3.557 Unterschriften
Dialog abgeschlossen
Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler
Ab November soll in Göttingen in der Nacht nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit gefahren werden dürfen. Dies hat zu Kritik vom niedersächsischen Städtebund, aber auch vom ADAC geführt.
Eilige Autofahrer brauchen nachts in Göttingen demnächst Geduld. Ab November darf auf vielen Hauptverkehrsstraßen zwischen 22 und 6 Uhr nur noch Tempo 30 gefahren werden. Dies sei ein weiterer Bestandteil des vom Rat beschlossenen "Lärmaktionsplanes", sagte Verwaltungssprecher Detlef Johannson am Donnerstag. Die Maßnahme solle die Lärmbelästigung für Anwohner reduzieren. Das "Göttinger Tageblatt" hatte berichtet, dass vorerst die beiden Haupteinfallstraßen und sechs weitere wichtige Verbindungen vom neuen nächtlichen Tempolimit betroffen sind.
Der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) reagierte mit Zurückhaltung auf das Göttinger Vorhaben. Es sei fraglich, ob es mit der Straßenverkehrsordnung zu vereinbaren ist, wenn nicht nur in klar abgegrenzten Wohnbereichen, sondern auch auf Hauptverkehrsstraßen Tempo 30 angeordnet werde, sagte NSGB-Verkehrsexperte Meinhard Abel. Ähnliche umfangreiche Maßnahmen seien ihm aus anderen niedersächsischen Kommunen nicht bekannt.
Betroffen von der Temporeduzierung sind die Reinhäuser Landstraße, Stettiner Straße (Lotzestraße bis Reinhäuser Landstraße), Königsallee (Asternweg bis Godehardstraße), Jheringstraße (Groner Landstraße bis Kommendebreite), Kreuzbergring (zwischen Weender Landstraße und Humboldtallee), die gesamte Von-Ossietzky-Straße bis Zietenterrassen und Geismar Landstraße / Hauptstraße.
Begründung
Nicht im November eingeführt wird Tempo 30 auf der Kasseler Landstraße: Die soll vor einer Umsetzung erst noch einmal geprüft werden. Auf der Hannoverschen Straße wird Tempo 30 hingegen nicht nur nachts, sondern auch tagsüber eingeführt – zwischen Weendespring und Karl-Grüneklee-Straße.
Auch beim ADAC stößt die nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf Skepsis. „Tempo 30 statt Tempo 50 bringt keine nennenswerte Lärmverringerung“, erklärte Sprecherin Christine Rettig. „Das bestätigt jede Messung.“ Tempo 30 sei zwar in manchen Wohngebieten „aus Gründen der Verkehrssicherheit“ sinnvoll, „aber nicht auf Hauptstraßen“.
Die Stadtverwaltung ist hingegen entschlossen, Tempo 30 auf Hauptverbindugsstraßen nicht nur umzusetzen, sondern auch zu überwachen. Stadt-Sprecher Detlef Johannson kündigte entsprechende Tempomessungen an. Die Schilder für die Einführung von Tempo 30 seien bereits bestellt.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Änderungen an der Petition
am 18.12.2014 -
Petition in Zeichnung
am 12.12.2014
openPetition hat heute von den gewählten Vertretern von Rat der Stadt Göttingen eine persönliche Stellungnahme eingefordert, weil die Petition das Quorum von 1.700 Unterschriften aus Göttingen erreicht hat.
Damit verstärken wir die Wirksamkeit der Petition, stoßen die öffentliche Debatte an und sorgen für mehr Transparenz.
Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
www.openpetition.de/petition/stellungnahme/gegen-tempo-30-in-goettingen
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Debatte
Gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung auf auf maximal 30 km/h, weil eine Begrenzung nur nachts ist sinnlos. Besser für die Umwelt und für ein besseres miteinander (weniger Unfallopfer) wäre eine flächendeckende Höchstgeschwindigkeit von 20 oder 30 km/h rund um die Uhr. Die Raser können sich ja auf den Autobahnen austoben. In Städten wie Göttingen sollte man vorrangig auf Fahrräder setzen. Wer langsam fährt, kommt auch ans Ziel. Entspannter und sicherer.
Unter dem Leitmotiv "autogerechte Stadt" sind die Städte seit den '60er Jahren konsequent unter ebenjener Prämisse umgebaut worden. Ein Großteil hat wegen dieser Strategie deutlich an Wohn-& Lebensqualität eingebüßt. Neben einer Zunahme an Unfällen, Lärm- und Abgasemissionen leiden ebenso die öffentlichen städtischen Räume. Die Liste der Städte mit der größten Lebensqualität liest sich wie das "who is who" nachhaltiger Stadtplanung. Danach werden Städte in denen man kurze Wege hat, gern zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, als wohn- u. familienfreundliche Städte besonders geschätzt.