Umwelt

Yasuni Nationalpark Projekt - Offener Brief an Dirk-Niebel

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Entwicklungsminister Dirk Niebel
3.332 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

3.332 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2011
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

30.07.2011, 14:02

Antwort vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ---

Sehr geehrte Damen und Herren,



vielen Dank für Ihr Schreiben an Herrn Minister Niebel, in dem Sie sich nach der Zusammenarbeit

mit Ecuador im Bereich des Tropenwaldschutzes und speziell nach der

ITT-Initiative erkundigen.



Sowohl in Deutschland als auch in Ecuador gibt es eine intensive und engagierte Diskussion

über die Yasuní-Initiative und die Möglichkeiten, innovative Wege im Kampf

gegen den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität zu wählen.



Wie Sie vielleicht wissen, hat der Erhalt von Biodiversität sowie der Umwelt und Klimaschutz

für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit einen sehr hohen Stellenwert.

Die Bundesregierung ist z.B. weltweit einer der größten Geber für den Tropenwaldschutz

und baut ihr bi- und multilaterales Engagement für REDD (Reduktion von Emissionen

aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern) kontinuierlich aus. Mit einem

Beitrag von 44 Mio. EUR ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit

und Entwicklung einer der größten Geber bei der Wald-

Kohlenstoffpartnerschaftsfazilität der Weltbank.



Das BMZ unterstützt in Lateinamerika mit jährlich ca. 120 Mio. EUR sowie in Ecuador

mit einer Dreijahreszusage von ca. 28 Mio. EUR den Schutz der Umwelt und natürli-

cher Ressourcen. Zudem fördert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) in

Ecuador und in anderen Ländern im Rahmen des bestehenden Engagements bereits die

Ziele der Yasuni-ITT-Initiative, wie den Schutz der Biodiversität, den Klimaschutz, den

Schutz indigener Bevölkerung, die Förderung erneuerbarer Energien sowie die soziale

Entwicklung. Auch besteht ein gemeinsames Interesse am Erhalt des Yasuni-

Nationalparks mit seiner einzigartigen biologischen Vielfalt, seiner Bedeutung für das

globale Klima und nicht zuletzt als Lebensraum für indigene Bevölkerungsanteile Ecuadors.



Die ecuadorianische Regierung hat ernsthaftes Bemühen gezeigt auf die Fragen und

Bedenken zur Initiative, z.B. zu deren internationaler Einbindung, die vom deutschen

Bundestag und der Bundesregierung formuliert worden sind, einzugehen und eine Klärung

herbei zu führen. Diese Bemühungen weiß das BMZ sehr zu schätzen. Wir haben

sorgfältig geprüft, ob grundsätzliche Vorbehalte aus dem Weg geräumt werden konnten

und haben uns hierzu intensiv mit der ecuadorianischen Regierung ausgetauscht.



Das letzte deutsch-ecuadorianische Gespräch dazu fand am 25. Mai 2011 in Berlin statt.

Dabei wurde die ecuadorianische Delegation von Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz

und dem zuständigen Abteilungsleiter für Lateinamerika, Harald Klein, empfangen.

Grundsätzlich bleibt für uns das Problem der fehlenden Einbettung der Initiative in internationale

Bemühungen zum Tropenwaldschutz, d.h. in ein internationales REDDund

Klimaregime, ungelöst. Auch die Frage wie zivilgesellschaftliche Akteure in den

Prozess eingebunden werden sollen, ist noch ungeklärt.



Das BMZ möchte die Ziele der Yasuni-ITT-Initiative weiterhin politisch und finanziell

unterstützen. Herr Bundesminister Niebel hat durch seinen Vorschlag, die Naturschutzelemente

der Initiative in einen nationalen REDD-Ansatz einzubetten, versucht, einen

Weg aufzuzeigen, wie die verschiedenen Instrumente (ITT, REDD) langfristig miteinander

in Einklang gebracht werden können. Hierzu haben bereits erste Gespräche mit

dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) stattgefunden, die ihre Bereitschaft

signalisiert haben, in diesem Prozess als Moderator zu fungieren.



Zudem sind wir bereit, die Ziele der Initiative im Rahmen des bestehenden Engagements

weiter zu fördern. So wäre eine Beistellung der bilateralen Projekte zur Initiative

sowie eine Ausweitung des EZ-Engagements auf den Yasuni-Nationalpark vorstellbar.

Eine Konkretisierung dieses Vorschlags möchten wir mit der ecuadorianischen Regierung

bei den im Herbst dieses Jahres stattfindenden Regierungsverhandlungen besprechen.



Wir sind zuversichtlich, dass wir im weiteren konstruktiven und freundschaftlichen

Austausch mit der ecuadorianischen Regierung einen gemeinsamen Weg finden können,

wie die deutsche Entwicklungszusammenarbeit weiterhin zum Erhalt der Biodiversität

in Ecuador, zum Klimaschutz und auch zukünftig zum Schutz des einzigartigen Yasuni-

Nationalparks beitragen kann.



Ich hoffe, diese Informationen tragen zur Klärung Ihres Anliegens bei,

mit freundlichen Grüßen

im Auftrag

gez. Daphne Gross-Jansen





--- Zeitgleich kommt das hier.... taz.de/Regenwaldprojekt-in-Ecuador-vor-dem-Aus/!74900/ Wahrheitsgehalt unklar.


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