Region: Dossenheim
Umwelt

Augustenbühl: Eine Perle der Bergstraße

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Gemeinderat

1.086 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

1.086 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Gemeinderat

Inmitten von blühenden Bäumen fand am 30. März 2019 eine Begehung des Augustenbühls statt. Dabei wurde der Augustenbühl von Gerhard Röhner, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins „Blühende Badische Bergstraße“, als Perle bezeichnet. Dies sollte als ein Appell an die Gemeinde Dossenheim verstanden werden, das Gebiet aus dem Flächennutzungsplan zu nehmen.

Der BUND Ortsverband Dossenheim (http://dossenheim.bund.net) und der Verein Augustenbühl e.V. (http://www.augustenbuehl.de) wiesen in Anwesenheit von Staatssekretär André Baumann vom Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg und dem Landtagsabgeordneten Uli Sckerl erneut auf die strukturelle Vielfalt des Gebiets und die hohe Bedeutung des alten Baumbestands hin.

In der RNZ vom 11. April 2019 war zu lesen:

„Die Fläche ist im aktuellen Flächennutzungsplan als Wohnbaureserve ausgewiesen. Sie grenzt an die bestehende Wohnbebauung wie an das Vogelschutzgebiet. Gerade hier leben aufgrund des immer noch gut erhaltenen Baumbestands sehr viele Vögel. Gleichwohl sei es kein Schutzgebiet. Und das aus einem rein formalen Grund.“

In der jüngst veröffentlichten Karte des Entwicklungsplans des Vereins „Blühende Badische Bergstraße“ ist der Augustenbühl als Teil der Bergsträßer Landschaft einbezogen. Im Flächennutzungsplan ist der Bereich jedoch als Entwicklungsfläche Wohnen vorgesehen. Hier zeigt sich das Dilemma zwischen Naturschutz auf der einen und Entwicklungsfläche auf der anderen Seite. Vor diesem Hintergrund gibt es für den Augustenbühl keine finanziellen Fördermaßnahmen.

Die politische Diskussion zu diesem Thema wurde in Dossenheim bis heute nicht ausreichend geführt, im Gegenteil:

  • Im Vorfeld der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans wurde betont, dass keine konkreten Bauabsichten bestünden.
  • Die Betrachtung des Augustenbühls als Reservefläche hat bisher eine kluge Diskussion über alternative Flächen und Wohnkonzepte verhindert.

Begründung

Seit Jahren plädiert das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis dafür, eine Alternativfläche zum Augustenbühl als angeblich letzte Reservefläche zu suchen. Mit Hinweis auf eine Stellungnahme von 2005 heißt es:

„Bezüglich dieser Flächen hatten wir bereits in unserer Stellungnahme vom 22.11.2005 erhebliche Bedenken geäußert, die wir nach wie vor aufrechterhalten. (…) Wir empfehlen hier die Rücknahme der Bauflächen.“ Diese Empfehlung wurde im Jahr 2005 abgegeben, noch bevor das Gebiet nördlich des Augustenbühls von der EU als Vogelschutzgebiet ausgewiesen war.

Der aktuelle Steckbrief des Nachbarschaftsverbandes wurde in seiner ökologischen Bewertung (Schutzstatus „rot“ für das Areal) im Gemeinderat auch deshalb in Frage gestellt, weil der Augustenbühl in der Planungsansicht in das Vogelschutzgebiet hineinragt. Diese Ungenauigkeit diente als willkommener Anlass, die ökologische Wertigkeit des Gebiets anzuzweifeln und eine ökologische Abstufung im Steckbrief zu forcieren. Dass Planungsansichten nicht parzellengenau dargestellt werden, ist allerdings leider gängige Praxis.

In der Sitzung des Gemeinderates am 26. Juni 2018 wurde im Zusammenhang mit der Fortschreibung von den Freien Wählern eine ökologische Neubewertung — mit dem Ziel der Herabwertung — des Gebiets gefordert. Der Antrag der Freien Wähler wurde mit nur einer Stimme Mehrheit angenommen. Dies hinterlässt einen Beigeschmack, da ein Mitglied des Gemeinderates im Augustenbühl Land besitzt. Derzeit wird dieser Antrag vom Nachbarschaftsverband geprüft.

Der Antrag wurde außerdem begründet mit der punktuellen Vermüllung einzelner Grundstücke. Mit Hilfe der Gemeinde Dossenheim wird es in naher Zukunft Aufräumaktionen im Augustenbühl geben. Es ist uns gelungen dafür Unterstützung zu bekommen, da einige vermüllte Grundstücke Gemeindeeigentum sind. Im angrenzenden Vogelschutzgebiet hat die Gemeinde zusammen mit dem BUND, dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) und der AG Naturschutz ebenfalls Müll beseitigt. Hier hat niemand versucht, in diesem Zusammenhang den ökologischen Wert zu hinterfragen.

