30.12.2021, 09:08
Liebe Petitions-Unterzeichner und Unterzeichnerinnen,
wir bedanken uns herzlich für Ihre Unterschrift und Unterstützung. Mit Ende dieses Jahres wird nun auch die Petition auslaufen, für welche insgesamt 2.133 Unterschriften eingegangen sind (Stand: 29.12.2021). Das geforderte Quorum an Unterschriften aus der Stadt Alzenau wurde sogar, mit 857 Unterschriften, deutlich übertroffen. Dies zeigt, wie wichtig und gewünscht eine bessere Anbindung der Region Kahlgrund an den Jobmotor und zentralen Verkehrsknotenpunkt Frankfurt/Main ist.
Für uns Initiatoren war es ein spannendes Jahr, in welchem wir uns umfassend in den Themenkomplex Öffentlicher Nahverkehr eingearbeitet haben. Während der Petitions-Laufzeit haben wir viele Unterstützer und Berater gefunden, die uns tatkräftig und sehr hilfreich zur Seite standen. Insbesondere sind hier „Agenda Verkehr“ aus Großkrotzenburg, die Odenwaldbahn-Initiative und der Fahrgastverband Pro-Bahn zu nennen. Auch aus der Kommunalpolitik erhielten wir mehrere positive bzw. wohlwollende Rückmeldungen, jedoch häufig mit dem Hinweis, dass eine Umsetzung des Vorhabens aufgrund von Streckenüberlastung nur schwer und vor allem nicht zeitnah realisierbar sei. Als mögliche Alternative wurde häufig ein Kuppeln mit der Odenwaldbahn ab Hanau vorgeschlagen.
Nach unseren Recherchen ist ein Kuppeln mit der Odenwaldbahn aufgrund technischer Inkompatibilität der Zug-Typen derzeit nicht möglich. Ein Anhängen der Kahlgrundbahn an die Odenwaldbahn wäre selbst bei kompatiblen Fahrzeugtypen nicht durchführbar, da die Odenwaldbahn bereits zwischen Wiebelsbach - Hanau - Frankfurt - Reinheim mit maximaler Zuglänge operiert.
Des Weiteren haben wir uns, aufgrund der zahlreichen Verweise auf Strecküberlastung, mit den Trassen zwischen Hanau Hbf, Frankfurt-Ost und Frankfurt-Süd intensiv beschäftigt. Vorab wurden hierzu der RMV und die DB-Netz-Mitte kontaktiert. Jedoch konnten uns selbst Kontaktpersonen aus deren Führungsebene keine stichhaltigen und aussagekräftigen Informationen liefen. Ferner ist zu konstatieren, dass von Seiten der DB-Netz und des RMVs nur wenig Interesse an einem für Pendler attraktiven Ausbau des ÖPNV zu bestehen scheint. Deshalb entschieden wir uns, stichprobenartige Zugzählungen eigenständig durchzuführen. Die Ergebnisse der Zugzählung sind unter Neuigkeiten auf der Petitionsseite einzusehen. Dieser Bericht bietet selbstverständlich nur Auszüge aus dem täglichen Zugbetrieb und kein Gesamtbild. Jedoch lassen sich unsere Ergebnisse in Verbindung mit Fahrplanauswertungen und Auslastung-Richtwerten, welche uns von Pro-Bahn übermittelt wurden, die Schlussfolgerung zu, dass ein Einsatz der Kahlgrundbahn auf der Strecke Hanau Hbf - Frankfurt-Ost - Frankfurt-Süd realisierbar sein sollte. Hierzu möchten wir auf ein Zitat des Deutschen Bahnkunden Verbandes verweisen: „Wo ein politischer Wille ist, ist auch ein Weg.“
Die Kosten für einen Ausbau der Kahlgrundbahn sind überschaubar und würden sich langfristig als lohnende Investition erweisen. Weitere Informationen zu den Kosten des Ausbaus (Schienenfahrzeuge, Umrüstung, Trassengebühren, Personalkosten etc.) finden Sie in der Präsentation unter Neuigkeiten auf der Petitionsseite. Der größte Kostenfaktor würde die Beschaffung weiterer Schienenfahrzeuge darstellen, doch auch hier sollte es die Möglichkeit geben, Fördergelder abzurufen, wenn man sich dafür entscheidet ein Modellprojekt mit EcoTrain oder Batterie-Triebzug zu starten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine Verlängerung der Kahlgrundbahn mit vorhandener Infrastruktur möglich sein sollte.
Im nächsten Schritt werden Stellungsnahmen der politischen Vertreter, an die diese Petition gerichtet ist, von OpenPetition eingefordert. Sollte in diesen Stellungsnahmen wieder von Strecküberlastung die Rede sein, dann bitten wir darum, dies mit konkreten Zahlen und Fakten zu untermauern. Ansonsten werden wir das Argument der Strecküberlastung als bloße Mutmaßung betrachten.
Wir erwarten außerdem von den politischen Vertretern nach Ablauf der Petition, die Bildung einer Taskforce mit der Einbeziehung aller betroffenen Städte und Gemeinden, sowie den zuständigen Verkehrsbetrieben und -verbünde. Aus dieser Taskforce werden idealerweise Lösungsmöglichkeiten zur Erfüllung der Petitions-Forderungen hervorgehen und möglichst zeitnahe umgesetzt. Hierbei wäre es wünschenswert, die Änderungsklausel im Verkehrsvertrag mit der West-Franken-Bahn bestmöglich auszunutzen. Wir, die Initiatoren der Petition, sind daran interessiert den Prozess auch weiterhin zu begleiten und stehen für Fragen und Ratschläge gerne zur Verfügung.
Unterschriften zur Unterstützung der Petition können noch bis einschließlich 31.12.2021 abgegeben werden. Für ein Teilen der Petition unter Freunden und Bekannten sind wir Ihnen sehr dankbar
Ansonsten wüschen wir Ihnen einen guten Rutsch und ein hoffentlich gesundes wie glückliches 2022!
Vielen Dank und herzliche Grüße!
Thomas Stein und Björn Schneider