Region: Greifswald
Erfolg
Umwelt

Artensterben stoppen – Gemeinwohl stärken! Für eine zukunftsfähige Agrarpolitik in Greifswald!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgerschaft der Stadt Greifswald

1.575 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

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Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Petition richtet sich an: Bürgerschaft der Stadt Greifswald

Das Artensterben findet direkt vor unserer Haustür statt. Doch Greifswald hat eine große Chance. Die Stadt verpachtet etwa 4700 Hektar Landwirtschaftsfläche. Das ist das Land aller Bürgerinnen und Bürger und sollte daher auch im Sinne des Gemeinwohls bewirtschaftet werden. Die Bürgerschaft muss ihrer Verantwortung für zukünftige Generationen und den Erhalt der Artenvielfalt auf den städtischen Flächen nachkommen. Die Landverpachtung in Greifswald muss jetzt naturverträglich und fair umgestaltet werden!

Am 4. November 2019 entscheidet die Bürgerschaft über die zukünftige Ausrichtung der Agrarpoltik. Wir fordern von der Bürgerschaft Greifswalds:

Ökologische und soziale Pachtkriterien bei jeder Landvergabe!

Die Bürgerschaft soll ökologische und soziale Kriterien einführen, die bei jeder Vergabe von Landwirtschaftsflächen angewendet werden. Alle auslaufenden Pachtverträge sollen öffentlich ausgeschrieben werden, damit alle Landwirtinnen und Landwirte eine Chance bekommen städtische Flächen zu bewirtschaften. Betriebe, die besondere ökologische und gesellschaftliche Leistungen erbringen, sollen bei der Verpachtung bevorzugt werden.

Begründung

Wir befinden uns mitten in einer globalen Biodiversitätskrise. Die Artenvielfalt ist insbesondere in der Agrarlandschaft akut bedroht. Vormals typische Arten unserer Wiesen und Äcker sind selten geworden oder ganz verschwunden. Die Landschaft um Greifswald ist stark geprägt von Intensivlandwirtschaft und den damit einhergehenden negativen Folgen für alle wichtigen Funktionen der Ökosysteme.

Die Natur bietet uns weitaus mehr Leistungen als möglichst hohe landwirtschaftliche Erträge. Die Agrarlandschaft muss dafür aber all ihre Funktionen erfüllen können: als Produktionsort hochwertiger Nahrungsmittel, als attraktiver Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum für Menschen, zur Regulation von Klima- und Wasserhaushalt und als Habitat für viele Tiere und Pflanzen. Insbesondere Agrarflächen im öffentlichen Eigentum sollten möglichst umfassende Leistungen für das Gemeinwohl erbringen und eine Vorreiterrolle in der Bewirtschaftungsweise einnehmen.

Die Stadt Greifswald ist Alleineigentümerin von ca. 2250 Hektar Landwirtschaftsfläche und verpachtet (zusammen mit der Peter-Warschow-Sammelstiftung) insgesamt ca. 4700 Hektar Äcker, Wiesen und Weiden. Auf einem Großteil der Flächen wird konventionelle Landwirtschaft betrieben. Nur 8,5% der Gesamtfläche wird bislang nach den Richtlinien des Ökolandbaus bewirtschaftet. Dabei hat sich die Stadt 2018 zur Zielmarke von 20% Ökolandbau bekannt. Die städtische Verpachtungspraxis sieht momentan eine unbegrenzte Weitergabe des Landes an die bisherigen Pächter vor. Kriterien werden bei der Vergabe bislang nicht angelegt.

Um die Bewirtschaftung der städtischen Agrarflächen zukunftsfähig auszurichten, ist es unbedingt notwendig, die bisherige intransparente Praxis der Landvergabe neu zu gestalten. Indem auslaufende Pachtverträge öffentlich ausgeschrieben werden, ist es möglich anhand von Kriterien zu entscheiden, welches das beste Konzept für das städtische Land ist. So bekommen z.B. biodiversitätsfördernde Betriebe, Existenzgründer*innen, Ökolandbau und innovative Konzepte (z.B. solidarische Landwirtschaft, Direktvermarktung etc.) eine echte Chance.