Wir verweisen in Zeiten des Klimawandels auf die kühle Luft aus dem Odenwald, die durch den Augustenbühl bis nach Dossenheim gelangen kann. Der Schutz vorhandener weitgehend intakter Naturflächen ist ein aktiver Beitrag für unser Klima und die Artenvielfalt, was durch Ausgleichsflächen wie in Dossenheim nahe der Autobahn nicht erreicht werden kann.

Derzeit werden Pächter im Augustenbühl und Umweltschützer durch anonyme Immobilien-Anzeigen verunsichert. Oftmals sind Pachtverträge nur ein Jahr gültig, was eine nachhaltige Entwicklung unmöglich macht. Gezielte Baumfällungen, die Grundstücke ökologisch entwerten sollten, belasten Anwohner und Naturliebhaber. Mit der Herausahme des Augustenbühls aus dem Flächennutzungsplan wäre allen Spekulationen ein Ende gesetzt.

Die politische Haltung im Gemeinderat in Dossenheim stellt sich wie folgt dar: Nur die Fraktion B90/Die Grünen stimmten bei der Fortschreibung dafür, den Augustenbühl aus dem Flächennutzungsplan herauszunehmen. Den kommenden Generationen ist zu wünschen, dass der Gemeinderat Dossenheim sich für eine ökologische Lösung dieses Konfliktes entscheiden wird.

Die Bevölkerung von Dossenheim ist seit 1960 um circa 180% gewachsen, sodass jegliches weitere Wachstum sorgfältig überlegt werden muss.

In einer Veranstaltung von B90/Die Grünen und dem BUND über Wohnraum (Demographie und Neubaugebiete) wurde durch Stefan Flaig, Ökonsult Stuttgart, gezeigt, dass durch Maßnahmen wie Bedarfsermittlung und Leerstandskataster sowie durch Wohnraum-Konzepte dem Flächenfraß auch in Dossenheim Einhalt geboten werden kann.

** Der BUND Ortsverband Dossenheim und der Augustenbühl e.V. fordern den Gemeinderat auf, eine Herausnahme des Augustenbühls aus dem Flächennutzungsplan beim Nachbarschaftsverband zu beantragen. **

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 06.05.2019
Petition endet: 05.08.2019
Region: Dossenheim
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,

    jetzt bleiben noch wenige Tage, eine Stellungnahme an den Nachbarschaftsverband zu schreiben und für die Herausnahme des Augustenbühls aus dem Flächennutzungsplan zu plädieren. In dieser Eilmeldung haben wir alle wichtigen Informationen für Sie als Hilfestellungen zusammengefasst. Sehen Sie hierzu auch untenstehende Links.

    Zwischen dem 30. Juni und 5. August gibt es eine 3. Offenlage, in welcher der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim um Stellungnahme der Bürgerinnen und Bürger bittet. Hier gilt es, das Angebot der Bürgerbeteiligung vielfach zu nutzen.

    Hilfestellungen beim Formulieren der Stellungnahme

    Hierzu finden Sie auf unserer Seite sowie auf der Homepage des Augustenbühl e.V. Hilfestellungen in Form von... weiter

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Im Frühjahr/Sommer 2019 hat der Augustenbühl e.V. gemeinsam mit dem BUND Dossenheim in einer Petition über die online Plattform „OpenPetition.org“ 1.085 Unterschriften, davon 579 aus Dossenheim, für eine Herausnahme des Augustenbühls aus dem Flächennutzungsplan gesammelt. Diese Unterschriften wurden am 25. November 2019 an Herrn Bürgermeister Faulhaber übergeben.

Bevor wir die letzten Naturräume und damit unsere Lebensqualität und Artenvielfalt zerstören, sollten wir die Wohnfläche verkleinern, die Immobilienspekulation beenden und konsequent Nachverdichten. Die Artenvielfalt ist eine Voraussetzung für unser Übelreben auf diesem Planeten, deshalb dürfen solche wertvollen Gebiete nicht den Profitinteressen der Bauindustrie und den Steuereinnahmen von Gemeinden geopfert werden. Natur in der Region ist zu wertvoll, um sie für neue Schuhkartons von Einfamilienhäusern zu opfern. Schützt die Bergstraße, kein Baugebiet.

Fahrten von Bewohnern des Odenwaldes in die Rheinebene zu den großen Arbeitgebern verursachen erhebliche CO2-Emissionen. Meiner Meinung nach sollte die Rheinebene inkl. Berghängen bebaut werden dürfen, dafür aber der Odenwald langfristig entvölkert, zumindest für Menschen, die in der Rheinebene/Heidelberg arbeiten. Daher ist das Baugebiet UNBEDINGT zu befürworten. Reduzierung von CO2-Emissionen geht aus meiner Sicht klar vor Naturschutz.

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