13.02.2023, 16:42
13. Februar 2023 Aktualisierung und Erweiterung der Petition.
Neuer Petitionstext:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Rats der Stadt Wuppertal
Hiermit beantrage ich nach § 25 GO NRW die unter DenkMalschutzstellung des Firmengebäudes der ehem Firma Abr. Scheer, sowie die Erweiterung des bestehenden Denkmalschutz-Areals des Bahnhof-Mirke (Utopiastadt gGmbH) um den Bereich der Verladeplatzes der ehem. Güterabfertigung (GA) des Bahnhof-Mirke, der Kleingärten entlang der Mirker-Straße, der östlich des Uellendahler-Viadukt gelegen Kleingärten, sowie des unterhalb der A 46 bewaldeten Grünstreifens.
Begründung:
Gebäude der ehem. Firma Abr. Scheer am Verladeplatz der Güterabfertigung (AG) des Bahnhof-Mirke
Das Gebäude der ehem. Firma Abr. Scheer (Bj. 1948), ist der letzte im Baustil der 1940ger Jahre erbaute und erhaltene Zweckbau in Wuppertal. Es verfügt über eine für die Zeit der 1940ger Jahre typische Dachstuhl-Konstruktion aus Stahlträgern.
Über die Firma Abr. Scheer erfolgte in der späten Nachkriegszeit, maßgeblich die Versorgung der Elberfelder Bäckereien, mit Mehl und anderen zur Produktion notwendigen Erzeugnissen. Somit ist das Firmengebäude Scheer ein wichtiges Zeugnis des gewerblichen Neuanfangs nach Ende des 2.Weltkriegs, der Gründungszeit der Bundesrepublik Deutschland.
Aufgrund der erhöhten und präsenten Lage des Firmengebäudes, ist es neben dem ehem. Empfangsgebäude und dem Gebäude der ehem. Güterabfertigung (GA) maßgeblicher Teil des für das Gelände des Bahnhof-Mirke typischen Panoramas.
Verladeplatz der Güterabfertigung (GA) des Bahnhof-Mirke
Der Verladeplatz der ehem. Güterabfertigung (GA) des Bahnhof-Mirke fügt sich übergangslos in den Vorplatz des Empfangsgebäudes des Bahnhof-Mirke. Seine bauliche Ausführung in Kopfsteinpflaster und nördlicher Einfassung in Naturstein-Blöcken ist typisch für die Bauweise von Bahnbetriebsstätten des 19. Jh..
Kleingarten-Anlagen auf dem Areal des Bahnhof-Mirke
Auf dem parallel zum Bahnhofs-Vorplatz und dem Verladeplatz der GA entlang der Mirker Straße in östlicher Richtung verlaufende Grünstreifen, sowie in östlicher Richtung hinter dem Uellendahler-Viadukt sind die für Bahnanlagen typischen Kleingärten seit Beginn des 20. Jh. belegt. Der früheste vorliegende Pachtvertrag stammt aus dem Jahre 1908. Im gesamten Verlauf des Grünstreifens befanden und befinden sich noch heute Kleingärten. Teilweise verwildert.
Bei dem unterhalb der ehemaligen Firma Scheer im Hang befindlichen Gebäudes handelt es sich ursprünglich um eine größere Gartenlaube, die nach dem Krieg als Notunterkunft von eine Elberfelder Familie genutzt wurde, die während der alliierten Bombenangriffe auf Elberfeld sämtliches Hab und Gut, sowie Ihre Wohnung verloren hatten. Im Verlauf der Nachkriegszeit wurde die Gartenlaube baulich erweitert.
Im weiteren Verlauf des Geländes befanden sich neben und hinter dem Firmengebäude Scheer, mehrere Kleingebäude die im Rahmen des Bahnbetriebs genutzt wurden. Hervorzuheben ist hier die Ruine des ehemaligen Drasinen-Schuppens des Bahnhof-Mirke, dessen Erbauung zu Beginn der 1930ger Jahre zu datieren ist. Eine Nutzung der Fläche als Kleingärten ist mit Beginn der 1950ger Jahre belegt.
Insgesamt ist festzustellen, dass sich der gesamte, teilweise bewaldete, Grünstreifen entlang der Mirker-Straße, in Teilen aufgrund von Verwilderung zu einem Saumbiotop mit hoher Biodiversität und gewandelt hat, dass es im Hinblick auf die klimatischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte zu erhalten gilt. Weiter trägt die gesamte Fläche der ehemaligen Kleingärten im Verlauf der Mirker-Straße zu einer Begünstigung des Klimas im Mirker-Viertel als CO²-, Feuchtigkeits-Speicher, sowie als Sauerstoff-Spender und Temperatur-Regler bei.
Besonders hervorzuheben ist hier der hinter dem Firmengebäude Abr. Scheer, entlang der Nordbahntrasse in östlicher Richtung gelegene Saumbiotop Mirker-Garten. der direkt an dem bewaldeten Hang zur Mirker-Straße liegt.
Gleiches trifft auf den unterhalb der Bundesautobahn (BA) A 46 gelegenen bewaldeter Grünstreifen zu.
Die hohe soziale und kulturelle Bedeutung von Kleingarten-Anlagen ist belegt und unbestritten:
Link zur Kleingartenstudie des Landes NRW:
www.umwelt.nrw.de/fileadmin/redaktion/PDFs/landwirtschaft/Kleingartenstudie.pdf
Mein Antrag umfasst folgende Fluren der Gemarkung Elberfeld (3135):
Flur 30: Flurstück 258
Flur: 51 Flurstück: 44/2, 66, 197, 202, 206,
Flur: 52 Flurstück: 4/1, 18, 29, 32, 37
Flur: 53 Flurstück: 87
Flur: 67 Flurstück: 57
Das Empfangsgebäude, das Gebäude der Güterabfertigung, das Gebäude der Firma Abr. Scheer, der Verladeplatz der Güterabfertigung (GA), die Kleingärten, sowie die bewaldete Fläche unterhalb der BA A 46, bilden insgesamt das historische Areal des Bahnhof-Mirke der ehem. Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft und sind als zusammenhängendes Areal von sozialer, kultureller und historischer Bedeutung unter DenkMalschutz zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Gerhards
#DieMauerbleibtWeitere Informationen auf: www.mirker-viertel.de/Mirker-Garten.htm
Neue Begründung:
Eine mögliche Umnutzung als Bebauungsfläche für z.B. Büro- oder Wohngebäude oder eine teilweise Umgestaltung zur "BUGA-Multifunktionsfläche", ist im Sinne des Gemeinwohls abzulehnen. Für das Gebäude der ehem. Firma Scheer bieten sich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Ein Erhalt der Kleingärten, des authentichen Grünstreifens mit einer für Bahn-Gelände typischen Pflanzen-Vielfalt und sozialen Freiräumen, anstatt durch Garten- und Landschaftsgestalter/innen designten "Angstfreien Räumen" wie sie überall in der Stadt entstehen,. ist Interesse von Mensch, Natur und Umwelt.
Aktuelle steht das gesamte restliche Areal des ehemaligen Betriebswerk-Mirke: Vorplatz nebst sanierter historischer Treppenanlage, das oberhalb des Vorplatz befindliche Gelände der ehemaligen Güterabfertigung nebst Gebäude der ehemaligen Firma Scheer, sowie die längs der Mirker Straße und Nordbahntrasse liegenden Gärten und Grünflächen zum Verkauf durch die Renaissance AG und die RockHeadge AG. Mir wurde von Seiten der Geschäftsführung der Utopiastadt gGmbH ein Verkaufspreis von 200 € genannt. Kaufinteressenten sind:
- Die Stadt Wuppertal
- Zwei System-Gastronomen
- Die Utopiastadt gGmbH
Von Seiten der Stadt Wuppertal ist eine Begradigung der Nordbahntrasse in westlicher Richtung zur Erweiterung der zu "Gentrifizierenden" Fläche geplant um Raum zu schaffen für eine Bebauung mit Wohn- oder Bürogebäuden, alternativ steht eine Nutzung als BUGA-Multifunktionsfläche im Raum.
Christian Hampe, Geschäftsführer der Utopiastadt gGmbH, plant einen "Entwicklungssalon" unter Teilnahme von
- Laura Brings, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Planungstherorie und Stadtentwicklung an der RWTH Aachen Universität
- Matthis Wanner vom Wuppertal Institut
Im Rahmen des geplanten "Entwicklungssalon" soll eine Gentrifizierung der Fläche im Interesse aller Beteiligten erarbeitet werden. BUGA-Gelände und doch noch ein "Biergarten" an der Mirker Straße für den "Hutmacher", Utopiastadt?
Ich bin der Meinung, dass vor Beginn einer Planungen zur weiteren Gentrifizierung des Areal Bahnhof-Mirke, eine Prüfung durch die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Wuppertal auf Erweiterung des bestehenden DenkMalschutz-Areal zu erfolgen hat.
Aus diesem Grund habe ich parallel zu meinem Bürgerantrag an die Stadt Wuppertal, bei der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Wuppertal einen Antrag auf vorübergehende Erweiterung des bestehenden DenkMalschutz-Areal Bahnhof-Mirke, um das oben im Bürgerantrag genannte Areal gestellt.
Weitere Informationen auf: www.mirker-viertel.de/Mirker-Garten.htm
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Areal von sozialer, kultureller, historischer und klimatischer Bedeutung
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Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 27 (20 in Wuppertal)