12.07.2023, 23:46
Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,
wir haben es geschafft – unsere Petition "Verhinderung der Lithiumfabrik mit Tiefengeothermie zwischen Neustadt-Geinsheim und der Fronmühle" - hat das Quorum von 820 Unterschriften aus Neustadt deutlich überschritten. Insgesamt unterstützen unsere Petition über 1.500 Menschen aus der Region und darüber hinaus.
Damit sollte sich jetzt der Oberbürgermeister und der Stadtrat der Stadt Neustadt an der Weinstraße mit der Petition beschäftigen.
Vielen Dank für Deine/Ihre Unterstützung!
Wir übergeben die Petition vor der nächsten Stadtratssitzung am 18. Juli 2023 um 17:45 Uhr an den Oberbürgermeister im Innenhof des Rathauses Neustadt, Marktplatz 1. Vorher gibt es einen Demonstrationsumzug.
Hier der genaue Ablauf am 18. Juli:
- Treffpunkt Hetzelplatz 16:45 Uhr
- Wir ziehen ab 17 Uhr über die Friedrichstraße und Kellereistraße zum Marktplatz
- Dort gibt es eine kurze Ansprache von Vertretern der BIGG
- Um 17:45 Uhr erfolgt die Petitionsübergabe an Oberbürgermeister Marc Weigel
Wir laden euch ganz herzlich zu unserer Demo und der Petitionsübergabe ein! Kommt bitte zahlreich.
Je mehr Teilnehmer, umso größer die Wirkung auf den Oberbürgermeister und den Stadtrat.
Hier noch ein kurzer Abriss der aktuellen Entwicklungen und unserer Aktivitäten:
• In der Bürgerversammlung im September 2022 kündigte Vulcan an, bis Juni 2023 eine Bohrstelle einzurichten und später ein Lithiumsextraktionswerk auf fruchtbarem Ackerboden zwischen Geinsheim und der Fronmühle zu bauen. Sowohl in Geinsheim als auch in Haßloch sollten Bohrungen stattfinden, mit dem Ziel, riesige Mengen an Lithiumhaltigen Wasser hoch zu pumpen, das Lithium zu extrahieren und es dann wieder in den Untergrund zu pressen.
• Mittlerweile nimmt der Gemeinderat von Haßloch eine kritische Haltung zur Geothermie ein. So wurde eine Resolution gegen 3D-Seismik verabschiedet und angekündigt, dass die Rüttelfahrzeuge nicht über gemeindeeigene Grundstücke fahren dürfen. Der Bürgermeister von Haßloch, Tobias Meyer hat ein Flugblatt verteilen lassen mit der Überschrift „Lithium-Förderung in Haßloch? Nicht mit mir!“.
big-geinsheim.de/protest-in-hassloch-gegen-ruettelfahrzeuge/
big-geinsheim.de/hasslocher-buergermeister-will-lithiumfoerderung-stoppen/
• Die Bürgerinitiative gegen tiefe Geothermie in Geinsheim (BIGG) hat neben der Petition viele weitere Aktionen gestartet, wie zum Beispiel:
> Bohrplatzbesichtigung mit einem Bericht des offenen Kanals
- big-geinsheim.de/bohrplatzbesichtigung-am-25-2/
> Verteilung diverser Flyer
> Aufstellen von Großplakaten (was uns vom Bauamt mittlerweile untersagt wurde)
- big-geinsheim.de/anti-geothermieplakate-muessen-abgehaengt-werden/
> Aktion „ein Dorf sieht rot“
- big-geinsheim.de/ein-dorf-sieht-rot-protest-mit-roten-baendern/
> Ihr könnt mittlerweile Protestplakate für das Hoftor und den Garten auf der Webseite bestellen
- big-geinsheim.de/protestartikel-bestellen/
> Der SWR berichtete über unser Anliegen
- big-geinsheim.de/der-swr-da-war-da-die-geinsheimer-auch/
> Unsere Arbeitsgruppe Fachfragen hat einige Artikel zu Lithiumförderung und –verarbeitung erstellt
- big-geinsheim.de/category/lithium/
> Auf unserer Webseite findet ihr mittlerweile über 30 Artikel mit Hintergrundberichten, Aktionen und wie die Politik sich positioniert
- big-geinsheim.de/
• Am 22. Juni gab es einen denkwürdigen Auftritt der Vulcan Energy im Stadtrat von Neustadt. big-geinsheim.de/denkwuerdiger-auftritt-der-vulcan-energy-im-neustadter-stadtrat/
Auf einmal will Vulcan die Lithiumextraktionsanlage doch lieber in einem Industriegebiet bauen und dafür die Bohrstelle in Geinsheim mit vier kilometerlangen Rohren mit der Lithiumextraktionsanlage verbinden, was mit erheblichen Grundwasserrisiken verbunden ist. Damit wäre die Industrieanlage in Geinsheim nur noch ca. 25.000qm groß statt 80.000 qm. Was ein Teilerfolg wäre, wenn die Planungen von Vulcan nicht so sprunghaft wären. Der Stadtrat beschloss eine Initiative zur Änderung des Bergrechts, damit Kommunen die Möglichkeit haben, Geothermie in Eigenregie durchführen zu können. Die BIGG unterstützt dieses Anliegen. Wärmenetze gehören in kommunale Hände.
