Region: Stuttgart
Umwelt

Wir fordern den Stopp der massiven Baumfällarbeiten im Naturschutzgebiet Rot- und Schwarzwildpark!

Petition richtet sich an
Gemeinderat Stuttgart

2.032 Unterschriften

Sammlung beendet

2.032 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

18.03.2018, 19:16

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Liebe Botnangerinnen und Botnanger, liebe Mitstreiter,

am letzten Dienstag war die Bezirksbeiratssitzung. Danke an alle, die da waren. Der Saal war voll (s. Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom Freitag, vgl. Link unten).

Unsere Fragen wurden beantwortet. Aber ich glaube sagen zu dürfen, dass wir alle den Eindruck hatten, dass man unsere Sorgen und unsere Empörung über das hier vorliegende, ungekannte Ausmaß bezüglich der Massivität des Einschlages und der Dezimierung der Altbaumbestände nicht recht versteht oder nachvollziehen kann - vielleicht auch nicht verstehen möchte. (Über das Ausmaß der Fällungen vgl. beispielsweise Video-Link unten vom Stuttgarter Tagblatt)

Fazit: laut Forstamt hat alles seine Ordnung. Der Einschlag war nicht mehr als in den sonstigen 10-Jahresperioden. Alternative naturschonende Bewirtschaftungsverfahren will man [Anmerkung: noch] nicht diskutieren.

Da gibt es sicherlich unterschiedliche Auffassungen. Für die These der verstärkten Holzfällungen sprechen die über 1.000 (davon über 720 aus Stuttgart) Unterstützer dieser Petition einschließlich der teilweise nachvollziehbar emotionalen Kommentare. Ebenso unterstützen dies auch die Aussagen vieler Anwohner, die hier schon seit Jahrzehnten leben. Sie bestätigen, dass sie so etwas hier noch nie erlebt haben. Ein Botnanger sagte bei der Sitzung sehr zutreffend in Richtung Forstamtsleiter Dilling: "dort sitzen die Planer und hier sitzt die Wahrnehmung."

Nun könnte man ja sagen: „alle alten Bäume sind weg, jetzt ist es eh‘ zu spät und die Sache erledigt“. So lief das bisher in den verschiedenen Stuttgarter Stadtbezirken, wo sich die Aufregung meistens legte, wenn im Frühling die grüne Vegetation wiederkommt. So konnte der Holzeinschlag bisher im nächsten Bezirk Stuttgarts in der kommenden Winterperiode weitergehen. Ein ewiger Kreislauf.

Ich denke, viele von uns sehen die Sache aber anders und wollen, dass sich etwas ändert. Uns geht es um den Erhalt unseres geliebten Naherholungsgebietes. Wir wollen verhindern, dass so etwas vielleicht schon im nächsten Jahr noch einmal passiert, insbesondere, da unseres Wissens ab nächstes Jahr der Staatswald, zu dem der Rot- und Schwarzwildpark gehören, in andere Betreuung überführt werden soll. Wir befürchten, dass der wirtschaftliche Druck sich damit erhöht. Was das angesichts zu erfüllender Holzlieferungsverträge für unseren Wald bedeutet, kann sich jeder denken.

Aus diesem Grunde haben wir beschlossen, uns zu organisieren und die Bürgerinitiative „Zukunft Stuttgarter Wald“ gegründet. Wir wollen das Thema Naherholung sachlich auf politischer Ebene angehen und für eine Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger werben. Wir glauben, dass es an der Zeit ist, dass sich die Landeshauptstadt Stuttgart darüber Gedanken macht, ob es angesichts von Feinstaubalarm, Klimaerwärmung usw. noch zeitgemäß ist, wegen 600T€ Ertrag im Jahr unsere Wälder hier vor der Haustüre so anzugehen. Die bisherige Forsteinrichtungsplanung basiert ja auf alten Plänen und gilt für 10 Jahre.

Wir glauben, dass wir gute Chancen haben, tatsächlich in einen konstruktiven Dialog mit den Fraktionen unserer Stadt zu gehen. Wir wollen erreichen, dass wir an einem „Runden Tisch“ unter Einbeziehung externen Sachverstandes die Möglichkeiten einer schonenderen Waldbewirtschaftung diskutieren.
Die Waldböden lassen sich mit anderen Holzrückemethoden deutlich schonender behandeln. Es gibt auch andere Beispiele nachhaltigen Umgangs mit alten Bäumen im Sinne eines selektiven Einschlags.
Dazu stehen wir auch in Kontakt mit Naturschutzverbänden.
Unsere Ziele haben wir in der Anlage beigefügt.

Wir wollen nun vom "Sprintmodus" in den ausdauernden "Marathonlauf" übergehen. Denn hier etwas zu bewegen, ist ein längeres Thema. Aber wir haben nächstes Jahr Kommunalwahl, was schon in 2018 für Bewegung sorgen wird.

Wie geht es nun weiter?

Über unsere neue Bürgerinitiative wollen und werden wir am Thema nachhaltig dranbleiben. Wir freuen uns über Unterstützung. Wir machen das völlig pragmatisch. Wir treffen uns immer, wenn etwas anliegt, zu gegebener Zeit z.B. im Bürgerhaus Botnang im Intus und besprechen die Lage und was zu tun ist.

Die Ziele sind klar formuliert:
- Stärkere Beachtung des Naherholungswertes unserer Waldgebiete in Stuttgart
- Selektiver Einschlag statt massiver Holzbewirtschaftung, so dass es stets einen
ausgewogenen Baumbestand verschiedener Altersklassen inklusive eines adäquaten
Anteils an Altbäumen gibt
- Schonender Umgang mit den Waldböden bei Waldbewirtschaftungsmaßnahmen

Wer Lust hat mitzumachen oder einfach nur über Neuigkeiten informiert werden möchte, bitte einfach hierüber oder über wald-stuttgart@gmx.de melden.

Was kann man noch tun?
Jeder kann von sich aus Leserbriefe an die Zeitungen schreiben, Bekannte und Freunde aus der politischen Ebene sensibilisieren und für unser gemeinsames Thema gewinnen. Wer Kontakt zu Presse und anderen Medien hat, kann das Thema ebenfalls sehr gut voranbringen.

Wir werden auch an den Verantwortlichen der Stadt dranbleiben und sorgsam die Dinge beobachten, die vor sich gehen. Hier hilft es, wenn jeder von uns mit der erforderlichen Intensität die Umweltbehörden und Forstbehörden immer wieder von sich aus sensibilisiert und nachfragt, wenn er Fragen hat bzw. ihm Dinge auffallen, die nach eigener Wahrnehmung nicht korrekt laufen. Die Ansprechpartner in den verschiedenen Behördenebenen sind uns bekannt. Gerne hier nachfragen.

Heute haben wir die 1000.er Marke für unsere Petition geknackt (schon 1.040 insgesamt, davon 725 aus Stuttgart). Als nächstes wollen wir die 1.000 für die Stuttgarter Unterstützer überschreiten. Also gerne, wer mag, hierfür werben. Wir werden dann zu gegebener Zeit die Petition an die entsprechenden Stellen übergeben.

Also, wir machen auf jeden Fall weiter
Herzliche Grüße
Jörg Noetzel

Video vom Stuttgarter Tagblatt exemplarisch über das Ausmaß des Kahlschlags
www.facebook.com/StuttgarterTagblatt/videos/2146469822059741/


Artikel in Stuttgarter Zeitung vom Freitag Rot- und Schwarzwildpark: Botnanger fordern neue Waldstrategie - Botnang - Stuttgarter Zeitung
www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.rot-und-schwarzwildpark-botnanger-fordern-neue-waldstrategie.c8a3efd0-ed89-42b6-b7ab-9049ab6d50b6.html


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