364 Unterschriften
Der Petition wurde teilweise entsprochen
Petition richtet sich an: Wirtschaftsausschuss Landtag
Wir, die angehenden ErgotherapeutInnen, PhysiotherapeutInnen, DiätassistentInnen, MasseurInnen und med. BademeisterInnen, sprechen uns für die Schulgeldfreiheit der Gesundheitsfachberufe aus.
In Mecklenburg- Vorpommern herrscht ein großer Notstand an medizinischem Fachpersonal (siehe Bild im Anhang, „Heilmittelwirtschaftsbericht 2019“ von Buchner, Seite 30 „Der Fachkräftemangel bei Therapeuten nimmt deutlich zu“). Offene Stellen können demnach kaum besetzt werden. Warum? Es mangelt an ausgebildeten TherapeutInnen!
Bundesweit kommen sogar laut der Fachkräfteengpassanalyse (Juni 2018) auf 100 freie Arbeitsplätze in der Physiotherapie bundesweit lediglich 31 Arbeitssuchende. Dabei sind die Stellen im Schnitt 157 Tage vakant. Und es wird nicht besser: Aufgrund des demografischen Wandels werden in Zukunft auch immer mehr Menschen auf TherapeutInnen angewiesen sein.
Wie soll sich dieser Notstand in Ihren Augen ändern, wenn die Ausbildung mit bis zu 9.000 € selbst finanziert werden muss?
Das hohe Schulgeld lässt viele zukünftige TherapeutInnen daran scheitern, diese Ausbildung anzutreten und das, obwohl der Bedarf an medizinischem Fachpersonal jetzt schon nicht gedeckt ist. Ein sofortiges Handeln der Politik und die Abschaffung des Schulgeldes sind deswegen zwingend erforderlich.
Begründung
Zu den monatlichen Schulgebühren von rund 250€ kommen noch die Lebenshaltungskosten hinzu. Das bedeutet für viele Schüler, dass sie neben der Vollzeitausbildung noch zusätzlich arbeiten müssen. Dadurch kommen nicht Wenige auf eine 65-Stunden-Woche. Die Stunden, die zum Lernen für Klausuren und Vorbereiten von Referaten benötigt werden, sind hier noch nicht mit einberechnet.
Für uns, als zukünftige Therapeuten, bedeuten die drei Jahre Ausbildung ein großes Abhängigkeitsverhältnis und einen noch größeren Druck. Wir müssen gute Noten schreiben, um das Weiterführen der Ausbildung gewährleisten zu können. Ein Schuljahr zu wiederholen ist finanziell überhaupt nicht denkbar. Diesem Druck halten nicht alle stand. Immer mehr SchülerInnen brechen die Ausbildung ab und immer weniger TherapeutInnen machen ihren Abschluss. Die Konsequenz: Weiterer Fachkräftemangel.
Um dieser Doppelbelastung zu entgehen, müssen viele Schüler einen Kredit aufnehmen und starten mit einem hohen Schuldenberg ins Berufsleben, den sie anschließend über viele Jahre abbezahlen müssen. Alternativ greifen die Familien ihren Kindern unter die Arme und investieren die jahrelang angesparten Reserven für ihre Kinder. Ein großer familiärer Druck ist dadurch unumgänglich.
Wir sind Schwerins TherapeutInnen von morgen und appellieren heute an Sie: Müssen wir für einen Beruf mit einer so großen Verantwortung und Relevanz für die Menschen und unsere Gesellschaft, wirklich die Ausbildungskosten selber tragen? Wie erklären Sie es Ihren WählerInnen, dass sie Ihnen im Alter keine ausreichende medizinische Fachbetreuung garantieren können?
Bildung ist Ländersache. Daher gehen wir davon aus, dass Sie sich der Dringlichkeit der Schulgeldfreiheit für unsere Profession bewusst sind und sich dieser Verantwortung unverzüglich stellen werden. Schon jetzt sind es im Vergleich in den Jahren von 2014 und 2017, 29% weniger Absolventen bei den PhysiotherapeutInnen, 33% bei den ErgotherapeutInnen und 34% weniger bei den Logopäden.
Nehmen Sie sich ein Beispiel an unseren Nachbarbundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein. Sorgen Sie hier ebenso dem Wegzug der jungen Generation aus Mecklenburg-Vorpommern vor. Schon jetzt wird ein drastischer Rückgang der Bewerberzahlen deutlich. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Bundesland!
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
13.05.2019
Petition endet:
09.06.2019
Region:
Mecklenburg-Vorpommern
Kategorie:
Gesundheit
Neuigkeiten
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 29.06.2020Liebe Unterstützende,
es gibt eine Rückmeldung vom Petitionsausschuss Mecklenburg-Vorpommern: Die Reform zur Abschaffung des Schulgeldes in allen Geusndheitsfachberufen soll noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen werden. Das Anliegen ist nicht mehr Ländersache.
Herzliche Grüße & danke für Ihr Engagement
Ihr Team von openPetition -
Rückmeldung des Ausschusses
am 24.06.2020Liebe Unterstützende,
das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen Pet.-Nr. 2020/00152 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren. -
Petition eingereicht - Danke für die Unterstützung!
am 13.05.2020
openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss von Mecklenburg-Vorpommern eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.
Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petenten, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.
Mit besten Grüßen,
das Team von openPetition
Debatte
Noch kein CONTRA Argument.