Nochmals vielen Dank für eure großartige Unterstützung!
Wir bleiben dran. Versprochen!
Viele Grüße
Eure Bürgerinitiative gegen tiefe Geothermie in Geinsheim (BIGG)
05.02.2023, 17:08
Präzisierung der Forderungen und der Quellenangaben
Neue Begründung:
Die australische Firma Vulcan Energy Resources plant eine ca. 80.000 qm große Geothermie- und Lithiumextraktionsfabrik in Geinsheim auf der grünen Wiese zu bauen. Ziel ist nicht die Wärmeversorgung der Stadt Neustadt, sondern die Gewinnung von Lithium für die Automobilindustrie. Ein wesentlicher Treiber des Projektes ist der enorm hohe Preis für Lithiumcarbonat, der in den letzten zwei Jahren umrasant 700% gestiegenangestiegen ist.
Die Abstände zur nächsten Wohnbebauung betragen lediglich 350 Meter.
Dieses Projekt birgt viele Probleme und Risiken. Weitere Infos finden sie auf unsererInfos: Webseite der BIGG
Lärm
Es ist mindestens zwei Jahre lang mit erheblichem Bohr Lärm zu rechnen. Ist die Bohrung erfolgreich, wird eine mehrere Hektar große Industrieanlage errichtet. In der Betriebsphase laufen rund um die Uhr 24/7 riesige Lüfter, die den lithiumhaltigen Wasserdampf auf ca. 8070 Grad herunter kühlen, um Lithium zu extrahieren.
Der tieffrequente Infraschall ist besonders problematisch, wie in einer Studie des Robert Koch Instituts zur schädlichen Wirkung für den Menschen, bekannt wurde. In einem Mediationsverfahren zur Geothermie in Rheinland-Pfalz wurde daherDaher empfohlen einen Mindestabstand von 1.000 KilometerMeter zur Wohnbebauung einzuhalten. Dies ist am geplanten Standort nicht der Fall.
Erdbeben
Die Tiefe Geothermie birgt grundsätzlich ein erhebliches Erdbebenrisiko. Es werden große Mengen an lithiumhaltigen Wasser aus 23 bis 5 Kilometer Tiefe hochgepumpt, Lithium entzogen und das Wasser an einer anderen Stelle wieder in die Tiefe gepresst. Dadurch verändern sich die Druckverhältnisse an den Bohrlandepunkten und der Untergrund kommt in Bewegung.
InEs Insheim/Landaugibt betreibtviele Beispiele im Oberrheingraben, wo Tiefengeothermie-Projekte zu Erdbeben führen. Selbst die nahe gelegenen Anlagen in Insheim/Landau, betrieben von Vulcan Energy einesorgten Geothermie-Pilotanlagefür zurunzählige Lithiumgewinnung.induzierte DortErdbeben. Allein in Insheim gab es zwischen 2009 und 20222023 laut der Bürgerinitiative Landau 164169 Geothermie induzierte Erdbeben. DieWie inVendenheim Geinsheimim geplanteElsass Anlagegezeigt isthat, deutlichtreten größer als in Insheim. Die Vermutung liegt nahe, dass es hier ebenfalls zu einer hohen Zahl aninduzierte Erdbeben kommt.noch Jahre nach Betriebsende auf.
