171 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Bürgermeister Jürgen Bernsmann
Im Grenzgebiet Burlo-Vardingholter Venn, Entenschlatt und Külverheide sollen drei Windräder mit einer Höhe von je 250 m entstehen. Dieser Plan ist nur möglich, da zum einen der Mindestabstand von 1.000 m zur Wohnbebauung aufgehoben und zum anderen nun auch Landschaftsschutzgebiete für den Bau von Windkraftanlagen freigegeben wurden. Des Weiteren wurde das Naturschutzgebiet auf niederländischer Seite gar nicht beachtet. Hier ist der Bau von Windkraftanlagen verboten.
Rhede hat bereits heute das Ziel 2% der Flächen für Windenergie bereit zu stellen übertroffen. Bereits heute werden bestehende Windräder abgeschaltet, da eine Überproduktion von Strom vorliegt und dieser nicht abtransportiert werden kann. Wir sind klar für den Ausbau von erneuerbaren Energien, aber sollte dieses mit Bedacht und Naturverträglichkeit geschehen. Wir sagen NEIN zu Megawindkraftanlagen im Landschaftsschutzgebiet Burlo-Vardinholter Venn und Entenschlatt sowie Külverheide angrenzend an Naturschutzgebieten und Wohnbebauung.
Begründung
„Idyllisch, abenteuerlich und geheimnisvoll – auf den Gebieten der Städte Borken und Rhede, direkt an den Niederlanden, lädt das grenzüberschreitende Naturschutzgebiet „Burlo-Vardingholter Venn und Entenschlatt“ zum Erholen und Entdecken ein. Es zählt zu den bedeutendsten Moor- und Heidegebieten des Westmünsterlandes.“ So beschreiben die Redakteure der Westmünsterlandseite unser Venn. Besser können auch wir es nicht beschreiben. Ein "Hidden Champion" in Rhede, der eine Vielzahl seltener, fast ausgestorbener Arten der Flora und Fauna beheimatet. Ein Juwel, welches nicht zerstört werden darf.
Die geplanten Windkraftanlagen mit einer Höhe von 250 m - zum Vergleich: die St. Gudula Kirche in Rhede ist ca. 77 m hoch, die Aussichtsplattform vom Berliner Fernsehturm liegt bei 205m - zerstören dabei Natur und Landschaft. Sie machen aus einer lebenswerten, ruhigen Heimat ein wummerndes Abbild einer mal schützenswerten Natur.
Welche Aspekte sehen wir kritisch - kurz und knapp:
Verlust des Naherholungsgebietes:
Das Venn ist bei vielen Rhedern und Auswärtigen als Naherholungsgebiet wegen seiner besonderen Landschaft und Ruhe sehr beliebt. Ein Windrad dieser Ausmaße würde diese einzigartige Gegebenheit vollkommen zerstören. Das ständige Wummern und das schon fast angsteinflössende Bild der Windräder würde die Attraktivität des Venns zunichte machen.
Naturschutz:
Das Venn gehört zu den landesweit bedeutsamsten Hochmoorkomplexen und beheimatet dabei seltene, fast ausgestorbene Arten. Es wurde in 1983 wiedervernässt (Amtsblatt der Europäischen Union L198/41) und wird dadurch zum Klimaretter.
Weltweit werden 30% des in Erde gebundenen Kohlenstoffs von Mooren gespeichert, obwohl sie nur 3% der globalen Landflächen ausmachen. . https://www.sielmann-stiftung.de/natur-schuetzen/lebensraeume/moore?gad_source=1&gclid=Cj0KCQjwwYSwBhDcARIsAOyL0fjNaHNTpf67Y-NsSyRM_ywKVKvfp28XD5ghLI9oR_B0n4ryoIkrRtQaAoaXEALw_wcB
Dass Windräder das Mikroklima beeinflussen, wissen wir spätestens seit Weinbauern diese Anlagen als Frostschutz bei Weinreben einsetzen. Wie beeinflusst eine solche Anlage die Funktionstüchtigkeit des Hochmoores in Rhede?
Lärmbelastung
Wir Menschen sind mit feinen Sinnen ausgestattet, die uns ermöglichen Schall wahrzunehmen und als Kommunikationsmittel zu nutzen. Dass Verkehrslärm sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt, ist hinreichend untersucht und bestätigt worden. . https://www.umweltbundesamt.de/themen/laerm/laermwirkungen, https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-gesundheit/gesundheitsrisiken-durch-umgebungslaerm.
Dass von Windrädern hörbarer und nicht hörbarer Schall ausgeht, ist bekannt. Leider gibt es keine Langzeitstudie/Forschung, welche Wirkung der Lärm Windkraftanlagen tatsächlich auf die Gesundheit von Menschen und Tieren hat. Ginge es um ein Arzneimittel, so wäre es längst noch nicht zugelassen. da die Gesundheitsrisiken nicht hinreichend erforscht und bekannt sind. Darf der Klimaschutz tatsächlich über die Gesundheit gestellt werden?
Keine Beachtung des Naturschutzgebietes auf niederländischer Seite
In den Flächenplänen der Stadt Rhede erscheint die Seite der Niederlande gar nicht bzw. als weißer Fleck.
Seit mehr als 60 Jahren investieren die Niederländer viel in dieses Gebiet und haben daraus ein "Zuhause" für viele Tierarten, seltene Pflanzen, einheimische Bürger und insbesondere ruhesuchende Touristen von nah und fern gemacht. Zu Recht ein Naturschutzgebiet in dem es verboten ist, Windräder aufzustellen. Nun sollen wenige hundert Meter von der Grenze entfernt drei XXL Windräder gebaut werden, welche massiv ins Ökosystem eingreifen werden. Ist das unser Verständnis von Europa?
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