Facebook oder Twitter sind, können Sie gerne den Kurzlink der Petition verbreiten: www.openpetition.de/!gegenbefristungen
Danke für eure Unterstützung und euer unermüdliches Engagement!
Euer openPetition-Team
Debatte
Ergänzung zu den vorherigen Kommentatoren: Neben den finanziellen Problemen, darf man auch noch ordentlich für die Krankenkasse bezahlen, auch wenn man kein Geld verdient und von dem Geld lebt, für das man schon Abgaben geleistet hat. Nach den finanziellen Entbehrungen während des zu langen Studium eine Schande. Und so will man den Lehrermangel bekämpfen?
Wer möchte es z.B. einer kleinen Schule eines privaten Trägers, die mit vielleicht 15 Lehrkräften im Kollegium einem Familienbetrieb vergleichbar ist, dem Träger verdenken, seine Mitarbeiter im ersten Jahr befristet anzustellen und dann - wenn man gegenseitig merkt, es passt (z.B. auch von den Grundeinstellungen und konzeptionellen Vorstellungen her) - entfristet? Wenn es passt, wird entfristet, wenn nicht, ist es besser, man trennt sich.