17.05.2017, 11:42
Moin Unterstützer,
wie angekündigt hat am Montag den 15.5 die Messfahrt mit der VHH stattgefunden.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die zahlreichen Personen, die uns an der Haltestelle erwartet haben und Politik und VHH mit Fragen gelöchert haben.
Die gesamte Messfahrt ging ca. 2,5 Stunden mit den Stationen Bergedorf-Altengamme-Bergedorf inkl. längerem Aufenthalt eben an der Haltestelle Borghorst.
Hier vor Ort standen Personen wie Thorsten Techentin (Betriebsplanung), Rüdiger Neuwirth (VHH-Verkehrsvertragsmanagement), Rolf Wobbe (GAL), Bernd Capeletti (CDU) und Sprecher Martin Beckmann zur Verfügung.
Ergebnis der Messfahrt ist, dass ~3 Minuten aufgewendet werden müssen um die Haltestelle weiterhin anfahren zu können.
Ich möchte Euch alle nun bitte Euch an dieser Umfrage zu beteiligen um eine Gewichtung zu ermitteln wann die Haltestelle genutzt wird:
Haltestelle Borghorst Linie 120/439
Umfrage von Fabian Lorenz
Altengamme
Wann nutzen Sie die Haltestelle Borghorst der Linie 120/439 zum Ein- oder Aussteigen?
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doodle.com/poll/afrqhin7q73n5bcb
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Bitte opfert alle 2 Minuten Euer Zeit.
Viele Grüße
Fabian Lorenz
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Artikel Bergedorfer Zeitung:
Borghorst
Busstopp: 3:15 Minuten sind entscheidend
Altengamme. Politiker, Verwaltung und VHH auf gemeinsamer „Messfahrt“ im Linienbus.
Der Kampf um Hamburgs südöstlichste Haltestelle („Borghorst“) geht weiter: Mitglieder des Regionalausschusses und Mitarbeiter der Verwaltung sowie Vertreter der Bürgerinitiative für den Erhalt des Busstopps durften dort nun ausnahmsweise aus- und einsteigen – im Zuge einer „Messfahrt“ der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Während der Tour, bei der auch Planer der VHH an Bord waren, wurde die Zeit gestoppt. Denn um sie geht es, genauer gesagt um drei Minuten und 15 Sekunden.
Dies ist exakt die Zeit, die mehr aufgewendet werden muss, um die Haltestelle „Borghorst“ weiterhin zu bedienen. Seit August wird der Verkehr vom Altengammer Hauptdeich über den ertüchtigten Leitdamm an der Elbe entlang in Richtung Geesthacht geführt. Seitdem beginnen und enden die Buslinien am „Zeltplatz Altengamme“ – die Haltestelle „Borghorst“ wird nur noch von der Linie 228 bedient. Doch die Linien 120 und 439 waren die direkte Verbindung zum Hauptbahnhof und nach Geesthacht. Anwohner, die nahe der betroffenen Haltestelle wohnen, müssen nun etwa einen Kilometer weiter gehen, um in den Bus steigen zu können.
Zusätzliche Zeit ermittelt
Bei der „Messfahrt“ wurde die zusätzliche Zeit ermittelt, die der Bus benötigt, um von der Haltestelle „Zeltplatz“ über eine Schleife im Kreisel zur Haltestelle „Borghorst“ zu gelangen. Den VHH-Planern bescheren diese 3.15 Minuten große Schwierigkeiten.
Denn von einer Änderung der Fahrzeiten wären einige Anschlüsse betroffen. „Am Geesthachter ZOB starten zahlreiche Linien, die Umsteigezeit in den Bus in die Oberstadt beträgt zum Beispiel nur eine Minute“, sagt Thorsten Techentin (Betriebsplanung). Auch könnten die Busse nicht einfach drei Minuten früher am Hamburger ZOB starten: „Dann müssen zusteigende Gäste am S-Bahnhof Tiefstack beispielsweise eine S-Bahn früher nehmen, um den Bus zu kriegen. Das können aber nicht alle. Sie 57 Minuten warten zu lassen, wäre jedoch eine Zumutung“, sagt Rüdiger Neuwirth (VHH-Verkehrsvertragsmanagement).
Behörde sei in der Pflicht
Die Politiker aus dem Regionalausschuss wiederum betonen, dass sich die Wirtschaftsbehörde im Planfeststellungsbescheid 2012 zum Erhalt der Haltestelle verpflichtet habe. „Die Anwohner haben ein Anrecht auf diesen Busstopp“, sagt Rolf Wobbe (GAL). Bernd Capeletti (CDU), Vorsitzender des Regionalausschusses, kann auch Argumente, dass die Fahrgastzahlen der Deich-Linien seit vielen Jahren niedrig seien, nicht akzeptieren: „Warum wurde dann der Erhalt der Haltestelle festgeschrieben?“ Außerdem wachse die Bevölkerung in den Vier- und Marschlanden: „Da bedarf es eines Ausbaus des Öffentlichen Personennahverkehrs“, sagt Capeletti. „Der Fahrplan muss angepasst werden.“
Die VHH wollen nun zwei, drei Wochen lang Fahrzeiten der Linien 120 und 439 mit den Bordrechnern der Busse aufzeichnen und die Software auswerten. „So erkennen wir, wann der Bus an welcher Haltestelle ist. Dann haben wir eine Datenbasis“, sagt Techentin. „Die Frage ist: Ist da überhaupt Luft?“, sagt Neuwirth. „Und wenn ja: Wie harmoniert das mit den Anschlussbussen in beide Fahrtrichtungen?“ Im besten Falle könne die Haltestelle wieder angesteuert werden, „ich bin da aber skeptisch“, sagt Neuwirth.
„Aufgabenträger entscheiden“
„Letztlich müssen die Aufgabenträger entscheiden“, sagt der Verkehrsvertragsmanager. Für den ÖPNV sind die Wirtschaftsbehörde (für Hamburg) und der Kreis Herzogtum Lauenburg (für Geesthacht) zuständig. „Wir sind wertneutral, liefern nur die Fakten“, sagt Sprecher Martin Beckmann.
Wird die Haltestelle nicht wieder in den Fahrplan aufgenommen, will Capeletti eine Petition an die Bürgerschaft stellen. „Eine andere Möglichkeit gibt es dann nicht mehr.“
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