Von der Stadtverwaltung wurde am 02.08.2019 ein Beschlussvorschlag zu „Kriterien für die Neuvergabe von landwirtschaftlichen Flächen“ vorgelegt. Dies ist ein begrüßenswerter Ansatz, doch wird er leider den Erfordernissen nicht gerecht. Die Flächen würden hiernach nur beim sehr seltenen Fall einer „Neuvergabe“ (bei Betriebsaufgabe oder Vertragskündigung) und über 30 Hektar Größe ausgeschrieben: Der Großteil der Flächen bliebe hiervon gänzlich unberührt. Eine Veränderung des gegenwärtig kritischen Zustands in der Agrarlandschaft wäre hierbei nicht zu erwarten.

Stattdessen müssen alle Flächen, d.h. bei jedem auslaufenden Pachtvertrag (bei Neuvergabe ebenso wie bei Pachtverlängerungen) öffentlich ausgeschrieben werden. Ebenso sollten bei allen Flächen ökologische und soziale Vergabekriterien angelegt werden. Um die Landwirtinnen und Landwirte zu unterstützen, sollten besondere gesellschaftliche Leistungen (z.B. Naturschutzmaßnahmen, Pestizidverzicht etc.) auch besonders honoriert werden, etwa durch Pachtpreisminderung.

Denn wir brauchen einen grundlegenden Wandel in der Agrarpolitik, wenn wir Artenvielfalt, Schönheit und Nützlichkeit der Agrarlandschaft retten wollen. Heute werden die Weichen für den zukünftigen Umgang mit unserem Land gestellt. Die Bürgerschaft muss jetzt handeln!

Weitere Informationen unter: https://www.unser-land-schafft-wandel.de

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 13.09.2019
Petition endet: 12.11.2019
Region: Greifswald
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Deine Unterschrift hat gewirkt! DANKE für die Unterstützung!

    Wir haben die Petition am 04.11. an die Greifswalder Bürgerschaft übergeben. In der Bürgerschaftssitzung hat dann eine Mehrheit für die Neuregelung der Landvergabe und Pachtkriterien gestimmt. Damit werden von nun an auslaufende Pachtverträge ausgeschrieben und es wird nach dem Konzept entschieden, wer zukünftig auf den Flächen wirtschaften soll. Ein toller Erfolg! Auch wenn es in letzter Sekunde leider noch Abschwächungen des Beschlussvorschlags gab.

    Der Beschluss beinhaltet nun:

    --> Öffentliche Ausschreibung der Flächen nach Ablauf der Pachtverträge (ab 5 Hektar) --> Vergabe nach feststehendem Pachtpreis, nicht nach Höchstgebot
    --> Auswahl der Pächter nach Konzept
    -->... weiter

  • openPetition hat heute eine Erinnerung an die gewählten Vertreter im Parlament Gemeinderat geschickt, die noch keine persönliche Stellungnahme abgegeben haben.

    Bisher haben 5 Parlamentarier eine Stellungnahme abgegeben.

    Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
    www.openpetition.de/petition/stellungnahme/artensterben-stoppen-gemeinwohl-staerken-fuer-eine-zukunftsfaehige-agrarpolitik-in-greifswald

  • Gemeinsam für die Artenvielfalt!
    Am 4.November entscheidet die Bürgerschaft Greifswalds über den Umgang mit den stadteigenen Agrarflächen.
    An diesem Tag wollen wir auch die Petition übergeben.
    Außerdem werden wir vor dem Rathaus Präsenz zeigen, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen:

    Wir wollen eine zukunftsfähige und naturverträgliche Landwirtschaft!
    Wir fordern die Einführung von ökologischen und sozialen Pachtkriterien bei jeder Landvergabe!

    KOMMT ALLE AM 4.11. UM 17.00 Uhr ZUM RATHAUS!

Noch kein PRO Argument.

Noch kein CONTRA Argument.

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