47 Unterschriften
Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.
Petition richtet sich an: Landrat Joachim Walter
Mit großer Bestürzung mussten wir feststellen, dass die Stadtverwaltung der Stadt Tübingen beschlossen hat, die Straßenbeleuchtung in der Stadt nachts einzuschränken. Seit Montag, den 21. November 2022, sind die Tübinger Straßen, mit Ausnahme von Unterführungen und Tunneln, wochentags von 1 bis 5 Uhr und am Wochenende von 3 bis 5 Uhr dunkel, darunter (auch nachts) gut besuchte Gebiete wie die Wilhelmstraße und das WHO. Der Grund dafür: Energiesparen.
In einem Internetartikel auf ihrer Website führt die Stadtverwaltung aus, dass diese Maßnahme eine "Zwischenlösung" für andauernde "technische Anpassungen" sei. Während dieser Zeit, die mindestens mehrere Monate andauern könnte, da allein die "Bauteile dafür [...] voraussichtlich erst in mehreren Wochen geliefert werden" können, seien die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst [...] während der dunklen Nächte verstärkt präsent". Für weitere Informationen verweisen wir auf den Internetartikel der Stadtverwaltung Tübingen:
https://www.tuebingen.de/38452.html
Die traurige Konsequenz hieraus, die die Stadtverwaltung Tübingen wohl nicht mit einkalkuliert oder womöglich sogar bewusst nicht berücksichtigt hat, ist, dass sie mit genau dieser Maßnahme das Wohl der Menschen, die am Tübinger Nachtleben teilnehmen, erheblich gefährdet. Neben der Menge an Energie, die die Stadtverwaltung einsparen will, spart sie - wissentlich oder unwissentlich - auch am Wohl vieler Bürgergruppen, die am nächtlichen Stadtleben teilhaben und nehmen die Gefährdung des körperlichen und psychischen Wohlbefindens von Personen, die nachts unterwegs sind, zumindest billigend in Kauf. Dies ist unzumutbar!
Vielen Erfahrungsberichten nach haben Überfälle und sexuelle Übergriffe, besonders gegen Frauen, auch auf gut beleuchteten öffentlichen Plätzen der Stadt stattgefunden. Die Straßenlaternen waren bei sämtlichen Gräueltaten gegen Menschen, die sich lediglich auf dem Heimweg befanden, stets angeschaltet. Was erst passieren kann und wie stark sexuelle Übergriffe erst auf unbeleuchteten Straßen zunehmen könnten, möchte man sich gar nicht vorstellen. Meiner Meinung nach, hat die Stadtverwaltung durch die fast komplette Abschaltung der Straßenbeleuchtung von stark besuchten Gebieten unzählige Straßen nachts unbegehbar gemacht, indem sie sie in ein regelrechtes Jagdgebiet für Täter verwandelt hat. Das Argument der Stadtverwaltung Tübingen, dass Polizei und Ordnungsamt nachts verstärkt unterwegs sein sollen, klingt angesichts dieser Tatsache höchstens wie eine müde Rechtfertigung dieser absurden Entscheidung. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Falle eines Überfalles oder eines sexuellen Übergriffes nachts Beamte in unmittelbarer Nähe befinden, ist verschwindend gering. Umso höher ist dafür die Dunkelziffer insbesondere der sexuellen Übergriffe, die dann bereits passiert sind. Die Zeit, die emotionale Stärke und die Nerven, die für die anschließende Behandlung eines solchen Traumas notwendig sind - sofern die Betroffenen überhaupt die dringend benötigte Unterstützung bekommen - sprengen jeden Rahmen der Vorstellungskraft. Der körperliche und psychische Schaden der Betroffenen nach einer solchen Tat dauert meist Jahre an und kann nie vollständig behoben werden.
Unumstrittene Tatsache ist, dass das Nachtleben der Universitätsstadt Tübingen auch unter der Woche existiert, an dem Studenten aus aller Welt, die an der Universität Tübingen studieren, jederzeit teilnehmen.
Konsequent bleibt seit Montag, den 21. November 2022, Personen, die einen möglichen Überfall oder einen sexuellen Übergriff vermeiden und trotzdem am Nachtleben teilnehmen wollen, keine andere Möglichkeit als entweder wochentags bis um 1 Uhr und wochenends bis um 3 Uhr drinnen zu sein oder sich nur in Begleitung draußen zu bewegen. Dies schränkt die Tübinger Einwohner massiv in ihrer Bewegungsfreiheit ein, da die Stadtverwaltung Tübingen ihnen zwar nicht aktiv verbietet, sich nachts draußen aufzuhalten, ihnen mit dieser Maßnahme aber eine klare Botschaft vermittelt: "Durch uns halten Sie sich draußen auf eigene Gefahr auf. Wenn Ihnen etwas passiert, sind Sie selbst dafür verantwortlich - wir sparen lediglich Energie."
Im Namen aller von Überfällen und sexuellen Übergriffen Betroffenen, Angehörigen und Personen, die sich vor solchen Verbrechen schützen wollen, ohne ihre sichere Bewegungsfreiheit aufgeben zu müssen, fordern wir daher hiermit die Stadtverwaltung auf, diese inakzeptable und höchst gefährliche Entscheidung unverzüglich und mit sofortiger Wirkung rückgängig zu machen. Ferner erwarten wir eine ehrliche Entschuldigung der Stadt Tübingen an alle durch diese Maßnahme gefährdeten und betroffenen Bürger*innen der Stadt Tübingen sowie eine ausführliche und detaillierte Stellungnahme inklusive Sitzungsprotokoll zur Entscheidung.
Jede Nacht, in der die Straßen dunkel sind, kann das Wohlbefinden unzähliger Menschen gefährden.
Wir müssen handeln!
English text:
https://www.instagram.com/p/ClUJfkRLGXI/?igshid=YmMyMTA2M2Y=
Begründung
Damit das körperliche und psychische Wohlbefinden aller Einwohner Tübingens nachts auf öffentlichen Plätzen gesichert bleibt.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
23.11.2022
Petition endet:
22.01.2023
Region:
Tübingen
Kategorie:
Sicherheit
Neuigkeiten
-
Petition wurde nicht eingereicht
am 23.01.2024Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.