1.334 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Universitätsstadt Marburg, Studentenwerk Marburg, Universität Marburg, Oberbürgermeister Thomas Spies
Alle Semester wieder, wenn sich die Hörsäle füllen, bahnt sich ein altbekanntes Problem für die Studierenden an:
Viele Erstsemester, aber auch höhere, finden keine Wohnung! Aufgrund der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt und der begrenzten Wohnheimplätze der Studierendenwerke haben viele große Schwierigkeiten eine Unterkunft zu finden [1]. Geschweigedenn bezahlbaren Wohnraum. In diesem Jahr haben sich in kurzer Zeit über 90 Studierende beim AStA Marburg gemeldet, die keine Unterkunft hatten oder haben. Die letzten Jahre waren es deutlich weniger.
Kommiliton*innen berichten uns von überteuerten Hotels und AirBnBs, langen Anfahrtszeiten (von 1 bis 4 Stunden pro Weg), Zimmern, die sich sich mit drei oder vier Leuten teilen. Also Stress und Zeitaufwand, welche es nicht ermöglichen zu studieren.
Das ist ein Zustand, den wir nicht aktzeptieren wollen!
Wohnen ist ein Menschenrecht. Wir alle brauchen unsere Wohnung, um am Studium teilnehmen zu können. Diese Wohnungen müssen bezahlbar sein, damit auch alle teilnehmen können. Diese grundlegenden Bedürfnisse werden auch in Marburg nicht erfüllt.
Wir schließen uns als Studierende mit anderen Wohnenden zusammen und fordern unsere Rechte ein.
Die Verantwortlichen (Land Hessen, Stadt Marburg, Universität Marburg, "Studentenwerk Marburg") sollen endlich ihre Verantwortung übernehmen! Wir wollen ohne Existenzangst wohnen!
Deshalb fordern wir die Stadt und Universität Marburg auf:
1. Unverzüglich Notunterkünfte für die wohnungslosen Studierenden zur Verfügung zu stellen. Diese müssen den Bedürfnissen der Studierenden entsprechen und kostenlos sein sowie gemeinsam mit dem "Studentenwerk" und der Universität proaktiv beworben werden.
2. Die entstandenen materiellen Kosten der Studierenden zu ermitteln und zumindest diese in Kooperation mit dem Land Hessen zu begleichen.
3. In Abstimmung mit der Studierendenschaft und den Studierendenwerken eine Wohnungspolitik zu verfolgen, die bezahlbaren und angemessenen Wohnraum vor allem aber nicht nur für Studierende in Marburg/ unserer Stadt schafft. [2]
Wir fordern das Land Hessen auf:
1. Bauen von Wohnheimplätzen in den Universitätsstädten in ausreichender Anzahl zu finanzieren. Dies muss in enger Absprache mit den Studierendenwerken und den hessischen Studierendenschaften geschehen, damit bedarfsgerecht und nicht an Prestige orientiert gebaut wird [3].
2. Finanzierung einer adäquaten und am Bedarf orientierten Anzahl an Notunterkünften für die Zukunft , damit eine Situation wie jetzt nicht wieder vorkommen kann.
3. Einrichtung eines Fonds zur Entschädigung Studierender für die, aufgrund der verfehlten Politik, entstandenen, individuellen Kosten. Diese müssen unbürokratisch und schnell zur Verfügung gestellt werden.
4. Aussetzung des Semesterbeitrags inklusive des Verwaltungskostenbeitrages und Erstattung der dadurch für die Universitäten und Studierendenwerke entstehenden Kosten durch das Land Hessen.
"Studentenwerk":
Stellung einer adäquaten und am Bedarf orientierten Anzahl an Notunterkünften für die Zukunft , damit eine Situation wie jetzt nicht wieder vorkommen kann.
Es reicht nicht die Petition zu unterschreiben, um gehört zu werden oder die Wohnraumsituaton zu ändern - werde aktiv, teile die Petition, mach auf das Problem aufmerksam. Wir können nur etwas langfristig verändern, wenn wir auch langfristig aktiv werden! Falls ihr Ideen und Interesse habt, schreibt gerne an: wohnen@asta-marburg.de.
Vielen Dank!
