15.167 Unterschriften
Die Petition wurde an die Landesvolksvertretung weitergeleitet
Petition richtet sich an: Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Keine Kürzung des Faches Musik! Möglichkeit der Mitgestaltung bei den kommenden Veränderungen!
Begründung
Ankündigungen und Interviews in der sächsischen Presse künden von harten Einschnitten in das Fach Musik in Sachsen. Der genannte Grund wäre die Entlastung der Schülerinnen und Schüler. Wir empfinden Schule nicht als Belastung von Lernenden, den Musikunterricht erst recht nicht.
Musik zu machen und das ist dem Musikunterricht Sachsens immanent, steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern ist auch ein Mittel um Fantasie und Kreativität zum Ausdruck zu bringen. Gemeinsames Singen, Tanzen und Musizieren stärkt die soziale Kompetenz und fördert die Sprachentwicklung. Begegnungen mit Musik aus dem eigenen und aus anderen Kulturkreisen leisten wichtige Beiträge für die Pflege der eigenen Tradition und die interkulturelle Begegnung und Verständigung. Musik trainiert außerdem das aktive Zuhören, das für Lernen und Verstehen bedeutsam ist.
Musikalische Bildung trägt – abhängig von der Intensität der Auseinandersetzung der Lernenden mit Musik – zu einer insgesamt positiven Persönlichkeitsbildung bei, indem sie seelisch-emotionale Kräfte, geistig-intellektuelle Fähigkeiten und auch soziale Kompetenzen entwickeln. Darüber hinaus legen die künstlerischen Schulfächer wichtige Grundlagen für unterschiedliche Berufslaufbahnen. In vielen, explizit nicht nur akademischen oder künstlerischen Berufen sind Kenntnisse in Formen, Farben, Tönen, Ausdruck, Kreativität Bewegung und mehr von Nöten. Die künstlerischen Schulfächer vermitteln das notwendige Rüstzeug, um eine Ausbildung aufnehmen zu können, in der diese Fähigkeiten und Fertigkeiten unerlässlich sind. Versäumnisse in den künstlerischen Schulfächern beeinträchtigen die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen. Weiter mindern sie deren Ausbildungsfähigkeit.
Im Rahmen der musikalischen Bildung erfahren Kinder und Jugendliche die Welt der Musik in ihrem Reichtum und ihrer Vielgestaltigkeit und erhalten Gelegenheit, sich in ihr selbsttätig und gemeinsam zu bewegen. Musikalische Bildung spricht die gesamte Persönlichkeitsentwicklung des Kindes an. Der Musikunterricht in der allgemein bildenden Schule richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler. Er zielt – unabhängig von sozialen Kontexten, von Bildungsstand und finanziellen Ressourcen der Eltern – auf musikalische Bildung für alle. Dies bedeutet auch, Schülerinnen und Schüler in ihren eigenen kulturellen Ausprägungen ernst zu nehmen und Menschen mit besonderem Förderbedarf auch in inklusiven Lerngruppen in der Ausbildung musikbezogener Kompetenzen zu unterstützen.
Die angekündigten zusätzlichen Fördermittel für erweiterte musikalische Ganztagesangebote begrüßen wir, sie sind aber kein Ersatz für Musikstunden. Sie können Schule erweitern, bieten aber weder in struktureller noch personeller Hinsicht das nötige Rückgrat.
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Neuigkeiten
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Abschluss des Petitionsverfahrens
am 04.08.2019Als im Frühjahr 2018 in der Presse über Kürzungen in der Stundentafel auch unser Fach betreffend gemutmaßt wurde, starteten wir als Berufsverband eine Onlinepetition. Nach wenigen Wochen fand unsere Petition 15 167 Unterstützende, davon 12 439 in Sachsen. Mit den Unterschriften im Rücken trafen wir uns als BMU-Vorstand mit Minister Piwarz und besprachen hier unser Anliegen. Außerdem unterstützten wir...mehr anzeigenAls im Frühjahr 2018 in der Presse über Kürzungen in der Stundentafel auch unser Fach betreffend gemutmaßt wurde, starteten wir als Berufsverband eine Onlinepetition. Nach wenigen Wochen fand unsere Petition 15 167 Unterstützende, davon 12 439 in Sachsen. Mit den Unterschriften im Rücken trafen wir uns als BMU-Vorstand mit Minister Piwarz und besprachen hier unser Anliegen. Außerdem unterstützten wir den studentischen Protest „Singen für Bildung“ indem wir die Produktion eines Protestsongs finanzierten (um die mediale Aufmerksamkeit zu fördern) und bei einem weiteren Treffen mit dem Minister inhaltlich und personell halfen.
