Es geht in der Siedlung Emkum insgesamt um 64 Häuser, von denen die meisten seit Jahrzehnten als Dauerwohnsitz genutzt werden. Die Siedlung besteht seit 1957 und wurde von Anfang an von einer Reihe von Siedlern als Erstwohnsitz genutzt, ohne dass eine Behörde das beanstandet hat.
Wir haben in unsere Häuser unser Erspartes investiert. Zum Teil sogar behördlich vorgeschrieben:
In den 90er Jahren wurde ein Anschluss aller Häuser an die Kanalisation von den Behörden verpflichtend gefordert, was mit erheblichen Investitionen verbunden war und die Nutzung der Häuser als Erstwohnsitz begünstigte. Es handelt sich in Emkum seit Jahrzehnten de facto um eine gewachsene und in sich geschlossene Siedlung mit normalen Wohnhäusern. 
Hintergrund der aktuellen Androhung der Ordnungsverfügung und des Zwangsgeldes ist dagegen die Behauptung, dass es sich bei Emkum um ein “Wochenendhausgebiet” handle, in dem Dauerwohnen nach § 35 Baugesetzbuch (BauGB) nicht zulässig sei.
Ausgerechnet in Zeiten der größten Wirtschaftskrise unseres Landes und enormen Problemen auf dem Wohnungsmarkt wendet sich die Behörde jetzt nach 18 Jahren wieder an uns, um uns aus unseren Wohnungen zu vertreiben!
Viele von uns sind verunsichert und haben Zukunftsängste. Obwohl es sich bei diesem Schreiben erst einmal um eine Anhörung handelt, empfinden wir das Vorgehen der Behörde und den Stil des Briefes als bedrohlich (“Die nun beabsichtigte Maßnahme betrifft auch das Dauerwohnen auf Ihrem Grundstück. Ich beabsichtige konkret, Ihnen durch Erlass einer gebührenpflichtigen Ordnungsverfügung und unter Androhung eines Zwangsgeldes aufzugeben, die Nutzung innerhalb eines zumutbaren Zeitraumes aufzugeben.”)
Gerade in Zeiten der Krise halten wir es für taktlos und unverantwortlich, Bürgerinnen und Bürgern damit zu drohen, sie aus ihren Häusern zu vertreiben. Soll dieses Damoklesschwert einer solchen unverhältnismäßigen behördlichen Maßnahme jahrelang über unseren Köpfen schweben, während sich die allgemeinen Lebensverhältnisse in unserem Land ohnehin dramatisch verschlechtern?
Wir fordern daher rechtliche Sicherheit für alle Bewohnerinnen und Bewohner Emkums, indem unsere Siedlung als das anerkannt wird, was sie de facto seit Jahrzehnten ist: eine gewachsene und in sich geschlossene Siedlung (nach § 34 Baugesetzbuch).