8.767 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Rat der Stadt
Es ist skandalös, dass wichtige Politiker im Kölner Stadtrat damit beginnen, Bedeutung und Folgen des Archiveinsturzes vom 3. März 2009 zu missachten. Neuerdings wird der Wiederaufbau des Historischen Archivs der Stadt Köln in der geplanten Form in Frage gestellt, Sogar der Standort des Neubaus wird in Frage gestellt. Warum soll ein neuer Standort gefunden werden? Der Standort ist ideal. Eines der wertvollsten Gebäude der Stadt wird in den inneren Grüngürtel aufgenommen. Dort besteht übrigens auch die Möglichkeit einer Erweiterung. Diese Möglichkeit besteht nicht, wenn das neue Archiv in eine Häuserzeile integriert wird, weshalb eine Erweiterung am Waidmarkt ja auch nicht möglich war. Warum soll also ein neuer Standort gefunden werden? Mit dieser Diskussion sendet die Stadt ein verheerendes Signal an alle, die sich um die Wiederherstellung des Archivs bemüht haben und weiterhin bemühen. Kölns Bild ist schon geschädigt, nun droht die nächste Blamage.
Was vor knapp zwei Jahren – als der Neubauentwurf in einem Wettbewerb gekürt wurde – noch vollmundig erklärt wurde, soll nun nicht mehr gelten: Der Neubau sei ein wichtiger Schritt zur „Wiedergutmachung", hieß es noch im Juni 2011, und Oberbürgermeister Jürgen Roters sagte damals: „Die Stadt Köln hat es sich zum Ziel gesetzt, das sicherste und modernste Archiv Europas zu errichten. Diesen Anspruch haben wir an die Architekten gestellt, und ich bin zuversichtlich, dass wir dies jetzt auch erreichen werden.“ Nun plädieren Sprecher der Stadtratsfraktionen, die auch in der Wettbewerbsjury vertreten waren, für „mehr Sachlichkeit“ und wollen „die kostspielige Planung eines Bürgerarchivs hinterfragen“, wie in den Kölner Medien berichtet wird.
Dieser Ruf nach mehr „Sachlichkeit“ ist eine Zumutung für alle, diejenigen, die bald nach dem Einsturz ehrenamtlich oder auf dem Wege der Amtshilfe die ersten Maßnahmen der Archivgutbergung mit unterstützt haben. Er ist ein Schlag ins Gesicht aller, die dem Kölner Archivgut seither, meist ohne Kosten zu berechnen Asyl, gewährt haben und noch oft genug bis an die Grenze der Belastungsfähigkeit Asyl gewähren. Vertrauen ist verloren gegangen und kann nur durch überzeugende Handlungen wieder gewonnen werden.
Wir appellieren nun an die Mitglieder des Stadtrates, die Bedeutung der Wiederherstellung des Stadtarchivs als Bürgerarchiv dauerhaft anzuerkennen und den verhängten Planungsstopp zurückzunehmen. Das viel beschworene Kölner „Stadtgedächtnis“, ein europaweit bedeutendes Kulturgut, wird noch lange unter dem Einsturz zu leiden haben; die Restaurierung der Objekte wird noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Noch ist ungesichert, wie diese Arbeiten finanziert werden können. In dieser Situation wäre ein Rückzug des Stadtrates verheerend. Den Neubau des Stadtarchivs – einschließlich der städtischen Kunst- und Museumsbibliothek und des Rheinischen Bildarchivs – zügig fertig zustellen ist das absolute Minimum.
Begründung
Denn eine neue Planung, ein neuer Entwurf oder sogar ein neuer Standort müssen erst einmal finanziert werden. Und selbst wenn sich eine abgespeckte Lösung finden ließe: Eine neue Planung würde mit großer Sicherheit dafür sorgen, dass der angepeilte Eröffnungstermin Ende 2017 nicht zu halten sein wird. Das wiederum verursacht zusätzliche Kosten für die Lagerung der 23 Regalkilometer Archivgut, das momentan in 14 Asylarchiven untergebracht ist. Die Verträge mit den Asylarchiven enden spätestens 2016, danach würde eine Lagerung nach aktuellen Schätzungen des Stadtarchivs bis zu sechs Millionen Euro jährlich kosten. Zudem kann die Restaurierung der beschädigten Archivalien erst erfolgen, wenn die Güter wieder zurück in Köln sind. Schließlich benötigt die Etablierung des Historischen Archivs der Stadt Köln als Bürgerarchiv zeitnah einen Raum für die nicht nur wissenschaftliche Nutzung der Archivalien, für Veranstaltungen im Rahmen der historischen Bildungsarbeit und der Archivpädagogik, für die weitere Öffnung des Archivs zur Stadtgesellschaft hin.
Die Petition wird von folgenden Verbänden, Vereinen etc. untersützt: Initiative ArchivKomplex, Köln, prometheus - Das verteilte digitale Bildarchiv für Forschung & Lehre e.V., Köln; Stiftung Stadtgedächtnis, Köln; Kölner Bücherschwarm; International Council on Archives, Paris: Arbeitskreis nordrhein-westfälischer Papierrestauratoren e. V. , Münster; Verein deutscher Bibliothekare e. V., München; Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Frankfurt/Main, Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V., Fulda; Wählergruppe "Deine Freunde", Köln; Freunde des Historischen Archivs e.V., Köln; Freunde der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln e.V., Köln; Deutscher Künstlerbund e. V., Berlin
Quellen: 1) https://www.archivkomplex.de/index.php/presse/presse-von-akx 2) www1.wdr.de/themen/archiv/sp_stadtarchiv_ubahn/neubaustadtarchiv101.html 3) https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/neubau-des-koelner-stadtarchivs-blamagestopp-12144178.html
Bild: By ekimas [CC-BY-SA-2.0 (creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons
s. a. 4) https://www.ksta.de/koeln/koelner-finanzkrise-archivneubau-in-frage-gestellt,15187530,22285658.html 5) https://www.rundschau-online.de/koeln/haushalt-archiv-standort-wieder-offen,15185496,22347540.html 6) https://www.ksta.de/koeln/archiv-komplex-empoerung-ueber-sparplaene-,15187530,22358354.html 7) https://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18945
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Petition wurde nicht eingereicht
am 12.10.2018Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Änderungen an der Petition
am 15.05.2013 -
Änderungen an der Petition
am 14.05.2013
Debatte
Natürlich darf und kann ein Diskurs darüber geführt werden, ob es Aufgabe einer einzigen Kommune sein soll, eine große Kunst-Spezialbibliothek alleine zu finanzieren. Eine Verneinung dieser Frage darf allerdings nicht zur kurzfristigen Zerschlagung einer derartigen Institution (als ?Dezentralisierung? bzw. ?Aufteilung auf die Museen? bemäntelt) führen. Bisher konnte der Eindruck nicht entkräftet werden, dass die zuständige Kulturverwaltung ihren Aufgaben zur Suche nach Mitbetreibern für die KMB allenfalls mit deutlich zu geringen Anstrengungen nachgekommen ist. Bevor diese Aufgabe nicht mit Engagement und Einsatz erledigt worden ist, dürfen keine Entscheidungen getroffen werden, die bestehende Strukturen und Bestände zerstören und der öffentlichen Nutzung durch die Bürger entziehen.
Noch kein CONTRA Argument.