3.888 Unterschriften
Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen
Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Frank Mentrup, Gemeinderat der Stadt Karlsruhe
48 vitale Platanen in der Karlsruher Kaiserstraße sollen gefällt werden, damit die Karlsruher Einkaufsmeile neu gestaltet werden kann. Die ersten Platanen sollen bereits im Februar gefällt werden, am 20.12.2022 soll der Gemeinderat dies abschließend beraten. Es ist also höchste Eile geboten.
Der Beschluss, die Platanen zu fällen, beruht auf über zehn Jahre alten Planungen. Inzwischen hat sich die Klimakrise verschärft. Jeder Baum zählt, um ein gesundes Stadtklima für die Menschen in Karlsruhe zu erhalten. Die Platanen in der Kaiserstraße nehmen klimaschädliches CO2 aus der Luft auf, spenden Schatten und Kühlung und sind deshalb für das Stadtklima und die Gesundheit der Menschen, die unter der Klimaerhitzung zunehmend leiden, von grundlegender Bedeutung.
Wir, das Klimabündnis Karlsruhe, fordern die Stadt Karlsruhe und den Gemeinderat auf, die Planungen für die Umgestaltung der Kaiserstraße so zu verändern, dass die Platanen erhalten werden können.
Die Grünsatzung der Stadt Karlsruhe fordert von Eigentümerinnen und Eigentümern von Grundstücken u.a.: „Sie sollen vorhandenes Grün sichern“ [1]. Das muss auch für die Stadt selbst gelten.
Die Fällung der Platanen wäre ein unverhältnismäßiger Eingriff in die städtische Klimabilanz und hätte negative Folgen für das Stadtklima und die Gesundheit der Menschen.
Außerdem sind die Bäume ein markantes Element der Kaiserstraße und prägen maßgeblich eine angenehme städtische Atmosphäre.
Aus den genannten Gründen fordern wir, das Klimabündnis Karlsruhe: Rettet die vitalen Platanen – Jeder Baum zählt!
Das Klimabündnis Karlsruhe ist ein Zusammenschluss von mehr als 70 Vereinen, Organisationen und Initiativen in Karlsruhe. www.klimabuendnis-karlsruhe.de
[1] https://www.karlsruhe.de/umwelt-klima/stadtgruen-wald/freiraumentwicklung/gruensatzung
Begründung
Die Gründe der Stadt, warum die Platanen gefällt werden sollen – und unsere Begründung, warum die Platanen erhalten werden können.
1) Die Platanen sind vom Massaria-Pilz befallen.
Das ist kein Grund, die Platanen zu fällen!
Der Massaria-Pilz ist eine bekannte Erkrankung von Platanen [2]. Das heißt aber nicht, dass der gesamte Baum erkrankt ist. Der Massaria-Pilz befällt einzelne Äste, die durch regelmäßige Pflegemaßnahmen entfernt werden können. Der Baum bleibt dadurch gesund. Die Bäume in der Kaiserstraße sind etwa 45 Jahre alt. Sie wurden in all den Jahren – wie jeder Stadtbaum – fachgerecht gepflegt und blieben so vital.
2) Die Platanen sind zum Teil schief gewachsen und stünden zu nah an den Fassaden.
Das ist kein Grund, die Platanen zu fällen!
Schiefwuchs ist ein natürliches Phänomen, eine Pflanze wächst zum Licht. Schiefwuchs beeinträchtigt die Gesundheit eines Baumes nicht. Die Platane ist ein schnittverträglicher Baum, das heißt er kann so geschnitten werden, dass ein gewünschter Abstand zu Hausfassaden eingehalten werden kann. Das wurde in den vergangenen Jahrzehnten auch fachgerecht ausgeführt.
3) 86 Zürgelbäume sollen neu gepflanzt werden.
Das ist kein Grund, die Platanen zu fällen!
Zürgelbäume sind eine südeuropäische Baumart. Sie sollen einem wärmeren und trockenem Klima besser standhalten als Platanen. Doch Platanen sind uns allen aus dem Süden Frankreichs und aus Italien gut bekannt und vertragen die dortigen heißen Sommer gut.
Im Unterschied zu den jetzt in der Kaiserstraße stehenden Platanen spenden die jung gepflanzten Zürgelbäume erst in Jahrzehnten vergleichbare Schatten und Kühlung.
Außerdem ist ihre CO2-Bilanz deutlich schlechter, denn die jungen Bäume nehmen weniger klimaschädliches CO2 auf als die bestehenden Platanen. Erst nach Jahrzehnten ist diese Bilanz ausgeglichen. Daran ändert auch nichts, dass mehr Zürgelbäume geplant sind. Wir begrüßen ausdrücklich neue Bäume in der Stadt – aber nicht als Ersatz für bestehende, sondern zusätzlich! Für ein lebenswertes Stadtklima und für die Gesundheit der Menschen.
4) Neue Versorgungsleitungen und ein neuer Straßenbelag sollen verlegt werden.
Das ist kein Grund, die Platanen zu fällen!
Selbstverständlich können die anstehenden Baumaßnamen unter Erhalt der Platanen erfolgen. Dafür bedarf es einer fachgerechten bautechnischen Expertise. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, die Baumaßnahmen so zu planen, dass die Platanen erhalten werden können.
5) Starkregen erfordere einen neuen Straßenquerschnitt.
Das ist kein Grund, die Platanen zu fällen!
Starkregenereignisse werden im weiteren Verlauf des Klimawandels zunehmen. Bislang kam es durch Starkregen nicht zu Überschwemmungen in den baumbestandenen Bereichen der Kaiserstraße. Trotzdem ist es gut, Vorsorge zutreffen. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, die Baumaßnahmen so zu planen, dass die Platanen erhalten werden können. Dafür bedarf es einer fachgerechten bautechnischen Expertise.
6) Die Planungen seien abgeschlossen, Änderungen hätten Mehrkosten zur Folge.
Keine Planung ist alternativlos, Mehrkosten sind bisher nicht belegt!
Die Behauptung von Mehrkosten durch eine Veränderung der Planung ist bislang nicht mit Zahlen belegt worden. Auch das Fällen von 48 Platanen und die Neubepflanzung kosten Geld! Wie hoch dieser Betrag ist, wurde bisher nicht veröffentlicht.
Dass über zehn Jahre alte Planungen alternativlos sein sollen und nicht geändert werden könnten, ist in Anbetracht des sich verstärkenden Klimawandels nicht akzeptabel. Der Klimawandel erfordert von uns allen, unsere Eingriffe in die Umwelt laufend zu überprüfen, flexibel anzupassen und dann zu unterlassen, wenn die Klimabilanz dies erfordert.
Da die Baumaßnahmen noch nicht begonnen wurden ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, die Planungen mit dem Ziel zu überarbeiten, die vitalen Platanen zu erhalten und damit die Stadt vor einer gravierenden Fehlentwicklung zu bewahren.
[2] Pflanzenschutzamt Berlin, https://www.berlin.de/pflanzenschutzamt/stadtgruen/schadorganismen-in-berlin/pilzliche-und-bakterielle-schaderreger/massaria
Link zur Petition
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 23.12.2022Liebe Unterstützer:innen,
am 20. Dezember beschloss der Karlsruher Gemeinderat mit großer Mehrheit, dass alle 48 vitalen Platanen in der Kaiserstraße für die Neugestaltung der Einkaufsmeile gefällt werden sollen.
Wir nehmen zur Kenntnis, dass unsere Argumente für den Erhalt der Platanen und die klimagerechte Überarbeitung der Planung den Oberbürgermeister und die Mehrheit der Stadträt:innen von Grüne, SPD, CDU, FDP und KAL nicht überzeugt haben. Die kommenden Baumassnahmen in der Kaiserstraße werden wir kritisch begleiten.
Allen Unterstützer:innen danken wir sehr herzlich! Die Petition wir hiermit geschlossen, 3.887 Unterstützende haben sie unterzeichnet, davon 2.995 in Karlsruhe.
Einen kurzen Rückblick auf die Gemeinderatssitzung... weiter -
Die Platanen fallen
am 22.12.2022Am 20. Dezember beschloss der Karlsruher Gemeinderat mit großer Mehrheit, dass alle 48 vitalen Platanen in der Kaiserstraße für die Neugestaltung der Einkaufsmeile gefällt werden sollen. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass unsere Argumente für den Erhalt der Platanen und die klimagerechte Überarbeitung der Planung den Oberbürgermeister und die Mehrheit der Stadträt:innen von Grüne, SPD, CDU, FDP und KAL nicht überzeugt haben.
Baubürgermeister und die Grüne Umweltbürgermeisterin blieben in der Sitzung stumm, denn der OB hatte den Tagesordnungspunkt zur Chefsache erklärt. Anstatt wie von uns gefordert Alternativen zur Planung des Tiefbauamtes einzuholen, wurden die Aussagen des Tiefbauamtes von den ehrenamtlichen Stadträt:innen nicht in Zweifel... weiter -
Am 20. Dezember fällt die Entscheidung im Gemeinderat
am 17.12.2022Wie stehen die Chancen für die Platanen in der Kaiserstraße?
„In Gesprächen mit Stadträt:innen haben wir erstaunliche Sätze gehört“, sagen Ingo Laubenthal und Klaus Heid vom Klimabündnis Karlsruhe und nennen Beispiele: „Mit guter Baumpflege könnten die Platanen noch lange stehen, aber das kostet Geld und Karlsruhe ist in finanziellen Nöten.“ „Wenn es in der Stadt zu heiß wird, dann sollen sich die Menschen dort aufhalten, wenn es nicht mehr so heiß ist.“
„Der erstaunlichste Satz“, so Heid, „stammt allerdings von den GRÜNEN, die ansonsten für Klimaschutz stehen: ‚Die Bäume spielen für das globale Klima keine Rolle‘. Wenn in jeder Stadt so gedacht und gehandelt würde, hätte das die Rodung eines stattlichen Waldes zur Folge.“ Würden nächstes... weiter
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.