Verkehr

Regenerative Kraftstoffe (eFuels) jetzt!

Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

10.238 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

10.238 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

Worum es in dieser Petition geht:

  • Eine möglichst schnelle und sozialverträgliche Einführung klimaneutraler synthetischer Kraftstoffe

  • Den klimafreundlichen Betrieb von bestehenden und zukünftigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, insbesondere auch bei privaten PKWs

  • Eine Klimapolitik im Verkehrssektor, die für alle Technologien offen ist und diese im Wettbewerb fair vergleicht und bewertet

  • Ein fairer Wettbewerb von E-Mobilität und Verbrennungsmotor und eine ganzheitliche Bewertung "Cradle to Grave" (von der Produktion bis zur Verschrottung) und nicht nur "Tank to Wheel"

  • Eine weltweit praktikable Lösung

Deutschland und die EU haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Das bedeutet vor allem, dass bis dahin kein Kohlenstoff aus fossilen Quellen (Kohle, Erdöl, Erdgas) mehr als Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Atmosphäre freigesetzt werden darf. Daraus folgt auch, dass der komplette Markt für flüssige Kraftstoffe auf Rohöl verzichten muss und durch regenerative Energie (-träger) als Basis für synthetische Kraftstoffe ersetzt werden muss. Diese gewaltige Umwälzung ist technisch möglich, benötigt aber viel Zeit. Mit der Umstellung unverzüglich zu beginnen ist Ziel dieser Petition.

Dabei spricht sich diese Petition nicht gegen E-Mobilität aus, sondern fordert, mit mehr Technologieoffenheit alle Möglichkeiten zu nutzen.

Es geht darum, Verbrennungsmotoren statt mit fossilen Kraftstoffen mit technisch gleichwertigen zu betreiben, die aus Strom, Wasser und CO2 synthetisch hergestellt werden. Das bei der Verbrennung frei werdende CO2 wird bei der Herstellung der Kraftstoffe aus der Umwelt entnommen. Wenn die benötigte Energie aus regenerativen Quellen stammt, ist dieser Kraftstoff klimaneutral. Übliche Begriffe für diese auf Wasserstoff basierenden Kraftstoffe sind z.B. eFuels, e-Gas, e-Benzin, e-Diesel, e-Kerosin oder Power to Gas (PtG) bzw. Power to Liquid (PtL) Kraftstoffe.

Diese Petition zielt verstärkt auf eFuels ab, da das Mengenpotenzial theoretisch unbegrenzt ist. Auch alle weiteren Arten von klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen sind zu fördern, wie beispielsweise HVO (u.a. bekannt als C.A.R.E.-Diesel) auf Basis von Rest- und Abfallstoffen oder anderen in jeder Hinsicht unkritischen biologischen Grundstoffen (wie z.B. Algen).

Rohstoffe, die eine Konkurrenz zu Lebensmitteln darstellen oder Urwaldrodungen veranlassen, sind strikt abzulehnen, wie z.B. die Verwendung von Palmöl.

Da für die Produktion von eFuels große Mengen an regenerativem Strom benötigt wird, ist dessen Herstellung in Deutschland nur begrenzt sinnvoll, z.B bei der Nutzung von Geisterstrom zur Energiespeicherung. Im Regelfall wird Strom aus neu zu bauenden Anlagen für erneuerbare Energie in anderen geeigneten Regionen der Welt (z.B. Wüsten oder Küsten mit ausreichend Windkraft) für die Produktion von eFuels verwendet werden müssen. Da dieser Strom nicht mit dem bei uns für E-Autos zur Verfügung stehenden Ökostrom konkurriert, ist der oft als Gegenargument angeführte Wirkungsgradvergleich zwischen direkter (e-Auto) und indirekter (eFuels) Nutzung von Ökostrom nicht relevant.

Forderungen:

Das Einführungsszenario für eFuels muss so gestaltet werden, dass die anfänglichen Mehrkosten gegenüber fossilen Kraftstoffen für die Bevölkerung sozial verträglich sind und eFuels damit akzeptiert werden.

eFuels sollen daher möglichst in Reinform angeboten werden und nur bei fehlender Preisakzeptanz fossilem Kraftstoff soweit nötig beigemischt werden. Die Mehrkosten sollen in der Anfangsphase von denjenigen übernommen werden, die bereit sind, einen Mehrpreis dafür zu akzeptieren.

Für Flug- und Kreuzfahrtreisen soll die Verwendung von e-Fuels über den freiwilligen Kauf entsprechender Zertifikate bei der Buchung möglich sein.

