Region: Rheine
Umwelt

Keine Wohnstellplatzanlage im Überschwemmungsgebiet beim Kanuclub Rheine!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Dr. Lüttmann, Rat der Stadt Rheine

51 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

51 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Bürgermeister Dr. Lüttmann, Rat der Stadt Rheine

Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Rheine Kennwort: "Wohnmobilstellplatz am Emsufer"

Revidieren Sie die Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses im Überschwemmungsgebiet der Emsaue an der Grenze zum FFH Schutzgebiet eine Stellplatzanlage für Wohnmobile zu schaffen.

Begründung

Am 3. Dezember steht auf der Tagesordnung des Rates die Entscheidung über die Anlage eines Wohnmobilstellplatzes auf dem Gelände an der Ems, das der Kanuclub Rheine gepachtet hat. Wir wissen, wie lange die Diskussion um einen geeigneten Stellplatz für Wohnmobile in Rheine schon währt. Auch den entlastenden Seufzer, nun endlich mit diesem Standort einen attraktiven Stellplatz gefunden zu haben, haben wir gehört – und selbst in unserer Fraktion vernommen. Dennoch richten wir heute den Appell an Sie, diesem Vorschlag nicht zuzustimmmen.

Durch seinen Sport ist es bedingt, dass das Areal des Kanuclubs unmittelbar an der Ems liegt, was allerdings zugleich bedeutet: in einem ökologisch hochsensiblen Gebiet, das nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie als besonders erhaltenswert eingestuft und deswegen auch besonders geschützt ist.

Der Beginn der Suche nach einem Standplatz für Wohnmobile liegt in den 1990er Jahren. Schon damals war uns allen bewusst, dass wir mit den Ressourcen dieser Erde höchst verantwortungsvoll und eben nicht leichtfertig, geschweige denn rücksichtslos umgehen dürfen. Das Klimaprotokoll von Kyoto 1997 ist regelmäßig fortgeschrieben worden, und die große Mehrheit der Völker dieser Erde hat inzwischen realisiert, dass die Fragen des Klimawandels keinen Aufschub mehr dulden. 2015 haben sich die Staaten der Erde in Paris auf ein Klimaprotokoll geeinigt, das uns deutlich gemacht hat, dass „die planetarischen Grenzen“, unterteilt in neun Rubriken, in einigen Bereichen bereits überschritten und wir deshalb zu dringlichem Handeln aufgefordert sind. Ab dem 2. Dezember dieses Jahres bilanziert die UN-Klimakonferenz im Madrid die Fortschritte seit Paris 2015. Die Bundesregierung hat jüngst amtlich bestätigt, dass die in Paris für 2030 beschlossene Obergrenze für den globalen Temperaturanstieg von 1,5° in Deutschland bereits jetzt erreicht ist.

Bis 2030 sind es nur noch „zehn Ernten“! Bis dahin wollten wir den Wandel in der Klimapolitik geschafft haben. Das heißt für unsere Gesellschaft, auch für uns Grenzen zu ziehen und zu akzeptieren, dass es ein „weiter so“ nicht geben kann. Das bedeutet, dass wir mit unserer Erde nicht weiter umgehen können, als ob wir noch eine zweite in petto hätten. Folglich sind auch – dringlicher als je zuvor – Gebiete wie die Emsauen zu schützen, ganz gleich, ob es um ein Gebiet „nur an der Grenze eines FFH-Gebietes“ geht oder ob es in der Vergangenheit üblich war, auf dieser Fläche des Kanuclubs zu campen oder ein einzelnes Wohnmobil zu parken. Selbst durch Ersatzpflanzungen, selbst in nächster Nähe, ließe sich das Klima im Großen nicht unmittelbar messbar beeinflussen, denn Kohlendioxidwerte lassen sich nur global reduzieren. Ersatzpflanzungen sind und bleiben eben nur Ersatz.

Im Juni dieses Jahres haben Sie als Mitglieder im Rat der Stadt Rheine anerkannt, dass es einen weltweiten „Klimanotstand“ (climate emergency) gibt. Damals sind Sie Ihrem Gewissen gefolgt und haben diesem sehr ernsten Vorschlag zugestimmt. Wir appellieren an Sie, mit derselben Ernsthaftigkeit des Gewissens heute Ihrer Entscheidung vom Sommer auch Taten folgen zu lassen, die der Ausrufung dieses „Notstands“ entsprechen.

Es ist geplant, beim Neubau des neuen Kombibades Wohnmobilstellplätze einzurichten. Und heute gibt es schon ausgewiesenen Plätze auf dem Zooparkplatz. Es besteht also gar keine Not-wendigkeit, in ein ökologisch hochsensibles Gebiet einen Tourismus zu locken, der weder in Einklang mit den globalen Klimazielen noch in Einklang mit der FFH-Schutzwürdigkeit der unmittelbar angrenzenden Ems steht.

Bundeskanzlerin Merkel hat am vergangenen Mittwoch in der Generaldebatte des Deutschen Bundestages zum Klima darauf hingewiesen, dass die in Deutschland lebenden Menschen zwar nur 1% der Weltbevölkerung ausmachen, aber für 2% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, und sie hat hinzugefügt, das begründe eine hohe Verantwortung für uns. Daher appellieren wir an Sie: Denken Sie in diesem Sinne global, und handeln Sie bitte auch in diesem Sinne lokal: Folgen Sie ihrem Eingeständnis eines Klimanotstands vom Sommer dieses Jahres, und revidieren Sie die Entscheidung des Stadtentwicklungsausschusses! Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt. Wir sind auf dieser Erde nur zu Gast und haben sie als Treuhänder für künftige Generationen zu verwalten. Bedenken Sie bitte, was wir unseren Kindern und Kindeskindern schuldig sind! Wir haben – wie der WWF es treffend ins Bild gesetzt hat – „die Mietsache schonend zu behandeln und in einem guten Zustand zurückzugeben“.

Mit freundlichen Grüßen

Silke Friedrich Albrecht Fleischer Bernhard Lang

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 29.11.2019
Petition endet: 28.01.2020
Region: Rheine
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Lieber Freund*innen zum Schutz der Emsauen,
    die Bezieksregierung hat dem Rat der Stadt Rheine den Antrag zur Änderung des Flächennutzungsplanes zurückgegeben.
    Lasst uns weiter Stimmen gegen den Bau einer Wohnmobilstellplatzanlage am Emsufer sammeln.
    Es muß eine erneute Offenlage erfolgen.
    Grüne Grüße
    Albrecht Fleischer

Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann (Picabia). Wann beginnen wir, zurück zu bauen, z.B. in Flussauen und Überschwemmungsgebieten; wann nehmen wir uns zurück und überlegen, wie wir der Natur mehr Raum geben können. Es kann doch angeichts der rasanten Verluste der Biodiversität nicht weiter alles formal "ausgeglichen" werden. Unser UVP-Gesetz ist nicht mehr zeitgemäß!

Natürlich bin ich auch für Umwelt- und Naturschutz und fast hätte ich hier unterschrieben, tolles Foto, tolle Natur auf dem Bild, aber Google Maps zeigt ein ganz anderes Bild! Dort stehen bereits ja bereits Gebäude. An den Ersteller der Petition, bitte erstmal sauber recherieren und dann mit echten Fotos arbeiten und nicht mit Postkartenidyllen die nichts mit dem Gegenstand der Petition zu tun haben!!!!

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