Kultur

Das Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau DARF NICHT STERBEN

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadtrat der Stadt Dessau-Roßlau

4.263 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

4.263 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Stadtrat der Stadt Dessau-Roßlau

Ein von der Stadtverwaltung vorgelegter „Kulturentwicklungsplan 2019-2028“ sieht die Schließung des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau vor. Das bisherige Museumsgebäude soll geräumt werden, aber ein Nutzungskonzept fehlt. Geeignete künftige Standorte für die Sammlungen, die mit etwa 1 Mio. Objekten das naturkundliche und vorgeschichtliche Gedächtnis Anhalts bilden, sind in der Stadt nicht vorhanden. Ein personell und finanziell untersetztes Konzept für den Erhalt des Kulturgutes fehlt. In Zeiten des dramatischen Schwundes der Biodiversität und gravierender Umweltprobleme halten wir Natur- und Umweltbildung für wichtiger als je zuvor. Hierbei fungiert das Museum als ein bedeutender außerschulischer Lernort. Sammlungen und Vermittlungsarbeit unterstreichen die oberzentrale Bedeutung Dessau-Roßlaus für die ganze Region.

Wir halten die im „Kulturentwicklungsplan“ eingestellten Vorhaben für einen verantwortungslosen Umgang mit dem Kulturgut und der musealen Bildungsstätte.

Deswegen fordern wir von der Stadt Dessau-Roßlau:

  1. Erhalt des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau am traditionellen Standort.
  2. Kurzfristige Wiederbesetzung der zwei 2018 freigewordenen und Sicherung der noch verbliebenen Stellen.
  3. Zeitnahe Umsetzung des Rahmenkonzepts von 2016, welches bereits in allen Ausschüssen Anfang 2016 beschlossen wurde (BV 404/2015).

Begründung

Begründung:

Das Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau ist das einzige Naturkundemuseum in Anhalt. Die vorgeschichtlichen und naturhistorischen Sammlungen gehören zu den größten in Sachsen-Anhalt. Das Museum wurde von der Dessauer Bürgerschaft, der Stadt und dem Land Anhalt gegründet und 1927 eröffnet. Die erste Dauerausstellung wurde durch das 1925 nach Dessau gezogene Bauhaus gestaltet. Viele Ehrenamtliche aus der Region sowie Wissenschaftler vertrauten der Einrichtung ihre zum Teil umfangreichen und wertvollen Sammlungen an.

Der Standort in der Askanischen Straße 32 liegt mitten im Dessauer Stadtzentrum. Das Gebäude prägt die nach ihm benannte Museumskreuzung und ist eines der wenigen historischen Bauwerke in Dessaus Innenstadt. Gegenwärtig wird nur ca. 400 m entfernt ein neues Bauhausmuseum errichtet. Die vom Bauhausmuseum zum Museum für Naturkunde und Vorgeschichte führende Kavalierstraße wurde im Jahr 2018 mit zahlreichen Baumaßnahmen aufgewertet, um sie zu einer Flaniermeile zu machen. In fußläufiger Entfernung vom Museum liegen zahlreiche Geschäfte, Restaurants, eine Spielstätte des Dessauer Theaters sowie das Stadtgeschichtsmuseum. Die drei Museen, Bauhaus / Naturkunde und Vorgeschichte / Stadtgeschichte, könnten zu einem attraktiven „Museumsdreieck“ entwickelt und beworben werden und dadurch die Innenstadt weiter aufwerten.

Seit ca. 15 Jahren streicht die Stadt Dessau-Roßlau als Träger der Einrichtung kontinuierlich Personal und Finanzmittel. Im Herbst 2018 gingen der Direktor des Museums sowie der letzte Mitarbeiter der Abteilung Vorgeschichte in Ruhestand. Eine Wiederbesetzung der Stellen erfolgte nicht und ist auch nicht geplant. Im Finanzplan 2019 der Stadt ist eine weitere Reduzierung um zwei Stellen für die Jahre 2020 bzw. 2021 vorgesehen.

Seit 2016 liegt die von allen Ausschüssen beschlossene „Rahmenkonzeption für das Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau“ vor. Diese wurde von anerkannten Fachleuten aufgestellt. Sie erkennt die Potenziale des Museums und beschreibt ein realistisches Entwicklungskonzept hin zu einem attraktiven Familienmuseum mit modernen interaktiven Ausstellungen, vermehrten Bildungsangeboten, einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit sowie Forschungen zur Biodiversität und ihrer Veränderung in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern. So wird Dessau-Roßlau als Oberzentrum positiv nach außen präsentiert.

Bitte helfen Sie dem Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau-Roßlau. Unterstützen Sie es durch Ihre Unterschrift! Leiten Sie diese Petition weiter! Bitte verfassen Sie zusätzlich Protestschreiben. Mögliche Adressaten und weitere Erläuterungen zu unseren Forderungen finden Sie auf unserer Webseite: https://www.mnvd.de

Unterstützungskomitee: Fraktion Pro Dessau-Roßlau; Hans-Georg Otto (OB a. D., Stadtrat); Manfred Semper (Stadtrat); Ute Solarczyk (Stadtbezirksbeirat innerstädtisch Mitte/Süd); Dr. sc. Lutz Reichhoff (Geschäftsführer Büro für Landschaftsplanung); Ornithologischer Verein Dessau e. V.; Entomologen-Vereinigung Sachsen-Anhalt e. V.; Dr. Gabriele Kegler (ehem. Leiterin Umweltamt Dessau); Dr. Ernst Paul Dörfler (Biologe, Euronatur-Preisträger); Hans-Peter Hinze (Archäologe); Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat „Mittelelbe“ e.V.; Prof. Dr. Hendrik Freitag (Ateneo de Manila University); Matthias Pytlik (Archäologe); Prof. Dr. Sabine Tischew (Hochschule Anhalt); Pro Elbe Anhalt; BUND Ortsgruppe Dessau

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 11.04.2019
Petition endet: 10.06.2019
Region: Dessau-Roßlau
Kategorie: Kultur

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Zur Sitzung des Stadtrats von Dessau-Roßlau am 16.10.2019 wurde die Petition "Das Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau darf nicht sterben" an den Stadtratsvorsitzenden übergeben.
    Auf eine zugleich gestellte Anfrage sicherte der Vorsitzende des Kulturausschusses zu, dass im weiteren Prozess der Erarbeitung der Kulturkonzeption der Stadt sowohl der Förderverein des Museums als auch die Mitarbeiter der Einrichtung einbezogen werden. Die Beratungen zur Zukunft der städtischen Museen, zu denen auch das Naturkundemuseum gehört, sollen bereits im nächsten Kulturausschuss fortgesetzt werden.
    Der Förderverein sowie Mitglieder aus dem Unterstützerkomitee erarbeiten derzeit ein Konzeptpapier, in welches praktikable Vorschläge zu einer Neuaufstellung... weiter

Abschaffen, zerstören, wegwerfen geht immer sehr leicht und schnell. Aufbauen, errichten, herstellen ist immer schwieriger, langwieriger, aufwändiger! Abschaffen ist auch eine Art Missachtung der Leistungen derer die es aufgebaut haben. 40 Jahre DDR waren dann wohl eine kulturfreundlichere Zeit? Auf jeden Fall für das Überleben dieser Einrichtung.

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