1.377 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Landrat Sebastian Straubel
Bei Drossenhausen an der A73 im Coburger Land ist geplant, im Auftrag der Autobahndirektion Nordbayern eine neue Tank- und Rastanlage zu errichten. Der geplante Neubau für 181 Pkw- und 64 Lkw-Stellplätze soll in seinem Endzustand 14 Hektar vereinnahmen und sechs Hektar Fläche versiegeln – und geschätzt 19 Millionen Euro kosten.
Eine solche Anlage am geplanten Standort ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht unnötig und wird im Betrieb jährlich Steuergelder verbrauchen, um die Verluste auszugleichen, sie ist auch aus ökologischer Sicht eine Katastrophe für das angrenzende Ökosystem „Lange Berge“.
Ist eine solche Anlage am geplanten Standort sinnvoll?
Die Anlage wurde vor 20 Jahren geplant. Bereits damals, im Jahr 2002, wurde die Wirtschaftlichkeit der Anlage angezweifelt. Seither hat sich das Verkehrsaufkommen des der Planung zugrunde liegenden Autobahnabschnittes stark verringert.
Bei der Abwassereinleitung ging man zu Beginn der Planung noch von einer Bedarfsprognose von 4500 Einwohnerwerten aus, wurde dies seitens der Planer bereits in den Folgejahren auf zunächst 2500, dann 1500 und zuletzt 750 Einwohnerwerte reduziert. Selbst diese reduzierte Bedarfsplanung darf nach einem Blick auf das reale Verkehrsaufkommen als überdimensioniert angesehen werden. Warum?
Eine Zählung der Fahrzeuge, die den Autobahnabschnitt in den Hauptverkehrszeiten – zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr sowie zwischen 16.00 Uhr und 19.00 Uhr befahren, ergibt, dass es sich in der großen Mehrzahl um lokale Berufspendler aus dem Kreis Suhl bis Erlangen handelt. Also keine potenziellen Kunden einer Tank- und
Rastanlage.
Nimmt man die vergleichbaren Tank- und Rastanlagen „Mellrichstadter Höhe“ und „Thüringer Wald“ als Maßstab hinzu, zeigt sich, dass eine solche Anlage nur mit großen wirtschaftlichen Verlusten geführt werden kann. In den beiden genannten Anlagen entsteht ein jährlicher Verlust von mehreren hunderttausend Euro.
Verluste, die durch Steuergelder ausgeglichen werden müssen.
Wie wird sich die geplante Anlage ökologisch auswirken?
Aus ökologischer Sicht ist die geplante Anlage eine Katastrophe.
Auf Grundlage des bayerischen Flächensparzieles von fünf Hektar (50.000 qm) pro Tag und der bestehenden Alternativen ist die Versiegelung von sechs Hektar allein für diese Anlage nicht akzeptabel. Zudem brüten auf der direkt angrenzenden Fläche viele bedrohte Vogelarten. Zu ihrem Schutz wurde das Flurstück mit Mitteln des Bayerischen Naturschutzfonds vom Landesbund für Vogelschutz zum Zweck des Arten- und Biotopschutzes erworben.
Es gehört unter anderem zum Naturschutzprojekt „Grünes Band – Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“. Die Auswirkungen einer Baumaßnahme der geplanten Größenordnung sowie die Verschlechterung der Lebensbedingungen für die bedrohten Vogelarten, die durch den Betrieb der Anlage entstehen würden, wären
nicht wiedergutzumachen.
Inwieweit wären angrenzende Ortschaften durch die neue Anlage betroffen?
Der Bachlauf des nahe gelegenen Oertelsgrabens, weist einen schwachgewundenen bis gestreckten Verlauf auf. Bei Starkregenereignissen entwickelt das ablaufende Niederschlagswasser hier extrem hohe Abflussgeschwindigkeiten. Es ist nicht auszuschließen, dass durch die zusätzliche Einleitung von Abwasser aus der hohen Flächenversiegelung der Rastanlage das Potenzial von Sturzfluten nach Oberlauter erheblich verstärkt wird.
Aufgrund der ohnehin durch den Klimawandel erhöhten Wahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen wird voraussichtlich die Abschwemmung von wertvollen Ackerböden zunehmen und sich die Überschwemmungsgefahr für die Gemeinde Lautertal erhöhen.
Gibt es Alternativen zur geplanten Anlage?
Die Anlage in Drossenhausen wurde geplant, um eine vermeintliche „Versorgungslücke“ zu schließen. Reisenden und Berufskraftfahrer*innen sollen genügend Möglichkeiten geboten werden, zu tanken, und, im Falle der
Berufskraftfahrer*innen, Ruhezeiten einzuhalten.
Auf dem zu betrachtenden Teilabschnitt der BAB 73 finden sich in unmittelbarer Nähe zur Autobahn bereits vier Tankstellen (drei davon sogar in Sichtweite), die diesen Bedarf abdecken. Zudem gibt es an der BAB 73 am alten Grenzübergang Eisfeld, wenige Kilometer entfernt zur geplanten Anlage in Drossenhausen, eine größere Tankstelle mit genügend Parkplätzen und einem in direkter Nähe befindlichen Hotel. Die von den Planern zu schließende Versorgungslücke besteht also in dieser Form nicht.
Aus diesen Gründen sprechen wir uns gegen die geplante Tank- und Rastanlage Coburger Land aus.
Begründung
- Flächenfraß verhindern
- Umweltschutz
- Hochwasser/Überschwemmungen vermeiden
- Steuerverschwendung vermeiden
- vorhanden Ressourcen nutzen
Initiiert vom Aktionsbündnis: Pro Natur Lange Berge
Unterstützt von:
- Grüne-Coburg Stadt und Land
- Grüne Jugend Coburg
- ÖDP Coburg-Kronach,
- Linke Coburg
- Bund Naturschutz Kreisgruppe Coburg
- LBV Kreisgruppe Coburg
- Fridays For Future Ortsgruppe Coburg
- VCD (Verkehrsclub Deutschland)
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
24.11.2021
Petition endet:
31.03.2022
Region:
Landkreis Coburg
Kategorie:
Umwelt
Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 03.06.2023Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Hallo liebe Unterstützer:innen,
am Montag, den 2.Mai, übergaben die Sprecher Melanie Ehrsam und Sebastian Hoffmann vom Aktionsbündnis Pro Natur - Lange Berge die gesammelten Unterschriften der Petition gegen die geplante Tank- und Rastanlage bei Drossenhausen dem Landrat Sebastian Straubel. Dieser versprach, die insgesamt 1400 Unterschriften - 1100 aus Coburg und dem Coburger Land - an die Regierung von Oberfranken weiterzuleiten. Die Regierung prüft derzeit im laufenden Planfeststellungsverfahren die Einwände gegen den Bau; unter anderem muss die Gefahr eines Hochwassers bei Starkregen mit einbezogen werden. Schon letzten August war der Oertelsgraben, der das Oberflächenwasser von der Autobahn ableiten soll, mit dem Ableiten des Regens völlig... weiter -
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.