28.11.2016, 14:57
Bürgerinitiative „Bus 209“ übergibt Landrat Nahrstedt 2500 Unterschriften
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer!
Erst seit Sommer besteht die BI „Bus 209“, eine überörtliche und überparteiliche Gruppe von Artlenburgern und Brietlingern, die sich für bessere Busverbindungen einsetzt.
Bereits Ende Oktober wurden mehr als 2500 Unterschriften (für bessere Busverbindungen nach Lüneburg und Hamburg und mehr Mitspracherecht bei der Planung) an Landrat Nahrstedt übergeben.
Das Thema Busverbindungen ist für die Bevölkerung Brietlingens und Artlenburgs seit Jahrzehnten ein wunder Punkt: Inzwischen leben fast 5300 Menschen in den beiden Gemeinden, viele arbeiten in Lüneburg oder Hamburg, besuchen die (Berufs-)Schulen, viele (vor allem ältere Menschen) sind auf medizinische Versorgung in Adendorf und Lüneburg angewiesen. Der Busplan hat sich jedoch seit Jahrzehnten nicht verändert: nach wie vor fahren nur 8 bis 9 Busse Richtung Lüneburg bzw. zurück, am Samstag nur 5, sonntags gar keiner. Und der Bus nach Bergedorf fährt durch Artlenburg, ohne jedoch dort zu halten.
Bisher wurden alle Anliegen nach einer Verbesserung der Situation vom Landkreis mit der Begründung abgelehnt, wer mehr wolle, müsse dafür zahlen.
Das jedoch ist die BI nicht gewillt zu akzeptieren, denn eine ausführliche Analyse der Busverbindungen im Landkreis, die von der Bürgerinitiative durchgeführt wurde, zeigt deutlich: Brietlingen und Artlenburg sind im Vergleich mit anderen relevanten Gemeinden im Landkreis deutlich schlechter gestellt.
Bereits im Sommer 2015 und erneut im September 2016 gab es Gespräche der Brietlinger Gemeindeverwaltung mit Kreisrat Krumböhmer. Dieser hatte nach Vorlage der Analysen Gemeindedirektor Laars Gerstenkorn und Bürgermeisterin Jutta Bauer zugesagt, bis Ende September Zahlen zu liefern, welche Gemeinden denn für ihre Busverbindungen zusätzlich zahlen würden. Außerdem wollte er sich auch inhaltlich zu den von der BI vorgelegten Zahlen äußern. Diese zeigen, wie schlecht Artlenburg und Brietlingen im Vergleich dastehen. Diese Antworten ist Herr Krumböhmer bis jetzt schuldig geblieben, sodass sich der Verdacht erhärtet, dass der Landkreis das Thema aussitzen und einfach Zeit schinden will, um zusätzliche notwenige Ausgaben für die Daseinsvorsorge zu vermeiden.
Landrat Nahrstedt und Kreisrat Krumböhmer nahmen sich für die Übergabe des „Unterschriftenbusses“ und das Gespräch mit Mitgliedern der BI zwar Zeit, die Anliegen der BI anzuhören. Die Argumente jedoch, mit denen der Landkreis seine Busplanung begründet, erscheinen der BI nicht schlüssig: So sei laut Nahverkehrsplan von 2005 für Gemeinden von 3000 – 5000 Einwohnern eine Anbindung von 8 – 9 Bussen ausreichend. (Sollten Gemeinden dieser Größenordnung öfter angefahren werden, sei dieses mit Ausnahmen wie Schulzentren o.ä. zu begründen).
Eine nachträgliche Recherche der BI hat jedoch kurioserweise ergeben, dass fünf von sechs Orten dieser Größenordnung über 18 bis 30 Busse nach Lüneburg verfügen (Brietlingen 8). Und auch in Artlenburg fällt der Vergleich mit Gemeinden der gleichen Größenordnung zumeist bitter aus.
Die BI „Bus 209“ findet daher: Wenn bei fünf von sechs Gemeinden eine Ausnahme gemacht wird, stimmt anscheinend die Regel nicht oder Brietlingen und Artlenburg möchten künftig auch zu den Ausnahmen gehören! (Schließlich liegen die beiden Gemeinden an der B209 und damit an einer der wichtigsten Verkehrsachsen des Landkreises.) Von einer glaubwürdigen Berechnungsgrundlage des Landkreises kann in diesem Falle nicht die Rede sein.
Das Gespräch mit dem Landkreis endete mit der Zusage der BI, eine Bedarfsanalyse vorzulegen. Diese wird derzeit vorbereitet und soll sowohl als Papier-Fragebogen als auch online auszufüllen sein, um einen möglichst großen Teilnehmerkreis zu erfassen.
Die BI „Bus 209“ hat sich fest vorgenommen, weiter für eine gerechte und angemessene Busverbindung zu kämpfen.
Wer möchte, kann noch bis 8.12.2016 seine Unterschrift abgeben (www.openpetition /Verbesserung der Busverbindungen zwischen Artlenburg-Brietlingen und Lueneburg). Auch weitere Mitstreiter sind jederzeit herzlich willkommen.
Eure / Ihre
Anke Ahlf