In den Gesprächen verwies der Minister auf die personelle Notwendigkeit der Kürzungen, verwies aber auch darauf, dass es einerseits nicht einseitig zu Lasten der Musik geht, andererseits die Möglichkeiten der Ganztagsangebote genutzt werden können. In den Gesprächen wurden noch weitere Themen besprochen, darunter die Ausbildung von Musiklehrern aber auch die Arbeitsbedingungen an den Schulen.
Kurze Zeit darauf wurden die gekürzten Stundentafeln veröffentlicht. Dies entmutigte uns zunächst etwas, wir fassten aber dann doch den Beschluss, die Petition beim Petitionsausschuss des Landtages noch einzureichen. Am 16.07.2019 erhielten wir dann Nachricht, dass der 6. Sächsische Landtag in seiner 94. Sitzung am 03.07.2019 (Drucksache 6/18113) zu unserer Petition beschlossen hat: „Der Petition kann nicht abgeholfen werden.“ Es folgt der Bericht zur Petition (siehe Dateianhang).
Fazit: Das Glas halb voll, nicht halb leer. Ich bin für diese die Gesundheit fördernde Betrachtungsweise. Es hat schmerzliche Kürzungen gegeben, nicht einseitig zu Lasten der Musik, aber auch die Musik betreffend. Wir wissen nicht, ob wir Ärgeres verhindern konnten oder ohnehin dies so geplant war. Was wir wissen ist, dass die Ganztagsmittel inzwischen erheblich aufgestockt wurden und die neue Ganztagsverordnung in §4 von Schulleitungen ausdrücklich Angebote „vor allem auch in Sport, Musik und Kunst“ anregt, also von Fächern, in denen der Protest sehr laut war. Was wir ebenfalls erfahren haben ist, dass vielen Menschen der Musikunterricht an Schulen wichtig ist und dass wir Unterstützung weit über Sachsen hinaus finden. -
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 04.08.2019Als im Frühjahr 2018 in der Presse über Kürzungen in der Stundentafel auch unser Fach betreffend gemutmaßt wurde, starteten wir als Berufsverband eine Onlinepetition. Nach wenigen Wochen fand unsere Petition 15 167 Unterstützende, davon 12 439 in Sachsen. Mit den Unterschriften im Rücken trafen wir uns als BMU-Vorstand mit Minister Piwarz und besprachen hier unser Anliegen. Außerdem unterstützten wir...mehr anzeigenAls im Frühjahr 2018 in der Presse über Kürzungen in der Stundentafel auch unser Fach betreffend gemutmaßt wurde, starteten wir als Berufsverband eine Onlinepetition. Nach wenigen Wochen fand unsere Petition 15 167 Unterstützende, davon 12 439 in Sachsen. Mit den Unterschriften im Rücken trafen wir uns als BMU-Vorstand mit Minister Piwarz und besprachen hier unser Anliegen. Außerdem unterstützten wir den studentischen Protest „Singen für Bildung“ indem wir die Produktion eines Protestsongs finanzierten (um die mediale Aufmerksamkeit zu fördern) und bei einem weiteren Treffen mit dem Minister inhaltlich und personell halfen.
In den Gesprächen verwies der Minister auf die personelle Notwendigkeit der Kürzungen, verwies aber auch darauf, dass es einerseits nicht einseitig zu Lasten der Musik geht, andererseits die Möglichkeiten der Ganztagsangebote genutzt werden können. In den Gesprächen wurden noch weitere Themen besprochen, darunter die Ausbildung von Musiklehrern aber auch die Arbeitsbedingungen an den Schulen.
