15.701 Unterschriften
Petitionsempfänger hat nicht reagiert.
Petition richtet sich an: Abgeordnetenhaus von Berlin
Die bezirklichen Arbeitsgemeinschaften nach §78 SGB VIII – Kindertagesbetreuung fordern daher den Berliner Senat auf, folgende Maßnahmen umzusetzen, um eine deutliche Steigerung der Attraktivität des Erzieherberufes zu erreichen:
1. Stärkung der Fachkräftebindung
Stärkung der gesellschaftlichen Anerkennung von Fachkräften in der frühkindlichen Bildung durch erhebliche Aufwertung ihrer Vergütung – angemessen sind Vergütungsniveaus analog der Bildungseinrichtung Grundschule
2. Verbesserung der Fachkräftegewinnung
durch schnelle, unbürokratische Anerkennung europäischer und ausländischer Abschlüsse
durch bessere Ausstattung mit finanziellen und personellen Mitteln für Beratung und Begleitung, sowie Praxisanleitung im dualen System (betrifft Fachschulen, Träger, verantwortliche Stellen in der Senatsverwaltung)
durch berufsbegleitende Ausbildung, die attraktiver und anspruchsvoller die Anforderungen der frühkindlichen Bildung aufnimmt und vermittelt
durch die Bewertung von Auszubildenden und Studierenden als Potentialkräfte mit gesondertem Personalschlüssel (keine Gleichsetzung von Erzieher/innen und Auszubildenden)
durch Sicherung und Finanzierung von zusätzlichen Anleitungsstunden für Praxisanleiter (kein Zeitabzug von der Arbeit mit dem Kind)
3. 100%-Finanzierung belegter Kita-Plätze, konkret:
Finanzierung belegter Plätze zu 100% der Kostenblattberechnung (Wegfall des „7%-Trägeranteil“)
Stärkere Berücksichtigung tatsächlicher Kostenentwicklungen bei den Ansätzen des Kostenblattes (z.B. Miete pro qm, Strom, Wasserver- und Entsorgung, bauliche Unterhaltung, Kosten für Betriebsärzte, Datenschutz- und Arbeitsschutzbeauftragte, usw.)
Finanzierung des Arbeitskräftebedarfs für ganztägig erweiterte Betreuung (mehr als 9 Stunden) sowie im Vertretungsfall, um auch hier den gesetzlichen Betreuungsschlüssel einhalten zu können – Berücksichtigung im Kostenblatt und bei der Errechnung der Personalquote
Bessere Aus- und Weiterbildungsperspektiven, eine höhere Bezahlung von fachlich qualifizierten Fachkräften, die in ihrer Arbeit auch „Trendsetter“ für den Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen sind, tragen entscheidend dazu bei, die gesellschaftliche Wertschätzung frühkindlicher Förderung und Bildung zu steigern.
Die Berufswahl „Erzieher/in“ und vor allem: das Arbeiten in diesem Beruf, werden grundsätzlich nur dann von Dauer sein, wenn beides für interessierte Schulabgänger und Fachkräfte in einem überschaubaren Zeitraum fachspezifische und monetäre Aufstiegschancen sowie gesellschaftliche Anerkennung verheißt.
Folglich können Neuerungen bei der weiteren Ausgestaltung des KitaFöG und der VO KitaFöG nur dann den angestrebten Zweck - Beseitigung des Fachkräftemangels - erreichen, wenn sie insgesamt klare und verlässliche Rahmenbedingungen hergeben. Politik soll hier ihre Richtlinienkompetenz entfalten. Nur so wird es gelingen, die sich bereits jetzt in Ausbildung bzw. kurz vor ihrem Abschluss stehenden, zukünftigen Fachkräfte an den Berliner Kita-Arbeitsmarkt zu binden, neue Interessentengruppen zu erschließen und potentielle Träger für einen Platzausbau zu gewinnen.