Der Gesetzgeber wird aufgefordert:

  • die Norm EN15940 für XtL Diesel (also synthetischer Dieselkraftstoff, wie z.B. das HVO C.A.R.E Diesel oder e-Diesel) in die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) aufzunehmen und somit den Verkauf an Tankstellen zuzulassen.

  • einen verbindlichen Zeitplan aufzustellen, wie bis 2050 fossile Energieträger als Basis für Kraftstoffe komplett durch regenerative Energie ersetzt werden müssen. Eine schnellere Umstellung muss der Kraftstoffindustrie offenstehen.

  • Deutsche Forschungseinrichtungen und Anlagenbauer, die sich mit der Herstellung von eFuels befassen, zu fördern. Die für die Erzeugung und Umwandlung von eFuels benötigten Technologien schaffen Arbeitsplätze und können ein Exportschlager „Made in Germany“ werden.

  • eFuels über eine Absenkung der Energiesteuer für diese Kraftstoffe zu fördern. Eine Befreiung von einer evtl. zukünftigen CO2 Bepreisung in welcher Form auch immer ist selbstverständlich.

  • bei den europäischen Institutionen eine Anrechnung von eFuels auf den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einzufordern.

Begründung

Nicht der Verbrennungsmotor ist klimaschädlich, sondern die Herkunft des eingesetzten Treibstoffes entscheidet über die Klimaverträglichkeit.

Ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, das nur mit eFuels betankt wird, ist klimafreundlicher als jedes Batteriefahrzeug.

Ein Einstieg in eFuels ist sowohl volkswirtschaftlich also auch für jeden persönlich relativ einfach möglich, da bestehende Tankschiffe, Pipelines, Kraftstofflager, Tankwagen und Tankstellen unverändert weiterverwendet werden können. Ebenso können bestehende KFZ, Flugzeuge, Schiffe usw. ohne Änderungen gelegentlich oder immer mit eFuels getankt werden. EFuels können so produziert werden, dass die gleichen technischen Spezifikationen wie heute an die jeweilige Kraftstoffart erfüllt werden Änderungen sind lediglich am Beginn der Lieferkette nötig. Dafür sind an entsprechend geeigneten Orten auf der Welt im großen Stil regenerative Energieerzeugungsanlagen zu errichten und vor Ort der produzierte Strom in einfach zu transportierende eFuels umzuwandeln. Geeignete Anwendungen könnten z.B. Windkraft an einsamen Küstenabschnitten oder solare Energiegewinnung in Wüsten mit ganzjährig hoher Sonneneinstrahlung sein. Der dort erzeugte Strom ist so günstig, dass es keine Rolle spielt, dass aktuell ca siebenmal soviel Strom benötigt wird.

In einer aktuellen Umfrage (ZDF Politbarometer) sprechen sich immerhin 33% der Befragten für stärker steigende Kraftstoffpreise aus. Diesen Bürgern soll die Möglichkeit gegeben werden, im selber zu bestimmenden Umfang mehr für Kraftstoffe auszugeben und dabei auch sichergehen zu können, unmittelbar etwas zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes beizutragen

Deutschland importiert bisher den allergrößten Teil der benötigten Energie aus dem Ausland. Es ist schwer vorstellbar, dass sich auf einheimischen Territorium so viel regenerative Energieerzeugung installieren lässt, das sich daran etwas signifikant ändert. Im Gegenteil, durch den beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie und den geforderten Ausstieg aus der Einheimischen Braunkohle ist es wahrscheinlich, dass der Anteil der importieren Energie eher steigen wird. Regenerative Energie lässt sich im großen Stil aber nur in Form von eFuels chemisch gespeichert im globalen Maßstab wirtschaftlich transportieren.

Angesichts der bestehenden Vorbehalte in der Bevölkerung gegen einen weiteren Ausbau der Windkraft wäre es ein riesiger Erfolg, wenn wir die heute benötigten Strommengen in Deutschland regenerativ erzeugen könnten. Auch ein weiterer wünschenswerter Ausbau der Photovoltaik hilft bei diesem Ziel bei uns leider nur im Sommerhalbjahr spürbar. Sollten weitere regenerative Strommengen zur Verfügung stehen, sollten fossile Brennstoffe zuerst dort verpflichtend substituiert werden, wo dies objektiv am Günstigsten und damit volkswirtschaftlich am sinnvollsten ist. Dies dürfte im Regelfall bei stationären Anwendungen (Gebäudeklimatisierung, Warmwasser, Industrie usw…) einfacher als bei mobilen Anwendungen sein.

