Begründung & Wichtigkeit der Petition
Die gegenwärtige Prüfungspraxis der IHK bei den Fachinformatik-Ausbildungen lässt eine spezifische und vorausschauende Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen nicht zu. Die Prüfungsthemen wirken oft willkürlich gewählt und decken ein weites Spektrum ab, das durch die Verordnung über die IT-Berufe festgelegt ist. Dies umfasst unter anderem Aufgaben wie das Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes, Kundenberatung, die Beurteilung von IT-Systemen und die Entwicklung von IT-Lösungen. Die breite Themenvielfalt ohne klare Angaben dazu, welche Inhalte prüfungsrelevant sind, schafft Unsicherheit und ungleiche Vorbereitungsbedingungen unter den Auszubildenden. 
Eine spezifiziertere Ausrichtung und frühzeitige Bekanntgabe der Prüfungsinhalte würden nicht nur die Ausbildungsqualität für alle Fachrichtungen innerhalb der Fachinformatik verbessern, sondern auch eine gerechte Beurteilung aller Auszubildenden gewährleisten. Es ist essentiell, dass die IHK einen umfassenden Prüfungsleitfaden entwickelt, der alle Fachrichtungen der Fachinformatik-Ausbildung berücksichtigt und den Auszubildenden sowie ihren Ausbildern eine klare Orientierung bietet, um eine effektive und zielgerichtete Prüfungsvorbereitung zu ermöglichen.
Wir fordern von der Industrie- und Handelskammer (IHK) nicht nur die Bereitstellung eines detaillierten und transparenten Prüfungsleitfadens für die Ausbildung in allen Fachrichtungen der Fachinformatik, sondern auch eine Anpassung der Prüfungsinhalte an die realen Anforderungen der IT-Branche und eine klare Kommunikation dieser Inhalte an Ausbildungsbetriebe und Berufsschulen. Die gegenwärtige Prüfungspraxis lässt eine gezielte Vorbereitung nicht zu, da die thematische Breite zu unspezifisch und oft nicht praxisnah ist. Dies führt zu einer ineffizienten Nutzung der Lernzeit und benachteiligt Auszubildende, die sich in ihrer Hauptkompetenz, wie zum Beispiel der Anwendungsentwicklung, weiterbilden wollen.
Konkrete Probleme und Verbesserungsvorschläge:
- Unspezifizierter Umfang: Die breite und vage Definition der Prüfungsthemen führt dazu, dass Auszubildende sich auf ein unüberschaubares Feld an Inhalten vorbereiten müssen, von denen viele nicht direkt im Berufsalltag angewendet werden können. Eine klar definierte Themenliste, die sich an den aktuellen technologischen Entwicklungen und Anforderungen orientiert, ist notwendig.
- Inkonsistente Vorbereitung: Die Lerninhalte variieren stark zwischen verschiedenen Schulen und Betrieben, was eine einheitliche Prüfungsvorbereitung erschwert. Eine zentrale, von der IHK vorgegebene Themenliste könnte hier für Klarheit sorgen.
- Praxisferne Inhalte: Viele Auszubildende berichten, dass sie sich intensiv auf bestimmte Themen vorbereitet haben, die dann in der Prüfung gar nicht oder nur am Rande behandelt wurden. Gleichzeitig wurden Inhalte abgefragt, die nie Bestandteil des Unterrichts waren. Dies legt nahe, dass die Prüfungsinhalte besser mit den Lehrplänen der Berufsschulen und den Anforderungen der Ausbildungsbetriebe abgestimmt werden müssen.
Ziel der Petition:
Unser Ziel ist es, eine Ausbildungs- und Prüfungslandschaft zu schaffen, die den Auszubildenden ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten, sich effektiv auf die Prüfung vorzubereiten und die Anforderungen des IT-Marktes zu erfüllen. Wir bitten die IHK, in einen Dialog mit Auszubildenden, Lehrkräften und Ausbildern zu treten, um die Prüfungsinhalte und -kriterien zu überarbeiten und transparent zu gestalten. So kann sichergestellt werden, dass die Fachinformatik-Ausbildung auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Grundlage für den Einstieg in die IT-Berufswelt bietet.