Schäden an Immobilien
Erdbeben bergen eine erhebliches Risiko Häuser zu beschädigen. Normale Erdbeben können über private Gebäudeversicherungen abgedeckt werden. Leider werden Schäden wegen Geothermie bedingter Erdbeben sind dabei ausgeschlossen. Entstehen nun Schäden durch eine Geothermie Anlage können die Geschädigten Ansprüche an den Betreiber der Geothermie Anlage stellen. Jetzt kann sich der Betreiber dagegen versichern. Leider sind die die Details der Versicherung, sofern sie abgeschlossen wird, niemand außer den Vertragspartnern bekannt.Damit ist unklar, ob und wie die Anwohner abgesichert sind. Oft bezahlenwerden Versicherungendie von GeothermieunternehmenGeschädigten nur auf Basis des Zeitwerts,Zeitwerts damitentschädigt, bleibenso vieledass Hausbesitzersie auf einem Großteil der Kosten sitzen.sitzen Kommtbleiben. es zu Meinungsverschiedenheit bezüglich der Schadenshöhe muss der Hausbesitzer einen multinationalen Konzern verklagen.Hier ein Bericht aus der BNN, wie Immobilienbesitzer im Elsass und in der Orthenau bisher wenig erfolgreich, um die Behebung ihrer Schäden kämpfen.
Grundwasser
Sauberes Grundwasser ist extrem wichtig für unsere Region. Wir Bürger, aber auch die Bauern und Winzer und die Sportvereine (Fußball, Tennis, Golf) benötigensind größereauf Mengeneinwandfreies anGrundwasser einwandfreiem Grundwasser.angewiesen. Die Bohrlandepunkte liegen teilweise in unmittelbarer Nähe des Wasserschutzgebiets Benzenloch. Der Betreiber behauptet die Förderung von lithiumhaltigen Wassers sei risikolos. Wir sehen das kritisch.
Es werden große Menge giftiges, leicht radioaktives Thermalwasser gefördert und wieder in den Boden gepresst.
Bei der von Vulcan angegebenen Förderrate von 100 Liter pro Sekunde pro Bohrloch, sind das bei 3 Bohrlöchern 26 Mio. Liter am Tag. Dies entspricht etwa fünfzig 25-Meter-Schwimmbecken!
Niemand kann ausschließen, dass esrisikohafte durch verschiedene Gesteinsschichten wandert und dochThermalwasser in Kontakt mit dem Grundwasser kommt.führende Schicht gelangt. Auch Erdbeben könnte Undichtigkeiten in den Förderrohren verursachen und eine Verbindung zwischen Grundwasser und Thermalwasser herstellen. Thermalwasser kann auch austreten, wenn es im Betrieb zu Störfällen kommt. In Landau gab es Störfälle mit Kontamination des Grundwassers mit Arsen und Leckagen.
Auch den vom Betreiber behaupteten niedrigen Wasserverbrauch, zweifeln nicht nur wir sondern auch das KIT an. Hier eine Analyse der Bürgerinitiative gegen Geothermie in Geinsheim zum Lithiumextraktionsverfahren von Vulcan.
Störfälle
Im Rahmen der Tiefen Geothermie wird oft das explosive und brennbarehochentzündliche Isopentan eingesetzt. Zum Beispiel liegen in Graben-Neudorf, laut BNN, 80 Tonnen dieses Gefahrstoffs. In der Pilotanlage in Insheim gab es Störfälle mit Dampfaustritt. Im Rahmen des Mediationsverfahrenes "Tiefe Geothermie Pfalz" wurde festgestellt: "...Das Wasser in 3 Kilometern Tiefe ist nicht nur heiß, es enthält auch jede Menge Schadstoffe: Schwermetalle, Salze und unter Umständen auch radioaktive Stoffe...". Die Winzer in Geinsheim wollen sicher keinen entsprechenden Niederschlag auf ihren Weintrauben. Laut Bundesumweltamt „liegen die Radiumaktivitäten im Oberrheingraben über den von der WHO vorgeschlagenen Grenzwerten für Grundwasser. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es wie in Landau geschehen, zu Hebungen oder Senkungen kommt. Auch das kann erhebliche Schäden an Immobilien nach sich ziehen.
Industriebrache droht
Der Lithiumpreis unterliegt extremen Schwankungen. Wenn die aktuelle Goldgräberstimmung unter den Förderfirmen zu einem Überangebot an Lithium führt, wird der Preis sinken. Dann besteht das Risiko, dass die Anlage in Geinsheim unwirtschaftlich wird und stillgelegt wird.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 11 (4 in Neustadt an der Weinstraße)