Die meisten Fachleute sehen eFuels mittel- bis langfristig für eine vollständige Energiewende als zwingend nötig an, jedoch hauptsächlich für langstreckentaugliche Straßen- und Schiffstransporte sowie den Flugverkehr. Diese Bereiche sind regulatorisch aber nur schwer, im internationalen Flug- und Schiffsverkehr vermutlich gar nicht zu fassen. Eine signifikante Marktdurchdringung in diesen Bereichen ist daher erst dann zu erwarten, wenn eFuels wirtschaftlich mit erdölbasierten Kraftstoffen konkurrieren können. Diese Initiative soll explizit auch dabei helfen, einen Markt für eFuels zu schaffen, der die anfänglich vermutlich spürbar höheren Kosten maximal sozial verträglich kompensieren kann, weil er möglichst lange auf Freiwilligkeit basiert. Anders formuliert, z.B. ich wäre sicher eher bereit, einen anfänglich deutlich höheren Preis für eFuels zu bezahlen als eine Spedition im knallhartem, internationalem Wettbewerb. Mit steigender Produktionsmenge, steigender Effizienz, steigenden Investitionen, aufkommender Konkurrenz usw. sind relativ schnell sinkende Preise zu erwarten, die dann für weitere Bevölkerungsschichten einen (schrittweisen) Einstieg in eFuels ermöglichen und attraktiv machen. Erst wenn irgendwann diese freiwilligen Möglichkeiten zu keiner weiteren Marktdurchdringung von eFuels führen, sind verpflichtenden Beimischungen oder strenge Auflagen für das Transportwesen zu. Im Idealfall wird dieser Fall nie eintreten, weil eFuels irgendwann möglicherweise günstiger sein werden, als erdölbasierte Kraftstoffe.

Helfen Sie mir, die Politik dazu zu motivieren, dafür zu sorgen, dass jeder Bürger bei jedem Tankvorgang, jedem Flug und jeder Kreuzfahrt neu entscheiden kann, wieviel tatsächlichen Klimaschutz er sich leisten kann und will. Unterstützen Sie diese Petition! Ich danke Ihnen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Benedikt Zimmermann aus Stuttgart
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 29.09.2019
Petition endet: 28.09.2020
Region: Deutschland
Kategorie: Verkehr

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer von eFuelsNow,

    in politischen Europa gehen die Verhandlungen über ein erzwungenes Ende des Verbrennungsmotors in die heiße Phase.
    Trotz vieler Rückmeldungen von allen möglichen Verbänden und auch vielen Privatpersonen mit Appellen zu mehr Technologieoffenheit und einer Anrechenbarkeit von klimafreundlichen Kraftstoffen bei den Flottengrenzwerten wurde diese Forderung in den Vorschlägen der Kommission vollständig ignoriert.
    Als nächstes entscheidet das Europäische Parlament über diese Vorschläge und incl. diverser Änderungsanträge.
    Offensichtlich ist immer noch nicht allen Verantwortlichen bewusst, dass der Kraftstoff und nicht der Motor das Problem ist.
    In vorbereitenden Beratungen in verschiedenen... weiter

  • Thema: erneute Möglichkeit zur Rückmeldung an die EU- Kommission bzgl. Anrechnung von efuels auf Flottengrenzwerte



    Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer von eFuelsNow,





    Im Januar haben wir über diesen Verteiler sowie unsere Facebook Seite darum gebeten, bei einer umfangreichen EU Befragung zur Weiterentwicklung der europäischen Flottengrenzwerte mit zu machen.

    In Summe sind von 841 Bürgerrückmeldungen 753 aus Deutschland. Wieviele davon auf unsere Kampagne zurückgehen wissen wir natürlich nicht, aber es waren soviele, dass wir sogar entdeckt und in einem offiziellen EU Dokument erwähnt sind. Vielen Dank für die fleißige Teilnahme.



    Inzwischen befindet sich diese Initiative im „nächsten Workflow Schritt“. Im Sommer hat die Kommission... weiter

Solarstrom aus Wüstenregionen ist erstaunlich billig (ca 1,5 Cent / kWh). Damit kostet der Strom für ein Liter efuel deutlich unter 0,5€. Dazu kommen dann natürlich noch Kosten für die PtL Anlage, Transport, Steuern usw.

Auch wenn ich grundsätzlich die Petition unterstütze: - Bitte nicht für Kreuzfahrtschiffe (die sind einfach so extrem ineffizient, die gehören einfach nur reduziert) - Um das wirklich "neutral" werden zu lassen, bräuchte es noch viel (!) mehr Forschung, aber auch mehr heimische Energieproduktion (der Transport frißt sonst Berge von Energie, für die man andernorts Kohlekraftwerke abschalten könnte). Aber gern eFuels, um zB Überschüsse der alternativen Energiegewinnung (viel Wind und Sonne tagsüber) zu nutzen...

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