Region: Sehnde
Bauen

Es ist 5 vor 12: Kein Logistikunternehmen im geplanten Gewerbegebiet Sehnde-Ost!

Petition richtet sich an
Bürgermeister Olaf Kruse

2.325 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

2.325 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 24.06.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bürgermeister Olaf Kruse

Die Unterzeichnenden fordern die Stadt Sehnde auf, dafür zu sorgen, dass sich in dem neuen Gewerbegebiet Sehnde-Ost kein Logistikunternehmen wie Delticom ansiedelt. Ein solches Unternehmen gehört wegen des verursachten massiven Lkw-Verkehrs direkt neben die Autobahn. Zwei je 40.000 m² große Hallen in einem Gewerbegebiet am Rande der Kernstadt sind deutlich zu groß für Sehnde. Allein die beiden Lagerhallen entsprechen einer Größe von elf Fußballfeldern.
Im Osten Sehndes entsteht ein neues Gewerbegebiet. Der zugrunde liegende Bebauungsplan Nr. 355 (Gewerbegebiet 355 und Sitzungsunterlagen) ist noch nicht rechtskräftig. Der Fachausschuss Stadtentwicklung und Umwelt wird am 6. April 2021 (18 Uhr) und der Rat der Stadt Sehnde am 15. April 2021 (19 Uhr) darüber beschließen. Beide Sitzungen finden in der KGS Mensa statt und sind öffentlich.
Die Stadt hat die Fläche an die HRG verkauft, die sie wiederum an einen Investor verkauft hat. Es ist daher nicht davon auszugehen, dass das geplante Gewerbegebiet noch verhindert werden kann.
Ziel dieser Petition ist es, nicht das Gewerbegebiet selbst zu verhindern, sondern die Ansiedlung von Logistikunternehmen wie Delticom, die zu einer Zunahme des Verkehrsaufkommens in allen Sehnder Ortsteilen und der Kernstadt sowie darüber hinaus bis zu den Autobahnanschlussstellen Laatzen, Anderten, Lehrte, Lehrte-Ost, Hämelerwald und Peine führen würde.
Was man jetzt noch ändern kann, ist der Bebauungsplan, da dieser noch nicht beschlossen wurde. Es wurde bereits die Ansiedlung von Einzelhandel stark eingeschränkt. Demgemäß könnte man auch die Ansiedlung von Logistikunternehmen verbieten, oder die Fläche und Höhe der zu errichtenden Gebäude beschränken.
Wir fordern daher die Stadt Sehnde auf:

  • den Bebauungsplan Nr. 355 in seiner derzeitigen Entwurfsfassung nicht zu beschließen
  • eine Ansiedlung von Logistikunternehmen im Gewerbegebiet Sehnde-Ost auszuschließen
  • eine Bürgerversammlung einzuberufen, um Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, zu diesen Planungen in einen Dialog mit der Stadtverwaltung zu treten

Begründung

Dieses Gewerbegebiet hat deutliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. In der Zusammenfassung der Umweltauswirkungen listet der Bebauungsplan Nr. 355 Vorlage zum Satzungsbeschluss mit Umweltbericht ab Seite 73 eine Vielzahl von Beeinträchtigungen auf und bewertet diese als „erheblich“. Aufgeführt werden u. A.:

  • Flächenversiegelung von rd. 13 Hektar für gewerbliche Nutzung und 0,8 Hektar für Straßenverkehrsflächen
  • Zunahme des Verkehrs in allen Sehnder Ortsteilen und der Kernstadt
  • Zunahme von Verkehrslärm auf geplante und vorhandene Wohngebiete
  • Verschlechterung des Kleinklimas, der Luftqualität und des Bodenwasserhaushaltes
  • Zunahme von Staubemissionen
  • weithin sichtbare bis zu 14 m hohe Industriebauten im Orts- und Landschaftsbild
  • Vernichtung von Lebensraum von Pflanzen und Tieren

Die Stadt hat die gesetzlichen Vorgaben zur Beteiligung der Öffentlichkeit erfüllt. Eine Bürgerversammlung, die für Information und Transparenz gesorgt hätte, hat es aber nicht gegeben. So kennen viele Bürgerinnen und Bürger die Pläne zur Errichtung des Gewerbegebietes gar nicht.
Darüber hinaus wurde erst im März 2021 öffentlich bekannt, dass sich auf einem Großteil dieses Gewerbegebietes nicht mehr ein Getränkegroßhändler ansiedeln würde, sondern zwei je 40.000 m² große Hallen für Europas größten Online-Reifenhändler Delticom AG gebaut werden sollen. Die HAZ titelte am 9. März 2021: „Online-Reifenhändler Delticom plant riesigen Logistikkomplex in Sehnde-Ost“, der Marktspiegel am 10. März 2021: "90.000 m² Erde weg".
Die Verkehrsuntersuchung vom 16. Dezember 2020 kommt zu dem Ergebnis, dass der Verkehr um knapp 1.200 Fahrzeuge pro Tag zunehmen wird, davon 440 Lkw. Die Ansiedlung eines Logistikunternehmens wird berücksichtigt. Es ist aber nicht ersichtlich, ob man bei der Erstellung des Gutachtens noch von dem Getränkelogistiker ausgegangen ist, oder ob bereits bekannt war, dass es sich um die Delticom AG handelt. So ist zu befürchten, dass der Verkehr viel stärker als um die angegebenen 1.200 Kfz inkl. 440 Lkw täglich zunehmen wird.
5.04.2021:
Ergänzung: Die Sehnde News haben bereits am 6. März über die geplante Delticom-Ansiedlung berichtet: "Online-Reifenhändler Delticom AG: Neuer Logistikkomplex in Sehnde-Ost".
Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Annika Schönaich, Inga Jäger, Linda Delkeskamp

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, L(i)ebenswertes Sehnde aus Sehnde
Frage an den Initiator

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 03.04.2021
Petition endet: 24.06.2021
Region: Sehnde
Kategorie: Bauen

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Im Marktspiegel vom 18.12.2021 wurde ein Grußwort des Sehnder Bürgermeisters veröffentlicht, in dem von "vielfältigen Interventionen gegen die Realisierung dieses Gewerbegebietes" die Rede ist, die zu "zeitliche Verzögerungen und Kostensteigerungen zu Lasten der Interessenten für das Gewerbegebiet" geführt hätten. Hierzu haben wir einen Leserbrief an den Marktspiegel geschrieben und diesen auch an den Herrn Bürgermeister und unseren gesamten Presseverteiler gesandt.

  • Im Marktspiegel vom 18.12.2021 wurde ein Grußwort des Sehnder Bürgermeisters veröffentlicht, in dem von "vielfältigen Interventionen gegen die Realisierung dieses Gewerbegebietes" die Rede ist, die zu "zeitliche Verzögerungen und Kostensteigerungen zu Lasten der Interessenten für das Gewerbegebiet" geführt hätten. Hierzu haben wir einen Leserbrief an den Marktspiegel geschrieben und diesen auch an den Herrn Bürgermeister und unseren gesamten Presseverteiler gesandt.

Zahlreiche LKW-Wartestellplätze, die auch nach Betriebsschluss zugänglich sind - heißt Tag- und Nachtbetrieb, laufende Motoren für die Standheizungen und andere Lärmquellen. Autohöfe gehören nicht in unmittelbare Nähe zur Wohnbebauung.

Das Gewerbegebiet wird an die Bundesstraße B65 angeschlossen. Genau dafür werden Bundesstraßen gebaut. Das Anliegen der Petition ist damit grundfalsch. Es müsste um eine Ortsumgehungsstraße gehen, um den überörtlichen Verkehr zu minimieren. Allerdings geht es in der Petition erkennbar eher darum, dass das kommende Logistikunternehmen nicht das gewünschte ist und diesem möglichst geschadet werden soll. Damit komme ich zu meinem Contrapunkt 2. Ich bin nicht gewillt per Petition eine Mindermeinung zu pushen.

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