Petition richtet sich an: Oberbürgermeister Peter Kurz, Gemeinderat der Stadt Mannheim

Die Bildenden Künste sind in der Kulturstadt Mannheim in einer akuten, vor allem räumlichen Notsituation. Immer wieder aufs Neue müssen Räumlichkeiten für Ateliers gefunden werden. Die Werkstätten für Druckgrafik des Berufsverbandes Bildender Künstler*innen (BBK) in der Alten Feuerwache benötigen bis Mitte 2022 neue brauchbare Räumlichkeiten, die Freie Kunstakademie Mannheim muss spätestens 2023 das Herschelbad verlassen, die Künstler*innen der Güterhalle im Handelshafen müssen ebenfalls spätestens Herbst 2022 dort ausziehen. 
Atelierräume sind angesichts der immer weiter steigenden Mieten und der zunehmenden Gentrifizierung bedroht. Die Künstler*innen können die Mieten meist nicht mehr finanzieren. 
Bildende Kunst entsteht in Ateliers und Werkstätten, ohne diese hungert die Kunst aus. Eine Stadt die die „freie Szene" professioneller Künstler*innen als Labor für lebendige Kunst und Kunstvermittlung anzuerkennen wüßte, darf dabei nicht tatenlos zusehen. Kunst und Kultur sind kein Sahnehäubchen, sondern ein Lebensmittel in einer Stadt, die in ihrem Selbstverständnis für die Zukunft erkannt hat, dass sie nur als Wirtschafts-, Industrie- und Kulturstandort bestehen und mit anderen Städten konkurrieren kann.
Die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der in Mannheim künstlerisch Tätigen wurde und wird schon vielfach unter Beweis gestellt. Sichtbar wurde sie z.B. bei den Offenen Ateliers 2021, die Künstler*innen ehrenamtlich, unentgeltlich und professionell für Künstler*innen organisiert haben, sowie bundesweit durch zahlreiche Ausstellungen einzelner Künstler*innen in Museen und Kunstvereinen. 
Wenn nicht schnell reagiert wird, verliert Mannheim eine renommierte professionelle Druckwerkstatt, in der alle klassischen Techniken hoch professionell praktiziert und gelehrt werden.