Kurze Zeit darauf wurden die gekürzten Stundentafeln veröffentlicht. Dies entmutigte uns zunächst etwas, wir fassten aber dann doch den Beschluss, die Petition beim Petitionsausschuss des Landtages noch einzureichen. Am 16.07.2019 erhielten wir dann Nachricht, dass der 6. Sächsische Landtag in seiner 94. Sitzung am 03.07.2019 (Drucksache 6/18113) zu unserer Petition beschlossen hat: „Der Petition kann nicht abgeholfen werden.“ Es folgt der Bericht zur Petition (siehe Dateianhang).
Fazit: Das Glas halb voll, nicht halb leer. Wir sind für diese die Gesundheit fördernde Betrachtungsweise. Es hat schmerzliche Kürzungen gegeben, nicht einseitig zu Lasten der Musik, aber auch die Musik betreffend. Wir wissen nicht, ob wir Ärgeres verhindern konnten oder ohnehin dies so geplant war. Was wir wissen ist, dass die Ganztagsmittel inzwischen erheblich aufgestockt wurden und die neue Ganztagsverordnung in §4 von Schulleitungen ausdrücklich Angebote „vor allem auch in Sport, Musik und Kunst“ anregt, also von Fächern, in denen der Protest sehr laut war. Was wir ebenfalls erfahren haben ist, dass vielen Menschen der Musikunterricht an Schulen wichtig ist und dass wir Unterstützung weit über Sachsen hinaus finden. -
Liebe Unterstützer,
bitte entschuldigt das lange Schweigen. Ich hatte einen schnelleren Fortgang eingeschätzt und wollte dann Positives vermelden. Die schnellen Tatsachen in Punkto Stundenkürzungen waren ein heftiger Schlag und änderten auch ein wenig das Vorgehen.
Mit eurer Unterstützung im Rücken hat der BMU-Vorstand beim Kultusminister vorgesprochen und unser Anliegen deutlich gemacht. Die Petition...mehr anzeigenLiebe Unterstützer,
bitte entschuldigt das lange Schweigen. Ich hatte einen schnelleren Fortgang eingeschätzt und wollte dann Positives vermelden. Die schnellen Tatsachen in Punkto Stundenkürzungen waren ein heftiger Schlag und änderten auch ein wenig das Vorgehen.
Mit eurer Unterstützung im Rücken hat der BMU-Vorstand beim Kultusminister vorgesprochen und unser Anliegen deutlich gemacht. Die Petition ging an die Parteien im Landtag. Der Werdegang ist recht formal, bitte habt noch etwas Geduld, Antworten sind versprochen. Diese werden wir auf diesem Wege weiterleiten und darauf werden wir reagieren. Eine wichtige Folgeforderung ist, dass die beschlossenen Kürzungen zu einem festen Datum auf den Prüfstand gestellt werden. Dies werden wir dann deutlich machen.
Wichtig ist uns, dass Thema weiter in der Diskussion zu halten. Mit einer in Papier-Variante unserer Petition (ein sehr fetter Ordner mit ca. 500 Blatt Unterschriften) geht in wenigen Tagen noch in den Landtag, um unsere Position nochmals zu unterstreichen.
Davon werde ich in Kürze berichten.
Viele Grüße
Heiko Vogel (für den BMU-Vorstand)
Debatte
Musik spricht andere Hirnareale an , linke und rechte Hirnhälfte kommunizieren und werden vernetzt. Für eine gute Ausbildung von Fähigkeiten und Fertigkeiten daher unverzichtbar!!! Außerdem ist es ein schöner Ausgleich, schafft Gemeinschaftsgefühl...
Hier hat nun das Ministerium und haben die politiker Gelegenheit, eine demokratische Debatte unmittelbar mit den Wählern zu führen und ihre Sachargumente vorzutragen und zu begründen. Sollte diese Rubrik leerbleiben, gehe ich davon aus, dass es eben keine Sachargumente gibt und reine finanzielle Aspekte eine Rolle spielen und diese auf dem Rücken unserer Kinder und deren Zukunft abgewickelt werden.