Umwelt

Divestment in Sachsen-Anhalt - Landespensionsfonds ökologisch und ökonomisch investieren

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt

207 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

207 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt

Sehr geehrter Herr Finanzminister Schröder,

Wir wenden uns an Sie, da das Pensiondsfondsgesetz, welches die Zuständigkeit und Anlagengrundsätze definiert, in Ihrem Zuständigkeitsbereich liegt.

Der Pensionsfonds des Landes Sachsen-Anhalts hat mehr als 700 Millionen Euro in Kapitalanlagen investiert. Im letzten Jahr veröffentlichte das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv die genauen Anlagen. Wir freuen uns sehr über diesen Schritt, da wir fest davon überzeugt sind, dass die durch den Staat getätigten Investitionen von öffentllichem Interesse sind. Durch die Veröffentlichung ist es uns möglich, die Anlagen konkret zu bewerten und konstruktive Vorschläge zu machen.

Das Pariser Klimaabkommen wurde im Oktober 2016 durch die Bundesregierung und die EU ratifiziert. Es wird im November in Kraft treten. Die Ziele dieses Abkommens können nur erreicht werden wenn die Nutzung fossiler Energien in Zukunft drastisch reduziert wird. Damit werden Firmen deren Geschäftsmodell auf fossilen Energien beruht wirtschaftlich unter Druck geraten. Bereits im April hat einer der vormals weltgrößten Kohleabbaukonzerne (Peabody) Insolvenz angemeldet während in Deutschland RWE mit seiner ungewissen Zukunft immer wieder in den Schlagzeilen ist. Diese Anlässe haben uns dazu gebracht uns mit den Investionen des Pensionsfonds des Landes zu beschäftigen und fordern daher:

  • Die Veröffentlichung der Anlagekriterien.

  • Den Verkauf von Kapitalanlagen jeder Art von Firmen deren Geschäftsmodell auf der Ausbeutung fossiler Energien basiert. (bspw. Total, BP, Shell, Statoil, Rio Tinto, Saudi Electricity)

Begründung

Aus unserer Sicht sollten Investitionen der öffentlichen Hand ökologisch und ökonomisch nachhaltig und verantwortungsvoll getätigt werden. Bei den Geldanlagen der Firmen: Total, BP, Shell, Statoil sehen wir dies nicht gegeben.

Überall auf der Welt verursachen Kohle- und Ölfirmen in jeder Phase der Verarbeitung ökologisch schwerwiegende und langfristige Verschmutzungen:

Trotz jahrzehntelangen und immer noch anhaltenden Subventionen für fossile Energien stellen Investionen in diesem Bereich ein immer größeres ökonomisches Risiko dar. Die Zeit berichtete schon im Februar 2014, dass die Bank of England sich sorgen darüber macht, dass eine Kohlenstoffblase zu einer neuen Finanzkrise führen könnte. http://www.zeit.de/2014/08/carbon-bubble-rohstoff-blase/komplettansicht Mit dem Klimavertrag von Paris hat sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, die menschengemachte Erderwärmung auf 1,5° begrenzen zu wollen. Dieses Ziel wird nur erreichbar sein, wenn der Verbrauch von fossilen Energien weltweit drastisch zurückgeht. Dies wird die Geschäftsgrundlage der Firmen in diesem Bereich entziehen und die Werte dieser Firmen werden einbrechen. Einige große Kapitalgemeinschaften haben bereits auf dieses Szenario reagiert. Sachsen Anhalt darf diese Entwicklung nicht verpassen.

Was eine verfehlte Anlagepolitik anrichten kann, haben Städte wie Essen und Oberhausen in den letzten Jahren erfahren müssen, nachdem die RWE-Aktie massiv an Wert verloren hat und die Dividende für das Jahr 2016 gestrichen wurde. Die Stadt Düsseldorf dagegen verkaufte ihre Anteile zu Beginn des 00er Jahre und war so von dem Kursverfall nicht betroffen. Wie bereits erwähnt, ging im letzten Jahr eines der weltweit vormals größten Kohleunternehmen in die Insolvenz.

Weitere Pleiten sind nur eine Frage der Zeit und Sachsen-Anhalt sollte in einigen Jahrzehnten nicht das Schicksal von Essen und Oberhausen teilen.

Das nachhaltige Anlagekriterien nicht zu Lasten der Performance gehen zeigen mittlerweile auch Studien namhafter Universitäten wie z.B. der Oxford Universität. Weitere Studien sind in diesem Artikel zitiert: http://www.blog.gruenesgeld.net/schlagwort/ethisch-oekologische-investments/

Unser Ziel ist es, dass der Pensionsfonds des Landes Sachsen-Anhalt ökologisch verantwortungsbewusst und ökonomisch weitsichtig investiert. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Forderungen zu diesem Ziel beitragen.

Hochachtungsvoll,

Valentin Burghard Initiative Divestment Sachsen-Anhalt

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 28.10.2016
Petition endet: 27.12.2016
Region: Sachsen-Anhalt
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Liebe UnterzeichnerInnen der Divestment Sachsen-Anhalt Petition,

    wir hoffen Sie hatten einen guten Start ins Jahr 2017. Im letzten Jahr hat sich die global divestierte Summe verdoppelt auf 5 Billionen US-Dollar.
    Auch im neuen Jahr wollen wir das Thema Divestment insbesondere beim Landespensionsfonds weiter bearbeiten und würden uns freuen wenn Sie dabei mithelfen würden.

    Um folgendes würden wir Sie dabei bitten:

    - Liken Sie unser Facebookprofil und/oder machen Sie es bekannter: www.facebook.com/divestlsa/

    - Schreiben Sie uns Ihre E-Mailadresse, wenn Sie aktiv mit uns neue Aktionen auf die Beine stellen wollen

    -Bewerben Sie oder unterstützen Sie diesen Eil-Appell auf Campact, welcher das Ziel hat, dass die BayernLB ihre Finanzierung... weiter

Erneuerbare-Energien-Technik ist nicht nur in Deutschland gefragt. Eine weiterer ambitionierter Ausbau sorgt für Weiterentwicklungen der hiesigen Technik und eröffnet den Unternehmen so neue Exportchancen. Aus dem Klimawandel resultieren hohe Anpassungskosten. Diese lassen sich durch rasches Umsteuern begrenzen. Je früher wir handeln, desto günstiger wird es. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördert seit dem Jahr 2000 den Einsatz von Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie seit 2004 auch von Erdwärme im Stromsektor.

Wenn man elektrische Energie nicht aus Stoffen mit hoher Energiedichte (Kohle, Öl, Uran) , sondern aus einem Medium mit niedriger Energiedichte (Wind, Sonnenstrahlen) gewinnen will, benötigt man entsprechend riesige und zahlreiche Anlagen, die einen entsprechend hohen Rohstoffverbrauch erzeugen. Und gerade solche Rohstoffe, die insbesondere in Entwicklungsländern zahlreiche Todesopfer fordern. Von der Landschaftszerstörung will ich gar nicht erst reden. Deshalb sind solche Divestment-Geschichten eigentlich nur Heuchelei.

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