45 Unterschriften
Fortsetzung mit einem Entscheid
Petition richtet sich an: Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens
Wie der Internetseite der Stadt Schneverdingen https://www.schneverdingen.de und der lokalen Presse zu entnehmen, soll in Schneverdingen ein „inMotion Park“ entstehen, am Südende des Walter-Peters-Parks.
Geplant sind ein 40m hoher kugelförmiger Aussichtsturm, eine Rutsche mit 90m Länge, eine Plattform und ein Picknick-Platz am Ufer des schilfbestandenen großen Teichsees, ein Waldwipfelpfad durch die Brut- und Nistbäume der Singvögel, Schlafbäume durchziehender Vögel und die Ansitze lokal vorkommender Greifvögel. Daneben ein „Naturerlebnispfad“.
Auch ein „gesondertes Areal mit Liegen, Bänken, Tischen und Stühlen, gesäumt von gastronomischen Angeboten aus der Region“ ist vorgesehen. „Marktcharakter“ solle das Ganze haben.
Die Rede ist außerdem von „ernährungsbewußter Gastronomie“, von Sanitäranlagen, einem großen Besucher-Parkplatz jenseits des Gustav-Bosselmann-Rings mit “Querungseinrichtung“ und Bau einer Linksabbiegerspur.
Den 200.000 Besuchern jährlich, mit denen der Investor rechnet, soll der „absolute Kick“geboten werden. Der „inMotion Park“ soll von morgens an bis zum Anbruch der Dunkelheit das ganze Jahr über jeden Tag geöffnet sein.
Statt Ruhe und Erholung für Schneverdinger Bürgern und Besucher: Verkehr, Abgase, Lärm, zertrampelte Biotope, vermüllte Parkanlagen.
Statt Rohrdommel und Frosch, leere Bierdosen.
Statt äsender Rehe in der Morgen- und Abenddämmerung, Techno aus dem Ghetto-Blaster.
Dieses Vorhaben muß verhindert werden.
Begründung
Schneverdingen wird seit Generationen als idyllisches Heidestädtchen mit nostalgischem Flair von Besuchern aus nah und fern geschätzt, weil sie Ruhe, gute Luft, Heideblütenfest, Schnuckenherden, Kutschfahrten und einzigartige Wanderpfade in der Heide lieben, Erholung vom Stress der Großstadt suchen. Wer eine, Zitat:„prächtige Naturkulisse“ von oben genießen will, der steigt auf den Wilseder Berg.
Diese Gäste wird man vergraulen, wenn man in Schneverdingen einen Spaßpark etabliert – mit angekündigt jährlich Zweihundertundtausend Besuchern, die hier, so die Drohung, „den absoluten Kick finden werden“.
Glauben wir der Prognose des Investors, und verteilen die „200.000 Besucher jährlich“ auf 200 Saisontage, so heißt dies ca. 1.000 Besucher täglich, „von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit“, im Schnitt, an Spitzentagen auch mal 2.000. Welche Kapazität sieht der geplante Parkplatz vor? Wo bleiben die PKW, Wohnmobile und Busse bei dessen Überfüllung? In den umliegenden Wohngebieten?
Wer zieht einen Nutzen aus diesem fragwürdigen Projekt, das den Walter-Peters-Park verschandelt, die Schneverdinger mit Verkehr, Gestank, Lärm und Dreck belästigt und den Steuerzahler zur Kasse bittet?
Land und Stadt wollen das Projekt “signifikant“ fördern, also mit Steuergeldern der Bürger die Profite des Investors gewährleisten. Denn ausschließlich Profit ist das Motiv hinter diesem Projekt, nicht die „Naturbeglückung“ für die Besucher, noch die Bespassung der Schneverdinger Bürger. Allein für die Abwasserführung zum Klärwerk sind von der Stadtverwaltung 60.000 EUR vorgesehen.
Wie schon erwähnt: „Marktcharakter“ solle das Ganze haben“ . Womit sich die wahre Absicht verrät. Man schaue sich diesbezügliche Entwicklungen im Vogelpark und im Serengeti-Park an. Wo das „Natur-Erlebnis“ mit Kettenkarussell und Achterbahn und Kitsch-Boutique vermarktet wird. Sieht so die die längerfristige Zukunft des Walter-Peters-Parks aus? Werden die Schneverdinger irgendwann Eintritt zahlen müssen, wenn Sie ihren Park besuchen wollen?
Zitat: „Den Ausschlag für Schneverdingen gab Kappenberger zufolge die dortige Naturkulisse.“
Fazit: Der Walter-Peters-Park, eine Oase der Ruhe und der Erholung, soll als, Zitat:„prächtige Naturkulisse“ für den Kommerz herhalten. Dafür soll die vorhandene Natur kaputt gemacht werden. Das Motto „Naturerfahrung“ soll als Feigenblatt für die kommerziellen Interessen des Investors dienen und der beliebte und naturnah angelegte Walter-Peters-Park in einen Kirmesplatz verwandelt werden.
Zitat: „Wer den absoluten Kick sucht, wird hier etwas finden“. Wem nach Kick ist, der soll bitte den Heidepark in Soltau besuchen. Oder das Klettergerüst in Reinsehlen.
Zitat: „Befürchtungen vor einer Investitionsruine“ weist Frau Moog-Steffens zurück, weil ja eine Rückbauverpflichtung mit dem Investor verankert ist.“ Der, so steht zu ergänzen, bestimmt nie Insolvenz anmelden wird.
Zitat: „Moog-Steffens verwies auf die städtische Internetseite https://www.schneverdingen.de , auf der Informationen zu dem geplanten Freizeitpark sowie eine Skizze zu finden sind. „Kein Bürger soll glauben, dass wir mit dem Klammerbeutel gepudert sind.“ - Doch, das steht zu befürchten!
Es bleibt offen, welche Folgekosten für die Erfüllung gesetzlicher Auflagen noch auf die Steuerzahler Schneverdingens zukommen werden. Seien dies Aspekte der Notfallrettung, des Unfallschutzes, des Feuer- und Grundwasserschutzes oder der Bundesimmissionsschutzverordnung. Wer trägt die Kosten für die geplante „Querungshilfe“ zwischen Parkplatz und inMotion Park, für die Einrichtung einer Linksabbiegerspur? Die öffentliche Hand?
Ein ironischer Teilaspekt: Wer das „einzigartige architektonische Bauwerk“ besucht, wird sich an dem Honigduft erfreuen, der ihm aus der Kläranlage entgegenweht, denn meistens kommt der Wind von West, und, Zitat: „die neue Perle in der Lüneburger Heide“ liegt in Lee. Der Brutzelqualm ambulanter Gastronomie vermengt sich damit zu einem Duft besonderer Note. Guten Appetit im, Zitat: „ernährungsbewußten Restaurant“!
Zweiter ironischer Aspekt: Angesichts dessen, daß „das architektonische Highlight“, die „Erlebniswelt 360° für Jung und Alt“, in enger Nachbarschaft zur städtischen Kläranlage einerseits, einer Umgehungsstraße andererseits und einer vielbefahren Zubringerstraße zum unmittelbar benachbarten Gewerbegebiet auf der dritten Seite entstehen soll, ist es nicht nachvollziehbar, daß überhaupt von einer „prächtigen Naturkulisse“ die Rede ist.
Das „Naturerlebnis und Architektonische Highlight“ droht ein ästhetisches Schandmal zu werden. Im Winter soll es sich gar als ein „kugelartiger Turm, als größte Weihnachtskugel der Welt“ präsentieren.
Mitbürgerinnen und Mitbürger Schneverdingens, Urlaubs-und Ausflugsgäste, Besucher aus nah und fern, verhindert mit Eurem Engagement die Verhunzung und kommerzielle Vernutzung des Walter-Peters-Parks. Laßt Euch nicht Eures Parks enteignen!
Unterschreibt diese Petition!
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
12.02.2016
Petition endet:
11.08.2016
Region:
Schneverdingen
Kategorie:
Umwelt
Neuigkeiten
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Sehr geehrte Unterstützer und Unterstützerinnen,
Ihnen allen herzlichen Dank für Ihre Unterschrift!
Inzwischen haben wir – die Gegner des inMotion-Parks - ein förmliches Bürgerbegehren gem. § 32 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes eingeleitet, das bis zum 19.09.2016 läuft. Bis dahin brauchen wir 1543 Ja-Stimmen, um einen Bürgerentscheid herbeiführen zu können.
Deshalb die Bitte: Tragen Sie sich, sofern Sie in Schneverdingen wahlberechtigt sind, in eine der Listen ein, die in der Praxis Dr. Kahl, der Praxis Dr. Hausdorf / Peters und in der 'Stadt-Apotheke' ausliegen.
Unterschreiben dürfen nur in Schneverdingen Kommunalwahlberechtigte, und NUR AUF PAPIER. Elektronische Stimmen gelten nicht.
Vielen Dank
Werner Ocker -
Änderungen an der Petition
am 12.02.2016
Debatte
Es soll ja auch ein ebenerdiger Erholungbereich angelegt werden, der dann in direkter Nachbarschaft zum Klärwerk liegt. Natürlich werden dennoch Besucher kommen, denn wer weiß den noch, wie gute Luft riecht? Aber bewusst Menschen den Gestank auszusetzen, zeigt, dass den Planern das Wohlbefinden der späteren Besucher ziemlich egal ist. Sie wollen nur deren Geld. Die Menschen werden so zu Konsumenten, zu Dingen herabgestuft. Das ist nicht illegal, aber zeigt das schwer ertragbare Menchenbild der Planer. Ich will solche Leute nicht in Schneverdingen haben.
Und warum hier und nicht woanders? Warum nicht im Camp Reinsehlen? Ganz einfach, da gibt es keine Bäume für einen Baumwipfelpfad. Warum nicht auf dem Gelände der Endo-Klinik? Es gibt nichts trostloseres als 1.000 Fichten von oben zu sehen. Warum nicht im Osterwald? Weil es auch da keine Bäume gibt, die es lohnt, von oben anzusehen. Und bei all den ganzen Kritikpunkten: Warum sollten sie denn woanders nicht so schlimm sein?