Region: München
Wohnen

Initiative Gelbe(r) Sack/Tonne in München

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Staatliche Institution

7.799 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

7.799 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 23.06.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Staatliche Institution

----ENGLISH BELOW-----
Wir wünschen uns gelbe Säcke/Tonnen für alle Haushalte in München. Mülltrennung und Recycling muss leicht zugänglich gemacht werden! Wir fordern, dass der Stadtrat München das 2017 verabschiedete Bringsystem zu Wertstoffinseln zu einem Holsystem von gelben Säcken/Tonnen verändert.
Wer ist eigentlich verantwortlich für unseren Verpackungsmüll?
Seit 1991 sind nicht mehr die Kommunen, sondern die Produzenten des Plastikmülls für dessen Entsorgung zuständig. Die Kommunen können aber das jeweilige Sammelsystem vor Ort beeinflussen: Wertstoffinseln, gelber Sack, gelbe Tonne oder Direktanlieferung an den Wertstoffhöfen.
Die Verpackungsentsorgung ist Teil des dualen Systems - eine Zusammenarbeit von Industrie und öffentlichen Entsorgungsunternehmen (z.B. der grüne Punkt). Hersteller von Verpackungen erwerben eine Lizenz, um dieses Logo auf Ihre Verpackungen zu drucken. Diese Lizenzgebühr geben Sie an die Käufer weiter. Mit den Einnahmen aus den Lizenzgebühren finanziert das duale System die Rücknahme und Entsorgung der Verpackungen. Stand 2019 sind neun Unternehmen als Anbieter dualer Systeme aktiv. In München sind das die Firmen Remondis und Wittman.