Dieses Forderungspapier wurde unterzeichnet von den Vertretern der AG78:
Mitte // Lichtenberg // Pankow // Friedrichshain/Kreuzberg // Spandau // Neukölln // Tempelhof/Schöneberg Marzahn/Hellersdorf // Treptow/Köpenick Region 1 und 3
Begründung
In Berlin kann die gute Versorgung mit Kita-Plätzen nicht mehr gesichert werden. Eine erhebliche Anzahl von Plätzen ist nicht mehr belegbar, weil Fachkräfte fehlen. Die Berliner Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII - Kindertagesbetreuung haben sich zusammengesetzt, um die Probleme bezirksübergreifend zu diskutieren und die sich daraus ergebenden Forderungen zur Lösung zusammen zu fassen.
Auf den Fachkräftemangel in Berliner Kindertagesstätten hat der Senat von Berlin mit einer Ausweitung der Beschäftigungsmöglichkeiten für Sozialassistenten und andere Berufsgruppen reagiert. Um dies nicht zu Qualitätsabsenkungen in der frühkindlichen Bildung führen zu lassen, sind dringend Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Erzieher/innen-Berufes in der Kindertagesbetreuung vonnöten; einher damit muss eine gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit in der frühkindlichen Bildung gehen!
Ohne die Entwicklung einer attraktiven Investitionskulisse seitens des Berliner Senates wird es nicht gelingen, den Fachkräftemangel an Berliner Kindertagesstätten dauerhaft aufzulösen und das nötige Kitaplatzangebot zu sichern. Die Eröffnung weiterer Ausbildungswege reicht nicht aus! Es muss zugleich eine angemessene Vergütung staatlich anerkannter Erzieher/innen, Kindheitspädagog/innen einschließlich ihrer kita-spezifischen Fort- und Weiterbildungen (Facherzieher für Integration, Sprache, Psychomotorik, Sozialfachwirte usw.) entsprechend ihrer Bachelor- und höherwertigen Studienabschlüsse gesichert werden; eine 100%-ige Finanzierung der im Kostenblatt vereinbarten Kostensätze steht auf der Tagesordnung.
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Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Petitionsempfänger antwortet nicht
am 10.11.2018Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Die Petition wurde eingereicht
am 09.11.2017Am Mittwoch den 01.11.2017 wurden die gesammelten Unterschriften dem Vorsitzenden des Petitionsausschusses, Kristian Ronneburg (Linke) im Abgeordnetenhaus überreicht. Man werde nun den Senat um eine Stellungnahme bitten, verspricht Ronneburg.
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11. Oktober 2017
Online Petition beim Petitionsausschuss des Abgeordnetenhaus von Berlin formal eingereicht
01.November 2017 / 11.00 Uhr
Symbolische Übergabe der Online Petition durch Vertreter der Berliner Arbeitsgemeinschaften und Regionalteams gemäß §78 SGB VIII Kindertagesbetreuung vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin, an ein Mitglied des Abgordnetenhauses (Niederkirchnerstraße 5 in 10117 Berlin)
Debatte
ErzieherInnen sollen das Ihnen zustehende Gehalt bekommen. Das geht nur, wenn die Träger von Kitas auch wirklich 100 % Kostenerstattung bekommen. Woher sollen gerade auch kleine Kitas das fehlende Geld auch herbekommen? Welcher Sponsor oder Spender gibt denn pro Monat ca. 4000,- bis 5000,- €, um die Finanzierungslücke zu schließen? Die Misere mit dem dauerhaft hohen Krankenstand der ErzieherInnen kann nur beseitigt werden, wenn dies angemessen im Personalsschlüssel berücksichtigt wird.
Wer gut aufgestellte Kitas und gut bezahlte Erzieher haben will, sollte sich dafür einsetzen, dass Kitagebühren eingeführt werden. Der geforderte Maßnahmenkatalog in dieser Petition scheint sehr umfangreich zu sein. Ich kann es überhaupt nicht einsehen, warum gutsituierte Eltern die Kinderbetreuung kostenlos bekommen sollen. Pädagogisch sinnvolle Betreuung und Erziehung ist nicht zum Nulltarif zu bekommen. Demnach müssen Eltern, die nur ein geringes Einkommen haben, von den Kitagebühren entlastet werden.