Begründung
Hintergrundinformationen:
[1] Es handelt sich bei der aktuellen Wohnungskrise um ein strukturelles Problem. Kein*e Student*in kann etwas für diese Umstände/Bedingungen. Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt, trifft vor allem Menschen mit wenig Geld sowie durch Rassismus diskriminierte. In Marburg wurden die Mietpreise von Wohnungen bis zu 30qm in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die steigenden Nebenkosten könnten nach Hochrechnungen eine jährliche Belastung von ein bis zwei zusätzlichen Monatsmieten darstellen. (https://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Marburg/3458
- Ergänzung zu [1] Ein knappes Drittel der Studierenden in Deutschland lebt an oder unter der Armutsgrenze, wie eine Erhebung des paritätischen Wohlfahrtsverbandes aus diesem Jahr feststellte. Die Lage verschärft sich durch Pandemie, Lockdown und Inflation weiter. (https://www.der-paritaetische.de/alle-meldungen/armut-im-studium-30-prozent-aller-studierenden-leben-in-armut/)
[2] Die hessischen ASten äußerten sich bereits im Sommer öffentlich sehr deutlich zu der Lage an den Universitäten, wurden dabei aber von Ihnen, den Verantwortlichen, überhört oder mit mitfühlenden Worten vertröstet.
Die Landes-ASten-Konferenz Hessen unterstützt den Marburger offenen Brief an die Landesregierung zur Wohnungslage: (https://www.asta-marburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/)
[3] Die Studierendenwerke, deren öffentliche Aufgabe in der „...wirtschaftlichen, sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Förderung der Studierenden an deutschen Hochschulen“ liegt können aufgrund der jahrelangen, finanziellen Vernachlässigung ihren Aufgaben nicht mehr gerecht werden. Dies zeigt sich nun mehr als deutlich an den langen Wartelisten für Wohnheimplätze, den steigenden Mensa- und Wohnheimkosten und der weiter steigenden Armut unter Studierenden. So zeigte eine Stichprobe Mitte September 2022, dass bei 11 Studierendenwerke über 35.000 Studierende auf der Warteliste stehen (https://www.studentenwerke.de/de/content/%E2%80%9Eb%C3%BCndnis-bezahlbarer-wohnraum%E2%80%9C-hat). Der Dachverband der deutschen Studierendenwerke, DSW, fordert deshalb, die Orientierung der Mieten an der BaföG Wohnpauschale von 250€, die Sanierung von Wohnheimen sowie den Neubau von 25.000 Wohnheimsplätzen (https://mein-studentenwohnheim.de/was-wir-fordern).
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herunterladen (PDF)Neuigkeiten
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Die Petition befindet sich in der Prüfung beim Empfänger
am 12.06.2024Liebe Unterstützer*innen,
hiermit wollen wir euch auf eine thematisch passenden Verantaltung über die (hessische) Wohnungsnot einladen, die am Freitag den 21.06 um 19 Uhr im Vortragsraum der Universitätsbibliothek stattfindet.
Der Aufruftext folgt unten im Anschluss.
Die Veranstaltung wir organisiert vom AStA Referat für Wohnen und Freiräume in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen
Solidarische Grüße
aus dem AStA
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Schöner Wohnen in Hessen?
Die Wohnungskrise in Hessen und Vorschläge zu ihrer Bewältigung
Das Thema Wohnen ist für viele in Deutschland das soziale Thema, in immer mehr Städten ist die Mietentwicklung dramatisch. Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbunds, äußerte sich Ende Mai 2023 sehr pessimistisch.... weiter -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 08.07.2023Hallo ihr Lieben,
nach einigem hin und her ist der runde Tisch zur studentischen Wohnungsnot einberufen.
Nächste Woche Donnerstag treffen sich Vertreter*innen der Stadt, der Universität, des Studierendenwerks und
des AStA, um Lösungen zu erarbeiten, damit sich die prekäre Situation aus dem letzten Jahr nicht wiederholt.
Wir werden dann nochmal ausführlich - hoffentlich mit positiven Ergebnissen - berichten.
Viel Erfolg bei den Klausuren, wenn ihr gerade schreiben müsst!
Solidarische Grüße
Referat für Wohnen und studentische Infrastruktur -
Die Petition wurde eingereicht
am 06.04.2023Liebe Unterstützer*innen,
am 24. Februar konnten wir bei der Stadtverordnetenversammlung die Petition mit über 1.300 Unterschriften einreichen!
In einem darauffolgenden Gespräch mit dem Oberbürgermeister Thomas Spies, haben wir uns für einen runden Tisch zur studentischen Wohnungsnot eingesetzt, im Zuge dessen diskutiert werden soll, wie eine Notsituation ähnlich der des letzten Wintersemesters verhindert werden kann.
Dieser soll nun im zweiten Quartal, also zwischen April und Juni, einberufen werden.
Einen Bericht mit kurzem Interview zu diesen Neuigkeiten könnt ihr im Philipp Mag nachlesen:
philippmag.de/zerreissprobe-wohnungssuche-im-studium.
Wir bedanken uns bei Euch für die Unterstützung!
Viele Grüße
AStA Referat für Wohnen... weiter
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.