Tierschutz

Herr Bundeslandwirtschaftsminister: Stoppen Sie die Ausbeutung trächtiger Stuten in Südamerika

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

237 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

237 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Der Schweizer Tierschutzbund entdeckte Farmen in Argentinien und Uruguay, auf denen Stuten systematisch gequält werden, um ein Hormon zu produzieren, welches in Deutschland v.a. in der Ferkelproduktion eingesetzt wird. Ziel dieser Petition ist ein Verbot für den Import, Vertrieb und Einsatz des Hormons in Deutschland.

Begründung

Warum werden Stuten für die Hormongewinnung genutzt? Aufgrund einer sehr langen Trächtigkeitsdauer produzieren Stuten während der Schwangerschaft ein besonderes Hormon – das Pregnant Mare Serum Gonadotropin (PMSG) – auch bekannt unter dem Namen equines Choriongonadotropin (eCG). Besonders wichtig ist das Hormon zwischen dem 38. und 130. Trächtigkeitstag für die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit, weshalb sich in dieser Zeit eine hohe Konzentration im Blut der Stuten befindet.

Wie erfolgt die Hormongewinnung? Zwischen dem 38. und 130. Trächtigkeitstag werden die Stuten wöchentlich zu einem Stall getrieben und gelangen über Treibgänge der Reihe nach in eine Fixierbox. Allein diese Prozedur ist für die Stuten mit sehr viel Leid verbunden, da die Tiere nicht an den Kontakt mit Menschen gewöhnt sind und als Fluchttiere entsprechend panisch reagieren. Um sie ruhig zu stellen, werden die Tiere mit Holzscheiten und Peitschen geschlagen, dies auch vermehrt auf den Kopf und ins Gesicht, sodass einige Tiere stark benommen sind. Für diese Prügelszenen gibt es Videobeweise. Damit nicht genug - die eigentliche Qual beginnt in der Fixierbox: Es wird ein Zugang gelegt und innerhalb von 10 Minuten ca. 10 Liter Blut abgenommen. Dies entspricht etwa 25% der gesamten Blutmenge der Tiere. Dadurch extrem geschwächt, werden die Stuten, z.T. wieder gewaltsam, aus der Fixierbox getrieben und sind dann in diesem Zustand auf sich allein gestellt. Die Folgen der Abnahme solcher hohen Blutmengen sind ein hoher Verlust an Flüssigkeit, roten Blutkörperchen und Proteinen, was bei wiederholter Durchführung zu Schwäche, Abmagerung, Muskelschwund, Blutanämie und im Extremfall zum Tod führt. Produzieren die Stuten kein PMSG mehr, wird nach Aussagen einiger Arbeiter mechanisch abgetrieben, falls der Fötus nicht schon in Folge der Blutabnahme gestorben ist. Die Fehlgeburt müssen die Tiere allein, d.h. ohne tierärztliche Betreuung bewältigen, wodurch nicht ausgeschlossen ist, dass die Tiere auch dabei qualvoll zu Tode kommen. Werden die Stuten nicht mehr tragend, werden sie u.a. an EU-zertifizierte Schlachthöfe verkauft. Der folgende Link führt zum ausführlichen Bericht des Schweizer Tierschutzbundes über die Hormongewinnung in Südamerika: http://tierschutzbund-zuerich.ch/fileadmin/DATEIEN/awf/Bericht-Hefte/Tierschutzbund_Bericht_9-2015_Web.pdf

Wozu wird das Hormon in der Ferkelproduktion benötigt? Die Ferkelproduktion wird größtenteils in festen wöchentlichen Rhythmen durchgeführt. Dafür müssen die Sexualzyklen aller Sauen synchronisiert werden. Mit der Hormongabe wird der Zyklusstart stimuliert, wodurch alle Sauen zur gleichen Zeit besamt werden können und in einem engen Zeitfenster gleichzeitig abferkeln. Alle Arbeitsgänge können exakt geplant werden, MitarbeiterInnen können an den gleichen Tagen die gleichen Arbeiten erledigen und zeitaufwändige Tätigkeiten müssen nicht am Wochenende durchgeführt werden. Insgesamt wird Arbeitszeit, v.a. für die Tierbeobachtung während der Brunst, eingespart.

Gibt es Alternativen? Ja. Nicht alle Betriebe benötigen bzw. verwenden Hormone, um den Sexualzyklus der Sauen zu synchronisieren – es geht demnach auch ohne. Ein angepasstes Licht- und Fütterungsregime, sowie Eberkontakt werden in diesen Betrieben genutzt, um den Zyklus der Sauen gleichzeitig zu starten. Diese Art der Synchronisierung benötigt mehr Zeit für die Tierbeobachtung und für die Geburtshilfe (die Sauen ferkeln in einem größeren Zeitfenster ab). Wenn Betriebe nicht auf die hormonelle Steuerung verzichten wollen bzw. können, gibt es zudem den synthetisch hergestellten Wirkstoff Peforelin, welcher nach Versuchen von Lau und Viebahn gleichermaßen erfolgreich wirkt:

Lau (2010): Brunsteintritt (Tage): 4,5-4,7 bei Peforelin zu 4,4-4,5 bei PMSG
Brunstdauer (Stunden): 40,5-42,5 bei Peforelin zu 42,5-43,5 bei PMSG Trächtigkeitsrate (%): 89,8-90,7 bei Peforelin zu 88,4-91,3 bei PMSG Geborene Ferkel/Wurf: 11,8-12,2 bei Peforelin zu 12,1-12,3 bei PMSG

Viebahn (2009): Östrusrate (%): 95,1 bei Peforelin zu 96,3 bei PMSG Abferkelrate (%): 96,6 bei Peforelin zu 97,1 bei PMSG Ferkelindex: 1082 bei Peforelin zu 1105 bei PMSG Geborene Ferkel/Wurf: 11,7 bei Peforelin zu 12,0 bei PMSG

Der Einsatz eines Hormons, welches unter so schrecklichen Bedingungen produziert wird, muss gestoppt werden. Die aufgeführten Alternativen erlauben eine gute Durchsetzbarkeit eines Verbots. Deutschland sollte hier die Möglichkeit ergreifen, als gutes Vorbild voranzugehen.

Quellen: Lau, H. (2010): Zyklusstarter im Praxisvergleich. In: DLZ, Sonderheft Primus Schwein, Ausgabe 11/2010, S. 28-31. Viebahn, S. (2009): Vorstellung eines neuen Releasinghormons für die Brunststimulation bei Sauen. Vortrag auf dem Informationstag PORKUSS: „Ferkelproduktion – höchstes Niveau anstreben“. Hotel Am Erzengel, Bocholt, 07.01.2009.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Petition teilen

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Angaben zur Petition

Petition gestartet: 13.09.2016
Petition endet: 12.03.2017
Region: Deutschland
Kategorie: Tierschutz

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Liebe Unterstützer,
    hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei euch allen dafür bedanken, dass ihr diese Petition unterzeichnet habt. Ich habe heute die Petition beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingereicht. Sobald oder besser falls ich eine Antwort bzw. Stellungnahme erhalte, werde ich euch per E-Mail informieren.
    Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung!
    Liebe Grüße,
    Friederike Menzel

Wie abgrundtief muss man sinken, um dafür Argumente zu finden??? Pfui kann ich da nur sagen! Die Politik in Deutschland ist auf dem Tiefpunkt angekommen! Ich werde absoluter Protestwähler, damit ich Sie abwählen kann! Pfui!!!

Noch kein CONTRA Argument.

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern