Region: Michendorf
Dialog
Verkehr

Gegen flächendeckenden Fluglärm - Für Fluglärmminderung in Michendorf

Petition richtet sich an
Bürgermeisterin Claudia Nowka

448 Unterschriften

Sammlung beendet

448 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet Juni 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Petition richtet sich an: Bürgermeisterin Claudia Nowka

Seit Inbetriebnahme des BER werden weite Gebiete im Anflugverfahren unnötigerweise und gesundheitsschädigend mit Fluglärm beschallt. Die Flughöhen bei Ostbetrieb
* liegen in Michendorf bei 1.000m, z.T. sogar erheblich darunter, nämlich bei 600m bis 700m,
* sind niedriger als bei anderen Verkehrsflughäfen in Deutschland,
* berücksichtigen keineswegs den Natur- oder Gesundheitsschutz der Bevölkerung in der weiteren Umgebung des Flughafens,
* sind seit 2012 nicht mehr validiert worden und berücksichtigen also nicht das seit Genehmigung feststellbare Bevölkerungswachstum von mindestens 25% in den betroffenen Bereichen
* machen weder unter wirtschaftlichen noch unter ökologischen Gesichtspunkten Sinn,
* werden in _keinem_ Lärmschutzbericht berücksichtigt.
Die Flugverfahren dienen lediglich der Bequemlichkeit von Aufsicht führenden Behörden, Flughafen und Fluglinien.
Wir fordern daher,
* die Umsetzung der vom Umweltbundesamt im Jahre 2012 vorgeschlagenen Maßnahmen zur Lärmminderung sofort anzugehen,
* die Beeinträchtigung unserer physischen und psychischen Gesundheit auf ein Minimum des vertretbaren Maßes zurückzufahren,
* Flughöhen von mindestens 2.000 m (Michendorf, Schwielowsee, Beelitz, Seddin) über Boden zu garantieren,
* die Einhaltung der Flugzeiten / zeitlichen Flugbegrenzung sicherzustellen und strenger zu verfolgen,
* ein stärkeres Engagement unserer Gemeindevertreter für den Gesundheitsschutz,
* eine regelmäßige Prüfung der Verträglichkeit des Flugverkehrs durch amtliche Stellen sicherzustellen.
Diese Forderungen sind unter Kosten-Nutzen-Betrachtungen günstig und billig - ihre Berücksichtigung würde zeigen, dass Staat und Behörden ihrer Fürsorgepflicht gegenüber allen Bürgern nachkommt.
Quellen:

Begründung

Die im folgenden vorgetragenen Argumente nehmen als Ausgangspunkt speziell die Verhältnisse im Luftraum über der Gemeinde Michendorf in den Blick.
Michendorf liegt ca. 35 km _vor_ dem Flughafen in Berlin-Schönefeld, aber nicht in dem Bereich der nach Fluglärmgesetz §2 (FluLärmG) definierten Schutzzonen in unmittelbarer Nähe von Flughäfen.
Wir sind uns bewusst darüber, dass am Verlauf der Flugrouten schwerlich etwas zu ändern sein wird.
Wohl aber - und die Lärmfachliche Bewertung des Bundesumweltamts aus dem Jahre 2011 gibt uns hierbei recht - gibt es fahrlässig ungenutzte Potenziale.
Mit ihrer Hilfe könnte die Akzeptanz des Überflugs gesteigert und ohne großen Aufwand eine auf Mensch und Natur Rücksicht nehmende Veränderung der Anflugverfahren erfolgen.
Aktuelle Situation
Die vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) veröffentlichen Dokumente gehen nur sehr unkonkret mit Flughöhenangaben um. Festgelegt ist für die nördliche Radarführungsstrecke Betriebsrichtung 07 lediglich ein räumlicher "Eindrehbereich" bei Michendorf, in dem der Landeanflug bei Ostbetrieb eingeleitet wird.
Tatsächlich sind die Flugzeuge bereits in diesem Eindrehbereich (Gemeinde Michendorf) zur Zeit auf Höhen von um 1.000 m gesunken. Regelmäßig wird diese Höhe aber auch von einzelnen Fliegern deutlich unterschritten, indem sie bis auf 600 bis 700 m sinken.
Obwohl die Entfernung zum BER in diesen Bereichen noch über 35 km beträgt, wird der Landeanflug, d.h. eine stetige Verminderung der Flughöhe nicht fortgesetzt, sondern einfach abgebrochen.
Dies macht bei Beibehalten der Geschwindigkeit eine fortwährende Schuberhöhung notwendig. Die Flugzeuge behalten also noch bis über Ludwigsfelde hinaus weitgehend die bereits in Michendorf erreichte niedrige Flughöhe bei, gehen zum Horizontalflug über, um erst im Anschluss zum eigentlichen Landeanflug überzugehen.
Der Endanflug auf den BER beginnt östlich von Ludwigsfelde mit einer Höhe von ca. 900m. Diese Flughöhe haben sie aber dann bereits über gut 20 km gehalten.
Die Belästigungen für uns werden noch weiter gesteigert, nämlich

  • durch Ausfahren von Klappen im Eindrehbereich, um Schub zu nehmen und auf die niedrigere Flughöhe zu gelangen,
  • durch ständiges Schubgeben, um auf niedriger Höhe zu verbleiben.

Mehr noch wird die angeblich klare Einteilung in "Ostbetrieb" und "Westbetrieb" dann zur Farce, wenn bei Ostbetrieb die Schleifen der abfliegenden Flugzeuge so eng geflogen werden, dass über unserem Gebiet nicht nur ankommende, sondern auch abfliegende Flugzeuge geleitet werden. Im allgemeinen führt dies dazu, dass beim Anflugverfahren noch niedrigere Höhen gewählt werden müssen, weil abfliegende Flugzeuge mit ausreichendem Abstand von anfliegenden unterflogen werden müssen. Notszenarien, bei denen selbst die niedrigen 1.100m Anflughöhen unterboten werden, bleiben dabei nicht aus. Warum werden bei Abflugverfahren nicht größere Schleifen eingeplant, um das Anflugverfahren zu entlasten? Warum werden im Abflugverfahren nicht noch größere Höhen eingeplant ?
Die Flugverfahren des BER beruhen auf veralteten Erkenntnissen und ignorieren neuere (20 Jahre alte) Erkenntnisse zur Lärmminderung völlig.
Das Projekt "Leiser Flugverkehr" des _Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V._ ist bereits 2004 abgeschlossen worden. Im Rahmen dieses Projektes sind durch Fachleute umfangreiche Betrachtungen angestellt und Vorschläge unterbreitet worden, die inzwischen bei anderen deutschen Großflughäfen bereits umgesetzt wurden. Das europäische Drehkreuz im Luftverkehr, Frankfurt am Main, hat in den vergangenen Jahren seine Anflugverfahren nach diesen Erkenntnissen angepasst. Warum sind solche Verfahren bei einem "neuen, modernen" Flughafen nie berücksichtigt worden?
Dies mag zunächst der Tatsache geschuldet gewesen zu sein, dass die Flugverfahren im Schnellverfahren im Februar 2012 (vier Monate vor der vermeintlichen Eröffnung des BER) durchgedrückt werden mussten.
Es darf aber mehr als 10 Jahre danach von den Bürgern durchaus verlangt werden, dass vorhandene, bekannte und unmoderne Schwachstellen evaluiert und behoben werden.
Die Ausgestaltung der Landeverfahren am BER

  • beruht auf veralteten Lösungsansätzen,
  • berücksichtigt in keiner Weise den Stand moderner Technik,
  • nimmt keine Rücksicht auf Mensch, Natur und Ökologie,
  • marginalisiert die Interessen von Menschen in der weiteren Umgebung des Flughafens,
  • kann nicht einmal unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten als günstig betrachtet werden.

Anmerkung: Da im Osten des Flughafens mit ähnlichen Verfahrensmerkmalen geflogen wird, bezieht sich der Inhalt sinngemäß auch auf jene Gemeinden, die bei Westbetrieb von Osten her überflogen werden. Ferner beziehen wir uns hier vornehmlich auf die Anflugverfahren; mit Sicherheit können ähnliche Potenziale auch für die Abflugverfahren gehoben werden.
Vollständiger Text - mit Quellenangaben - ist erhältlich unter http://www.kumke.net/fluglaerm

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Carsten Kumke aus Michendorf
Frage an den Initiator

Link zur Petition

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Angaben zur Petition

Petition gestartet: 04.06.2023
Petition endet: 24.09.2023
Region: Michendorf
Kategorie: Verkehr

Neuigkeiten

  • Hallo,

    kürzlich hat mir die Bürgermeisterin, Claudia Nowka, einen kurzen Zwischenstand gemeldet.

    Zunächst erst einmal das Positive:
    1. Die Gemeinde verfolgt unsere Petition weiter und ist aktiv geworden. Siehe hierzu die aktuellen Informationsvorlagen für die örtlichen Parlamente unter: ratsinfo-online.de/michendorf-bi/vo020.asp?VOLFDNR=13801
    2. Auch die Aufnahme in die Lärmschutzkommission wird weiter angestrebt.

    Weniger gut:
    Die Stellungnahme der eingeschalteten Ämter (Link wie unter 1) ist eine pauschale und offenbar an mehrere Gemeinden versendete Verdunkelungsantwort mit dem Tenor: Es geht nicht anders und alles ist gut. Von der Pflicht nach LuftVG, die Belastungen für Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten, ist... weiter

  • Statement zur Übergabe:

    Es sind in Summe 417 Unterstützende zusammengekommen. Wenngleich die Zahl an sich schon beweist, dass sich ein großer Teil der Bürger dieser Gemeinde durch den Fluglärm erheblich beeinträchtigt fühlt, weise ich doch darauf hin, dass ca. 70 % der hier übergebenen Unterschriften aus den Ortsteilen Stücken, Fresdorf und Wildenbruch stammen.
    Das Ziel dieser Petition war und ist NICHT, Flugverkehr abzuschaffen.
    Ziel war und ist es, auf unnötige Beeinträchtigungen auf das Leben von Mensch und Tier hinzuweisen und Änderungen einzufordern. Es gibt reichlich Lösungsansätze, die nicht nur technisch möglich, wirtschaftlich ratsam und auch für die Betreiber von Fluglinien und Flughäfen an sich ohne Einschränkungen möglich sind.... weiter

  • Hallo an alle Unterstützerinnen und Unterstützer !

    Das Ende der Petition wird am 24.09.2023 erreicht sein.

    Am 25.09.2023 habe ich mit der Bürgermeisterin vereinbart, die Unterschriften (inklusive derjenigen Unterschriften-Listen, in denen die Bürger keine eMail-Adresse angeben wollten - zuzgl. 79) anlässlich der Sitzung der Gemeindevertretung Michendorf überreichen. Wahrscheinlich wird die Angelegenheit unter TOP 4.4 "abgearbeitet" werden ( ratsinfo-online.de/michendorf-bi/to010.asp?SILFDNR=2509 ).

    Ihnen allen danke ich schon jetzt für Ihre Unterstützung. Ich denke, wir haben ein eindrückliches Votum dafür abgegeben, dass die Gemeindepolitik sich für Lärmminderung in ihrem Zuständigkeitsbereich einsetzen sollte.

    Wer am 25.09.2023 (ab 19:00... weiter

Noch kein PRO Argument.

Ich bin natürlich für die Unterstützung der Petition zur Reduzierung des Fluglärms. Das leiseste Flugzeug ist jedoch jenes, welches am Boden bleibt: Es wird einfach viel zu viel geflogen!!!! Mit allen negativen Begleiterscheinungen. Also: weniger Flüge - und bei jenen Fliegern, die unbedingt in die Luft müssen, sollten jegliche Belastungen so gering wie möglich gehalten werden.

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern