06.07.2020, 16:02
Die ursprüngliche Flächenangabe wurde von uns irrtümlich aus alten Planständen entnommen und an die korrekte Größe von ca 2,6 ha angepasst!
Neuer Petitionstext: **Erhalt des schutzwürdigen Biotops „Arzheimer Schanze“**
*weitergehende Informationen und Hintergründe auf der Webseite:* arzheimer-schanze.de
Wir, die Bürgerinitiative zum Erhalt des Naturraums „Arzheimer Schanze“, wollen dieses Gebiet für den Naturschutz und die Naherholung vor Versiegelung bewahren.
Gerade in Zeiten des Klimawandels, des Arten- und Insektensterbens und einer immer stärkeren Verinselung von Freiflächen ist es wichtig, dass Streuobstwiesen und Mähweiden – wie sie die Arzheimer Schanze bietet – dauerhaft von einer Bebauung freigehalten werden. Sie erfüllen eine überaus wichtige Funktion für das städtische Klima (als Kaltluftschneise zur Linderung von „Urban Heat Islands“), den Artenschutz (als Biotopmosaik), die Erholung der Bevölkerung und dienen einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Bezug auf das mikroklimatische Verbundsystem.
Die Arzheimer Schanze ist eine Grünlandfläche, die u.a. aus Gehölzen, Fettwiesen und Streuobstweiden besteht. Diese werden zum Teil als Mäh- und stellenweise Pferdeweiden genutzt. Gelegen zwischen dem Sportplatz Arzheim, dem Mühlental und dem nord-westlichen Ortsrand Arzheims ist sie ein wichtiger Teil des Grünverbundsystems der Koblenzer Stadtteile Niederberg, Arenberg und Asterstein.
Das Biotop Arzheimer Schanze ist Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten und hilft deren biologische Vielfalt zu erhalten.
Die blütenreichen Wiesen stellen gerade in den Frühlings-, Sommer- und Herbstmonaten einen wichtigen Lebensraum für Insekten, z.B. Wildbienen und verschiedene Hummelarten dar. Entsprechend des Insektenreichtums findet man auf der Arzheimer Schanze auch eine Vielzahl unterschiedlicher Vögel.
Neben den geläufigen und häufig auftretenden Vogelarten, wie Blau- und Kohlmeisen, Rotkehlchen, Hausspatzen, Schwalben, Stieglitzen, Bussarden, Habichten, Graureihern zählen zu den Bewohnern der Schanze u.a. der Grünspecht und Buntspecht, Fasane, Stare, Feldspatzen, die Goldammer, der Gartenrotschwanz und verschiedene Greifvögel wie z.B. der Rotmilan, der insbesondere in den Sommermonaten häufig zu sehen ist.
**Einige dieser genannten Arten, finden sich bereits auf der „Roten Liste der Brutvögel„ des Nabu, da sie zu den im Rückgang befindlichen und gefährdeten Arten gehören. Die Liste gesichteter Vogelarten lässt sich noch um eine Vielzahl ergänzen.**
Die Obstbäume der Streuobstwiesen der Arzheimer Schanze sind für die lokale Tierwelt ebenso wichtig wie das vorkommende Totholz und Höhlenbäume, die einen wichtigen Lebensraum für viele Tierarten bieten.
Die Schanze ist vor allem in den Sommermonaten das Jagdrevier von Fledermäusen, die allabendlich in der Dämmerung beobachtet werden können. Ebenso nutzen Rehe die Weiden der Schanze zur Ablage ihrer Kitze. Kröten wandern vom Mühlental hoch und nutzen Gärten als ihr Sommerquartier. Dies ist insofern besonders erfreulich, da es in den letzten Jahren insgesamt kaum Kröten (selbst zu deren Wanderungszeit) im angrenzenden Habitat Mühlental zu beobachten gab!
Auch die bei uns noch selten vorkommende Holzbiene, ein beeindruckendes, großes Insekt, lässt sich seit einigen Jahren an Wickensträuchern beobachten, siehe Galeriebilder auf unserer Webseite: arzheimer-schanze.de
Über alle genannten Arten hinaus leben auf der Schanze eine Vielzahl regional üblicher Tiere wie Greifvögel, Füchse und Kaninchen, Maulwürfe, Feldmäuse, Bilche und vermutlich noch viele weitere, von uns bisher unentdeckte, Tiere.
**Städtebaulicher Hintergrund:**
Die Stadt Koblenz plant die Fortschreibung ihres Flächennutzungsplans aus dem Jahr 1983.
Am 18.12.2019 hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität den Entwurf zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans für die Beteiligung der Ortsbeiräte beschlossen (Ö 1.3).
Die bei der Orstbeiratssitzung im FNP als Baugebiet vorgesehene Fläche hat eine Größe von etwas über 5 ca. 2,6 Hektar. Mit aktuellen Planungsmethoden lassen sich hier maximal ca. 60-100 30-50 Wohneinheiten realisieren.
Unserer Auffassung nach trägt ein Neubaugebiet nicht zum Ortsbild und dessen Wahrnehmung bei. Als Alternative würde eine mögliche Ausweisung des Ortskerns als Sanierungsgebiet mehrere, positive Effekte auf den gesamten Ort ausüben ohne gleichzeitig den Naturraum anzugreifen.
In Kurzform unsere Ziele:
1. Erhaltung der biologischen Vielfalt
2. Erhaltung des Naherholungsgebiets
3. Wahrung der unversiegelten Flächen
4. Erhalt der emissionsfreien Grünfläche
5. Erhalt des Landschaftbildes
6. Erhalt des klimatischen Ausgleichraums für das Wohnumfeld
7. Ortskernaufwertung durch Sanierung:
In den letzten Jahren sichtbar und förderbar.
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**Wir werden die Gelegenheit nutzen uns für den Erhalt der Arzheimer Schanze als Naturraum einzusetzen – und Sie können uns dabei unterstützen!**
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Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 212 (143 in Koblenz)