Begründung

Was ist nun das Problem in München?
In anderen Großstädten (Berlin, Hamburg) funktioniert die gelbe Tonnen bzw. der gelbe Sack gut. Pro Kopf werden in anderen Städten etwa 30 Kilogramm an Verpackungsmüll gesammelt, in München sind es gerade mal 5 (!) Kilogramm. Unserer Meinung nach sollte die Barriere zur Mülltrennung für Münchner:innen verringert werden, indem eine einfache und schnelle Mülltrennung direkt zu Hause ermöglicht wird. Eine Möglichkeit ist es, einen Teil der Restmülltonnen in Wohnhäusern durch gelbe Tonnen zu ersetzen. Die aktuelle Lösung mit Wertstoffinseln ist nicht effektiv genug - denn: in den Containern wird viel weniger Verpackungsmüll gesammelt. Der Grund liegt auf der Hand - mehrere hundert Meter zu einer Wertstoffinsel bedeutet Zeit, die viele nicht haben oder aufwenden wollen. Gerade für ältere Menschen ist dieser Weg mehrmals pro Woche schlichtweg nicht möglich. 
Warum ist Recycling so wichtig und welches Potential steckt im gelben Sack für München?
Etwa 40% des Verpackungsmüll können stofflich verwertet werden. Etwas mehr als 50% wird verbrannt und in Zementwerken als Brennstoff genutzt. Die restlichen 7% landen direkt in der Müllverbrennungsanlage. Zum Vergleich: 100% unseres Restmülls landen direkt in der Müllverbrennungsanlage.
Bei der Wiederverwertung von Kunststoffen reduzieren sich die CO₂-Emissionen massiv. Mit jedem Kilogramm recyceltem Kunststoff können etwa 2,3 Kilogramm CO₂ gegenüber der Verbrennung eingespart werden.
Rechnet man das auf das Potential von München aus, wären das etwa 32.000 Tonnen CO2 Einsparung pro Jahr. Nicht nur die CO2 Einsparung ist ein positiver Effekt: das recycelte Material kann, wenn auch für minderwertige Stoffe, wiederverwendet werden.
**** ENGLISH *****
We want yellow bags/bins for all households in Munich. Waste separation and recycling must be made easily accessible! We demand that the Munich City Council changes the 2017 adopted bring system to recycling islands to a collection system of yellow bags/bins.
Who is actually responsible for our packaging waste?
Since 1991, it is no longer the municipalities but the producers of plastic waste who are responsible for its disposal. However, the municipalities can influence the respective collection system on site: Recyclables islands, yellow sack, yellow garbage can or direct delivery to the recycling centers.
Packaging disposal is part of the "dual system" - a cooperation between industry and public disposal companies (e.g. the green dot). Manufacturers of packaging purchase a license to print this logo on their packaging. They pass this license fee on to the buyers. The dual system uses the revenue from the license fees to finance the take-back and disposal of the packaging. As of 2019, nine companies are active as dual system providers. In Munich, these are the companies Remondis and Wittman.
So what is the problem in Munich?
In other large cities (Berlin, Hamburg), the yellow garbage cans or the yellow sack works well. Per capita in other cities about 30 kilograms of packaging waste are collected, in Munich it is just 5 (!) kilograms. In our opinion, the barrier to waste separation for Munich residents should be reduced by enabling simple and quick waste separation directly at home. One possibility is to replace some of the general waste garbage cans in residential buildings with yellow garbage cans. The current solution with recycling islands is not effective enough - because: much less packaging waste is collected in the containers. The reason is obvious - several hundred meters to a recycling island means time that many do not have or want to spend. Especially for older people this way several times a week is simply not possible.
Why is recycling so important and what is the potential of the yellow bag for Munich?
About 40% of packaging waste can be recycled. Just over 50% is incinerated and used as fuel in cement plants. The remaining 7% ends up directly in the waste incineration plant. By comparison, 100% of our residual waste ends up directly in the waste incineration plant.
When plastics are recycled, CO₂ emissions are massively reduced. Every kilogram of recycled plastic can save around 2.3 kilograms of CO₂ compared to incineration.
If you extrapolate that to the potential of Munich, that would be about 32,000 tons of CO2 saved per year. The CO2 savings are not the only positive effect: the recycled material can be reused, albeit for lower-quality substances.
Quellen/Sources:
https://www.awm-muenchen.de/index.html
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-wertstoffinseln-plastik-recycling-1.5098227
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/recycling-ein-gelber-sack-den-niemand-versteht-1.3480098
https://www.dw.com/de/m%C3%BCllverbrennung-in-deutschland-entsorgung-mit-risiken/a-50759483
https://www.recyclingmagazin.de/2017/07/27/kunststoffrecycling-leistet-beitrag-zur-co2-reduzierung/

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Petition teilen

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Angaben zur Petition

Petition gestartet: 22.02.2021
Petition endet: 21.06.2021
Region: München
Kategorie: Wohnen

Neuigkeiten

Meine nächste Wertstoffinsel ist 1,2km entfernt, zu Fuß insgesamt eine halbe Stunde Zeitaufwand. Ich mache es trotzdem,aber viele in unserem Haus nicht, deswegen zahle ich zusätzlich zu den Entsorgungskosten beim Einkauf auch die Restmüllgebühren aller anderen, die nicht zur Wertstofftonne gehen. Außerdem ist es eine Unverschämtheit, dass ich die Entsorgung bezahle und dafür eine 1,2 km entfernte Wertstoffinsel bekomme. Will man eine nähere Wertstoffinsel beantragen, erfährt man, dass die Stadt keinen Einfluss auf Remondis hat. Das darf bei einem so wichtigen Versorgungsgut sowieso nicht sein.

Der gelbe Sack verschiebt das Problem des Endverbraucher-Verpackungsmülls von einer Stelle zur anderen, ohne fundamental etwas zu verändern. Ökonomisch und ökologisch sinnvoller wäre 1. insgesamt eine Reduktion des Einwegkunststoffs zu fordern, 2. eine weitestgehend sortenreine Sammlung von Kunststoffen (d.h. in die Container NUR Verpackungsmüll, keine anderen Kunst- oder Störstoffe!) zu erreichen. Stattdessen verrennen sich die Initiatoren in eine sich "emotional gut anfühlende" Idee, die in einer dichten Stadt keinen Mehrwert bietet.

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern