Herr de Maizière: Neuer Ausweis für transsexuelle Menschen ohne teure Gutachten!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesinnenminister Thomas de Maizière

1.588 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

1.588 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bundesinnenminister Thomas de Maizière

Vorweg: Bitte nur mit korrektem Namen unterschreiben, sonst habe ich nachträglich Mehrarbeit! Worum geht es in der Petition? Derzeit kostet ein neuer Personalausweis für transsexuelle (transidente) Menschen, die ihren Vornamen und Personenstand ändern wollen, oft 1200-3000 Euro. Das liegt daran, dass laut Transsexuellengesetz (TSG) 2 Sachverständigengutachten beizubringen sind. Diese kosten je nach Gutachter oft 600-1500 Euro pro Gutachten. Wir fordern deshalb eine Abschaffung der Gutachtenpflicht im TSG! Diese Forderung ist in vielen Forderungskatalogen transsexueller Menschen seit langer Zeit enthalten (mehr dazu ggf. in meinem Blog: https://www.aufwind2012.wordpress.com)..) Zum Alltag transsexueller Menschen findet man derzeit einen Film, den das BR Fernsehen am 20.11.2014 ausstrahlte in der Mediathek des BR ("Brückenschlag"). Darin werden Angelique Nagel, meine Frau und ich vorgestellt. Ein Plakat, mit dem man für diese Petition werben kann und das einen Kurzlink + QR Code enthält findet man hier: https://www.familie-zwoelfer.de/sites/default/files/plakat_petition_a4.pdf - auf der dort verlinkten Website gibt es auch den Link zum Film und weitere Informationen zu meiner Person etc... In meinem Blog (www.aufwind2012.wordpress.com) würde ich mich auch über Kommentare der Zeichnenden freuen, denn diese sind dann längerfristig sichtbar (auch dann, wenn die Petition abgelaufen ist) und so kann man andere auf die Probleme hinweisen, die das derzeitige Verfahren mit sich bringt. *** Update 7.12.2014 *** Damit der Text und der Unterschriftenbogen auf eine beidseitig bedruckbare A4 Seite passen, habe ich Fragen u. Antworten zur Petition und Aussagen der Psychiaterin Anette Güldenring im FAQ Beitrag gebloggt: aufwind2012.wordpress.com/2014/12/07/faq-zur-petition/

Begründung

Die Geschlechtsangleichung bringt für transsexuelle (transidente) Menschen schon so eine Fülle von Herausforderungen und Problemen mit sich (z.B. im Blick auf Familie und Beruf). Neben den medizinischen Vorgaben des medizinischen Dienstes der Krankenkasse sind die rechtlichen Hürden zusätzliche Steine auf dem Weg der Angleichung, die überflüssig sind. Die Gutachten verursachen oft hohe Kosten und einen größeren Zeitaufwand, der nicht zu rechtfertigen ist. Es ist nicht einzusehen, dass der Staat transsexuelle Menschen im Blick auf eine Ausweisänderung anders behandelt als Menschen, die heiraten wollen (zumal eine Ausweisänderung keinerlei medizinische Folgen hat). Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Grundgesetz Artikel 2) wird durch die Gutachtenpflicht im Transsexuellengesetz unnötig eingeschränkt. Es gibt inzwischen etliche Länder, in denen Gutachten für eine Vornamens- und Personenstandsänderung nicht mehr erforderlich ist (z.B. Dänemark, Argentinien). Prof. Dr. Udo Rauchfleisch – ein klinischer Psychologe und Experte, der seit rund 40 Jahren mit transsexuellen Menschen zu tun hat - macht in der 4. Auflage seines Fachbuchs „Transsexualität – Transidentität“ darauf aufmerksam, „dass [...] Transidentität selbst nichts mit irgendwie gearteten psychischen Störungen zu tun hat.“ (S. 52). Er fordert ein weitgehendes Selbstbestimmungsrecht über das Verfahren der Geschlechtsangleichung und kommt dann zu folgendem Ergebnis: "Die Konsequenz daraus ist, dass es keine Begutachtungen [...] und keine sonstigen Forderungen (z.B. >>Alltagstest oder Verpflichtung zur begleitenden Psychotherapie) mehr gibt.“ (S. 206) Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hat am 29. April 2010 alle Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, dass man "offizielle Dokumente" bekommen kann, die der eigenen Angabe über das Geschlecht entsprechen ("that reflect an individual’s preferred gender identity") ohne Zwang zu einer Hormontherapie oder genitalangleichenden Operation. (Zitat vgl.: assembly.coe.int/Mainf.asp?link=/Documents/AdoptedText/ta10/ERES1728.htm Zeile: 16.11.2.). Noch eine Bitte: Wer die Petition zeichnet / gezeichnet hat, möge überlegen, ob er mir für eine weitere Zusammenarbeit nach Petitionsende seine Daten anvertraut. Auf https://www.familie-zwoelfer.de/ts-weiterarbeit habe ich ein entsprechendes Eingabeformular erstellt.

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 20.11.2014
Petition endet: 19.02.2015
Region: Deutschland
Kategorie:

Neuigkeiten

weil es grundlegende Menschenrechte gibt, die in einer Demokratie gelten sollten. Freiheit ist ein Wert, der seit der französischen Revolution und der Aufklärung Basis für Europa ist. Warum sollte man Freiheitsrechte von Menschen durch Gutachtenzwang einschränken?

Die Petition könnte gut sein, wenn nicht Menschen, die transsexuelle Frauen für "transidente" Menschen halten, die ans "andere Geschlecht angeglichen" werden wollen mit der Petition wieder ihre Hintertür gefunden hätten wie Udo Rauchfleisch. Daher ist die Petition inkonsequent und paradox. Der Hauptgrund für die Abschaffung der Gutachten sollte ja sein, dass verstanden wird, dass transsexuelle Frauen eben keine Männer sind, die "sich wie das andere Geschlecht" empfinden und deswegen auch Begutachtungen völliger Unsinn sind, die genau von diesen Fehlannahmen ausgehen. Schade.

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