Verwaltung

Einführung einer stärkeren Haftung für politische Verantwortungsträger

Björn Bornemann
Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

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36 von 30.000 für Quorum in Deutschland Deutschland

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  1. Gestartet 16.11.2024
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Petition richtet sich an: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

Einführung einer klar geregelten Haftung für politische Verantwortungsträger – Verbesserung der Rechenschaftspflicht, Transparenz und öffentlichen Kontrolle.

Begründung

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich reiche diese Petition ein, um eine nachhaltige Reform der politischen Verantwortung in Deutschland anzustoßen. Ziel ist die Einführung eines rechtlichen Rahmens, der politische Entscheidungsträger für grob fahrlässige oder vorsätzliche Fehlentscheidungen haftbar macht. Die Stärkung der politischen Rechenschaftspflicht ist unabdingbar für den Erhalt des demokratischen Vertrauens und die Minimierung von Machtmissbrauch.

1. Historische Perspektive: Politische Verantwortung und ihre Entwicklung

Die Idee politischer Rechenschaftspflicht reicht zurück in die Antike: Bereits in der römischen Republik konnten Amtsträger nach ihrer Amtszeit für Misswirtschaft angeklagt werden. In der Neuzeit setzte sich diese Praxis durch die Aufklärung und den Übergang zu konstitutionellen Monarchien und Republiken weiter fort.

Beispiele aus der Geschichte:

  • England: Die „Bill of Rights“ von 1689 legte fest, dass Minister für politische Entscheidungen haftbar sind.
  • USA: Nach der Watergate-Affäre (1972-1974) wurde die politische Haftung durch umfassende Kontrollmechanismen wie Ethikrichtlinien für Amtsträger gestärkt.
  • Deutschland: Die Verfassungsordnung der Weimarer Republik führte keine spezifischen Haftungsregelungen ein, was die Exekutive weitgehend unkontrolliert ließ. Nach 1949 wurde das Grundgesetz zwar mit klareren Regelungen ausgestattet, jedoch keine weitreichende persönliche Haftung festgeschrieben.

2. Aktuelle internationale Vergleiche

2.1. Schweden
Schweden gilt als Vorreiter in Sachen politischer Transparenz. Hier unterliegt jede politische Entscheidung der öffentlichen Kontrolle durch umfassende Informationsgesetze („Offentlighetsprincipen“). Amtsträger können für Fehlentscheidungen strafrechtlich belangt werden, wenn grobe Fahrlässigkeit oder Amtsmissbrauch vorliegt. Diese Mechanismen sorgen für ein hohes Maß an Vertrauen in die Regierung und geringe Korruption (Transparency International, Korruptionswahrnehmungsindex 2023)
2.2. Vereinigte Staaten
In den USA setzt der Hatch Act strikte Grenzen für die politische Einflussnahme durch Amtsträger. Politiker können für Fehlentscheidungen oder Machtmissbrauch rechtlich belangt werden. Beispiele wie die Watergate-Affäre führten zu umfassenden Reformen, einschließlich Ethikkommissionen und dem Whistleblower Protection Act, der Fehlverhalten aufdeckt und sanktioniert (National Archives, Watergate 2022)
2.3. Vereinigtes Königreich
Die Prinzipien der „Ministerial Responsibility“ verpflichten britische Minister, bei groben Fehlentscheidungen zurückzutreten. Skandale wie die Profiteure von COVID-19-Beschaffungen führten zu verstärkten Forderungen nach Transparenz und rechtlicher Kontrolle (Gov.uk, Accountability Report).
2.4. Frankreich
Frankreich hat strenge Regelungen gegen Amtsmissbrauch: Das Strafgesetzbuch sieht Sanktionen für Politiker vor, die öffentliche Gelder missbrauchen. Prozesse wie gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy zeigen, dass die Justiz politische Amtsträger erfolgreich zur Verantwortung ziehen kann.

3. Probleme in Deutschland

Die geringe rechtliche Haftung führt zu:

  1. Vertrauensverlust: Skandale wie der Maskendeal oder der Berliner Flughafen BER bleiben meist ohne individuelle Konsequenzen.
  2. Fehlanreize: Politische Entscheidungen werden oft kurzfristig und ohne Rücksicht auf langfristige Folgen getroffen.
  3. Korruptionsanfälligkeit: Deutschland liegt im Korruptionsindex hinter Ländern wie Schweden, Dänemark oder den Niederlanden (Transparency International, 2023)

4. Forderungen

Erweiterung des Haftungsrahmens: Einführung klarer rechtlicher Bestimmungen, die Amtsträger bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz haftbar machen.
Einrichtung unabhängiger Kontrollorgane: Eine Ethikkommission oder Ombudsmann-Mechanismen nach skandinavischem Vorbild könnten Fehlentscheidungen überprüfen.
Transparenzpflichten: Verpflichtung zur Veröffentlichung aller Entscheidungsgrundlagen und Verträge.
Rechtsfolgen: Schadensersatzpflichten und strafrechtliche Konsequenzen für schwerwiegende Fehlentscheidungen oder Machtmissbrauch.

5.Vorteile der Forderungen

Stärkung des Vertrauens: Die Haftung für Fehlentscheidungen signalisiert der Bevölkerung, dass niemand über dem Gesetz steht, und stärkt so die Demokratie (Quelle: Transparency International, 2023).
Prävention von Fehlverhalten: Die Aussicht auf persönliche Konsequenzen motiviert zu sorgfältigeren und nachhaltigen politischen Entscheidungen (Quelle: OECD, „Public Integrity in Democracies“, 2021).
Effizienzsteigerung: Haftbare Akteure nutzen Ressourcen verantwortungsbewusster, wodurch Fehlentscheidungen wie die des Berliner Flughafens minimiert werden könnten (Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin, 2021).
Vorbildwirkung: Die Angleichung der Haftungsstandards von Politikern an die der Privatwirtschaft stärkt das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz (Quelle: World Bank, 2022).

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Björn Bornemann aus Bad Harzburg
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 16.11.2024
Petition endet: 15.05.2025
Region: Deutschland
Kategorie: Verwaltung

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