Region: Wiesbaden
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Familie

Rückerstattung von KITA-Gebühren nach 4 Wochen Streik

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadt Wiesbaden

758 Unterschriften

Dialog abgeschlossen

758 Unterschriften

Dialog abgeschlossen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Petition richtet sich an: Stadt Wiesbaden

Der letzte Kita Streik dauerte über 4 Wochen. Wir wollen kein Geld bezahlen für eine Leistung, die nicht erbracht wurde und fordern deshalb die Gebühren für einen Monat zurück. Einfach ausgedrückt: Keine Betreuung - kein Geld.

Wir fordern die Stadt Wiesbaden auf, die Kitagebühren für einem Monat zurück zu zahlen.

Begründung

Während des Streiks hat sich durch die fehlende Betreuung der Familienalltag dramatisch verändert. Angestellte mussten Stress mit dem Arbeitgebern bis hin zu Lohneinbußen durch unbezahlten Urlaub hinnehmen. Freiberufler mussten Aufträge nach hinten schieben oder ganz Ablehnen. Die einzig Leidtragenden waren die Eltern und Kinder. Denn die Kommunen hatten während des Streiks sogar erheblich geringere Kosten, weil für diese Zeit keine Gehälter an die Betreuer/innen gezahlt wurden. Dann noch für die gleiche Zeit Gewinn zu machen, indem man einfach die Kita-Gebühren weiter einstreicht, ist ein Schlag ins Gesicht der Eltern.

Deshalb fordern wir die Stadt auf, die Gebühren für einen Monat zurück zu zahlen.

Was noch zu sagen ist.

Die Stadt hatte finanziell überhaupt kein Interesse, zügig zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen und den Streik zu beenden. Die Berufung der Kommunen auf höhere Gewalt kann man deswegen nur als Witz bezeichnen, denn sie sind ja selbst Verhandlungspartner und obendrein finanziell noch Profiteure eines langen Streiks. Die Funktion des Streiks, Druck auf den Arbeitgeber zu erzeugen wird damit ad absurdum geführt.

Einzig die Eltern und Kinder mussten unter mehr als 4 Wochen Streik leiden. Dabei hätte die Stadt die Pflicht, Schaden von den Familien abzuwenden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, indem sie schnell zu einem Ergebnis kommt.

Eine Stadt wie Wiesbaden muss sich jetzt einfach mal Gedanken über ihr Image machen. Möchte sie familienfreundlich sein und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen? Oder möchte sie ausgerechnet jungen Familien auch noch Geld für eine Leistung abnehmen, die nicht erbracht wurde? Wiesbaden hat das doch nicht nötig.

Wenn die Stadt nun meint, sie könne jetzt fröhlich den Amtsschimmel ganz nach vorne stellen und mit der Gebührenordnung winken, in der das Leistungsprinzip nicht gilt, dann ist das etwas ärmlich. Viele andere Städte in Hessen haben längst beschlossen, die Gebühren für die lange Zeit des Streiks zurück zu erstatten. Das kann die Stadt Wiesbaden auch - wenn sie nur will. Als Landeshauptstadt sollte sie da nicht weiter hinterher hinken. Das Stadtparlament braucht nur einen Beschluss zu fassen.

Es geht hier nicht um ein paar Tage Betreuungsausfall. Da sagt keiner was. Es geht hier um über 4 Wochen ohne Betreuung. Deswegen fordern wir die Stadt auf, die Gebühren für einen Monat zurück zu erstatten. Keine Leistung - keine Gebühr!

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 27.08.2015
Petition endet: 23.01.2016
Region: Wiesbaden
Kategorie: Familie

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer der Petition,

    nach einigen Verlängerungen ist die Petition nun beendet. Das Quorum von 2800 Stimmen wurde leider nicht erreicht und deswegen habe ich mich entschlossen keine Unterschriftenliste an die Verantwortlichen der Stadt Wiesbaden zu übergeben. Denn faktisch haben vielleicht gerade mal ein Viertel der betroffenen Eltern unterschrieben und in dieser Hinsicht muss man die Petition...
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    Liebe Unterstützer der Petition,

    nach einigen Verlängerungen ist die Petition nun beendet. Das Quorum von 2800 Stimmen wurde leider nicht erreicht und deswegen habe ich mich entschlossen keine Unterschriftenliste an die Verantwortlichen der Stadt Wiesbaden zu übergeben. Denn faktisch haben vielleicht gerade mal ein Viertel der betroffenen Eltern unterschrieben und in dieser Hinsicht muss man die Petition leider als Misserfolg bewerten.

