542 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Bürgermeisterin Iris Ploog
Wie würdest du dich fühlen, wenn…
- du dich von Abfällen ernähren müsstest,
- du auf der Suche nach Essen getreten und vertrieben würdest,
- du dir bei deiner Nahrungssuche immer wieder Verletzungen zuziehen würdest,
- du Nachwuchs bekommen müsstest, obwohl du selbst nie genug zu essen hast,
- man dich immer wieder von deinen Ruheplätzen verscheuchen würde,
- wenn du keinen Schlafplatz finden würdest,
- und sich niemand für deine Not interessieren würde?
Nicht so gut, oder?
Würde ein Mensch uns seine Lebenssituation so beschreiben, würde das unser Mitgefühl wecken und wir würden (wahrscheinlich) versuchen, ihm zu helfen. Es wäre für uns kaum vorstellbar, dass ein Lebewesen so (über)leben kann.
Und doch beschreibt es das tägliche Leid unserer Stadttauben…
Sie leben und leiden mitten unter uns:
Fressen aus Hunger Pommes, Kuchenkrümel in Hundekot, vergammelten Fisch… und manchmal auch Erbrochenes, werden von Spikes aufgespießt und sterben langsam in Klebefallen und haben einen angezüchteten Brutzwang, der (im Gegensatz zu Wildtauben) leider nicht vom Nahrungsangebot beeinflusst wird.
Sie werden von Luftgewehrgeschossen und Pfeilen (kein Witz!) durchbohrt, Menschenhaare oder Plastikschnüre wickeln sich um ihre Füße und lassen diese verkrüppeln und absterben, bei ihrer täglichen, kräftezehrenden Futtersuche werden sie von Kindern gejagt und aufgescheucht und immer wieder sind sie Opfer von Vorurteilen und Unwissen (Krankheiten, Kot etc.). Nirgendwo sind sie willkommen.
Interview mit einer Stadttaube:
https://www.spiegel.de/panorama/stadttauben-eine-taube-erzaehlt-wie-es-sich-anfuehlt-von-allen-gehasst-zu-werden-a-6130bd3b-a6c2-4a8b-80b2-7288292d09bd
Dabei sind es eigentlich Haustiere – wenn auch über Generationen verwilderte. Stadttauben oder auch Straßentauben genannt sind die Nachkommen der Haustaube, einem Haustier, das der Mensch vor Jahrtausenden aus der Felsentaube gezüchtet hat. Wer einen Stadttaubenschwarm einmal genau betrachtet, wird dort immer wieder „bunte Vögel“ entdecken. Diese hübschen Vögel entstehen, wenn sich Hochzeits- und Zuchttauben unter die Schwärme mischen und verpaaren.
Auch Brieftauben, die ihren Heimweg nicht mehr finden, schließen sich oft den Stadttaubenschwärmen an und vergrößern diese dadurch. Somit und durch den angezüchteten Brutzwang werden es immer mehr Tauben in den Städten, der Ärger der Bevölkerung und das Leid der Tiere wächst – und gleichzeitig fühlt sich niemand zuständig.
Doch ist wirklich niemand zuständig?
https://www.berlin.de/lb/tierschutz/stellungnahmen/rechtsgutachten_stadttaubenschutz_rechtlicherstatus_kommunale-pflichten-und-zustaendigkeiten-2.pdf
Begründung
Wir, die Igel- und Wildtierhilfe Eckernförder Bucht e. V., die BUNDjugend Eckernförde und der Tierschutzverein Eckernförde und Umgebung e. V., fordern deshalb von der Stadt Eckernförde die Errichtung eines betreuten Taubenschlages nach dem „Augsburger Modell“.
Im Sinne eines tierschutzkonformen Stadttaubenmanagements sollte im Bereich zwischen Ochsenkopf und Hafengebiet ein Taubenhaus eingerichtet werden. Da dort der Großteil der ca. 200 Eckernförder Stadttauben lebt und diese sehr standorttreu sind, wäre ein Taubenschlag in einem anderen Bereich weniger erfolgversprechend. Ein Taubenschlag bietet den Stadttauben Nist- und Brutplätze und artgerechtes Futter an. Durch den regelmäßigen Austausch der Eier gegen Gipseier ist es möglich, die Taubenpopulation tierleidfrei zu kontrollieren. Das artgerechte Futter verhindert das Absetzen von (saurem) Hungerkot, der im Gegensatz zu gesundem Taubenkot schwieriger zu entfernen ist. Auch die gefühlte Belästigung der Bevölkerung durch die Stadttauben in der Innenstadt wird reduziert, da sich die Tauben erfahrungsgemäß den größten Teil des Tages in und am Schlag aufhalten.
Das Augsburger Modell wird inzwischen bereits in über 30 Städten in Deutschland erfolgreich umgesetzt. Wann folgt Eckernförde?
Tierschutzkonformes Stadttaubenmanagement:
https://www.tierrechte.de/2019/03/29/tierschutzkonformes-stadttaubenmanagement/
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
02.12.2023
Petition endet:
01.06.2024
Region:
Eckernförde
Kategorie:
Tierschutz
Neuigkeiten
-
Änderungen an der Petition
am 13.12.2023
Debatte
Die Gründe warum die Einrichtung eines Taubenhauses in Eckernförde zwingend notwendig ist, wurden im Petitionsantrag absolut nachziehbar benannt. Menschlicher Verstand(!), wie menschlicher Anstand(!) machen es einfach erforderlich, hier endlich im Sinne der Petition tätig zu werden.
Die Unvernunft und Grausamkeit der "Dornenkrone der Schöpfung", die glaubt alles ausrotten zu müssen - hier harmlose Tauben - was ihren Herrschaftsanspruch stört, spricht gegen diese Petition.