    Trotzdem waren Ihre Unterschriften nicht umsonst. Es gab sehr viele aktive Unterstützer und dadurch ein vielfaches Medienecho in Zeitungen wie der Frankfurter Rundschau und der taz, im Hörfunk bei HR-1, HR-4, Radio FFH und RPR sowie beim Fernsehen wie Hessenschau, defacto und auch bei SAT.1.
    Dabei wurde nicht nur an meinem konkreten Einzelfall, sondern vor allem - und darum ging es letztlich - in der allgemeinen Betrachtung durch die Berichterstattung klar, was einige Kommunen und hier besonders Wiesbaden für eine familienfeindliche Politik betreiben. Das hatte auf jeden Fall Wirkung, wie eine Fragestunde des Stadtelternbeirats der Kitas an die Parteien in Wiesbaden zeigte, die letzte Woche stattfand.

    Dort stellten sich alle Parteien den Fragen der Stadtelternbeiräte. Alle Parteien bis auf die CDU und die SPD haben sich dort klar für die Rückerstattung der Gebühren ausgesprochen. Selbst die FDP hat sich nun dafür ausgesprochen, obwohl sie im Sommer noch gegen die Rückerstattung stimmte.

    Interessant in dieser Fragestunde war die Haltung der Parteien zur Entwicklung der Kitagebühren in naher Zukunft. Alle Parteien mit Ausnahme der CDU redeten von gebührenfreien Kitas in der Zukunft, so wie es in Rheinland-Pfalz heute schon praktiziert wird. Da fehlt mir zwar etwas der Glaube, wurde doch noch im Dezember über Erhöhungen der Gebühren und nachgedacht.

    Trotzdem macht dies eines deutlich. Das Aufbegehren der Eltern, dazu gehört auch diese Petition, zeigt nun vor den Wahlen im März Wirkung. Alle Parteien bis auf die CDU und die SPD sind für eine Satzungsänderung zu den Kitagebühren, um bei zukünftigen Streiks Gebühren zurück zahlen zu können.

    Ob diese Parteien eine Satzungsänderung gegen den Willen von CDU und SPD (die derzeitige große Koalition) durchsetzen können entscheidet der Wähler im kommenden März durch die Schaffung neuer Mehrheiten. Möglicherweise verändert die SPD noch ihre Position, die sich in der jetzigen GroKo noch als Mehrheitenbeschaffer für die CDU hergibt und gegen die Rückerstattung votiert. Bei anderen Mehrheiten besinnen sich vielleicht auch der SPD Oberbürgermeister Gerich und der SPD Spitzenkandidat Manjura neu und erinnern sich vielleicht wieder an ihre sozialdemokratische Grundidee, indem sie eine familienfreundlichere Politik betreiben und auch Kitagebühren zurückerstatten, für die es keine Leistung gab, anstatt millionenschwere Prestigeprojekten zu fördern. Hier sei noch mal erwähnt, dass die Rückerstattung der Kitagebühren vollkommen durch die Nichtzahlung der Gehälter für die streikenden Betreuer gegenfinanziert wäre. Die Stadt hätte also im Haushaltsjahr keine Mehrkosten durch die Rückzahlung.

    Ausblick:
    Ich hoffe nun auf ein Wahlergebnis, das Mehrheiten für eine Satzungsänderung der Kitagebühren möglich macht. Ich hoffe auch, dass dann so eine Satzungsänderung rückwirkend verabschiedet wird und die Kitagbebühren für den Streikmonat Mai 2015 zurück gezahlt werden.
    Sollte dies nicht geschehen, würde ich mich freuen wenn es neue Unterstützung für den juristischen Weg gäbe. Einen Prozess könnte man dann via Crowdfunding finanzieren.

    Aber warten wir erst mal die Wahlen ab wie sich Politik neu formieren wird.

    Mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung,
    Roland Storch

Kurze Ergänzung. Wir bezahlen mittlerweile per Dauerauftrag und werden beim nächsten Streik direkt die Zahlung aussetzen. Interessant an der ganzen Geschichte ist, dass befreundete Eltern mit 2 Kindern in der gleichen Kita eine Rückbuchung zur gleichen Zeit vornahmen. Diese Eltern bekamen inzwischen die 3. Mahnung. Bei mir kam direkt nach der ersten Mahnung der Amtsvollstrecker, nach dem Motto, hoppla, da muckt einer auf, dem verpassen wir einen ordentlichen Schuss vor dem Bug. Ich hatte eine deutliche Begründung zur Rückbuchung geschrieben, die befreundeten Eltern nicht. Obrigkeitsstaat? RS

Noch kein CONTRA Argument.

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