Minderheitenschutz

Umbenennung der M-gasse und Entfernung der rassistischen Skulptur

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Jürgen Sorré

83 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

83 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

06.08.2022, 02:11

Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team


31.07.2021, 18:33

Die Petition neigt sich ihrem Ende zu. Die geringe Unterstützung zeigt deutlich: Rassismus wird entweder nicht als Problem aufgefasst oder gar nicht als Rassismus begriffen. Ohne Unterstützung und mit so viel Gegenwehr kann ich als Mensch, der nicht von Rassismus betroffen ist, nur wenig ausrichten. Zudem kommen Schwierigkeiten im Bekanntenkreis und Arbeitsumfeld. Ich werde weiterhin für eine diverse und pluralistische Gesellschaft kämpfen, aber nicht zu Lasten meiner Gesundheit oder der meiner Familie.

Den Unterstützenden, vor allem den POC, möchte ich mein Bedauern aussprechen. Ich kann mir niemals vorstellen, wie schlimm es ist, Rassismus zu erfahren. Gerne bleiben wir in Kontakt.



19.02.2021, 19:56

Die Petition ist zu wichtig, als dass sie satirisch behandelt oder politisch instrumentalisiert wird. Sie wird überparteilich weiter geführt.


Neuer Titel: Umbenennung der MohrengasseM-gasse und Entfernung der rassistischen Skulptur

Neuer Petitionstext:

WirWir, die Unterzeichner, wünschen die Umbenennung der Mohrengasse"Mohrengasse" und die Entfernung der Skulptur, die 3 schwarze, halbnackte BPOC in Baströcken zeigt.



Neue Begründung:

Angeblich ist der Begriff „Mohr“ auf die Mauren zurückzuführen, bewiesen ist dies allerdings nicht. Genauso gut kann es von „mor“ (schwarz, dunkel, blöd) abgeleitet sein.

Fakt ist jedoch, dass der Begriff längst als abwertender Sammelbegriff für Menschen mit schwarzer Haut verwendet wird.wird, ob nun abwertend oder "exotisierend". Viele Menschen empfinden den Begriff ebenso diskriminierend wie das Wort N***r.

Deutschland hat nicht nur durch den Nationalsozialismus eine rassistische Vergangenheit. In der Kolonialzeit war es besonders wichtig, andere Rassen abzuwerten. Man konnte Menschen anderer Hautfarben wesentlich schlechter behandeln, versklaven und enteignen. Die Rassentheorie und Eugenetik sind Erfindungen und Pseudowissenschaften privilegierter Menschen und waren eine Kernkompetenz Deutschlands im In- und Ausland (z.B. Völkermord der Herero).

Die „Mohrengasse“ in Donauwörth z.B. ist ein Zeugnis unserer rassistischen Vergangenheit. Im Zusammenhang mit der Torbogenfigur, den 3 tanzenden Schwarzen in Baströcken mit Kronen oder Narrenkappen, ist sie zusätzlich verhöhnend. Die Straße hieß einmal Salzgasse, Gründe der Umbenennung sind nicht bekannt, lediglich die beiläufigen Bezeichnungen „Drei Mohren“ und „Zu den drei Mohren“. Eine gleichnamige Wirtschaft hat viele Jahre dort gestanden.

Weitere Infos:

www.diepresse.com/741984/wie-rassistisch-der-begriff-bdquomohrldquo-wirklich-ist

www.gra.ch/bildung/gra-glossar/begriffe/belastete-begriffe/mohr-mohrenkopf/

Wir von der sehr guten Partei Die PARTEI kämpfen alsoffen Parteiund der extremen Mitte offenüberparteilich gegen den Rassismus, egal in welcher Form und fordern die Umbenennung der Straße und das Entfernen der Skulptur. Die Skulptur kann mit einer Stellungnahme bzw. Entschuldigung in einem Museum ausgestellt oder zu Aschenbechern verarbeitet werden. Mögliche Straßennamen wären:

  1. Bayume-M.-Husen-Gasse
  2. Anton-W.-Amo-Gasse
  3. Salzgasse

BisRassismus zurist Umsetzungein wirdgesamtgesellschaftliches dieProblem. ExistenzIn desWorten Gassen-Namensund vonBildern unseremspiegelt Kreisverbander geleugnet,sich wider und führt zu schrecklichen Taten. Rassismus passt nicht zu einer offenen Stadt wie auch viele Deutsche Rassismus leugnen und wir geben der Straße übergangsweise ebenso neutrale Namen wie Krautgasse, Almanweg und Kartoffelgasse.Donauwörth.


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 72 (22 in Donauwörth)


11.02.2021, 12:51

Nach dem der WDR eine Sendung über Rassismus ausstrahlte ohne betroffene Gäste einzuladen, kochten die Emotionen zu Recht hoch. Enissa Amani antwortete mit einer Sendung über und auch mit POC. Darin geht es u.a. um die Nutzung rassistischer Begriffe wie M und N oder das Unwort für Sinti und Roma und die Umbenennung der M-Straße in Berlin.


11.02.2021, 12:51

Nach dem der WDR eine Sendung über Rassismus ausstrahlte ohne betroffene Gäste einzuladen, kochten die Emotionen zu Recht hoch. Enissa Amani antwortete mit einer Sendung über und auch mit POC. Darin geht es u.a. um die Nutzung rassistischer Begriffe wie M und N oder das Unwort für Sinti und Roma und die Umbenennung der M-Straße in Berlin.


17.10.2020, 13:33

"Das Augsburger Hotel „Drei Mohren“ wird umbenannt, und in Ulm werden die Krippenfiguren der Heiligen Drei Könige nicht mehr ausgestellt, weil die Darstellung des schwarzen Melchior mit dicken Lippen und unförmiger Statur problematisch ist. Wie sehen Sie diese Veränderungen?

Hasters: Ich begrüße diese Veränderungen, weil ich denke, ohne sie geht es nicht. Wenn wir diesen Rassismus, der historisch bedingt ist und der in unserem Alltag zu finden ist, auslöschen möchten, müssen wir auch solche Wörter und Skulpturen abschaffen. Auch wenn es Tradition hat und schon immer so war – diese Dinge tragen den Rassismus fort. Deswegen bin ich froh, wenn sich die Leute davon lösen."

www.augsburger-allgemeine.de/politik/Autorin-Hasters-Es-gibt-auch-Rassismus-ohne-boese-Absicht-id58358166.html?fbclid=IwAR2qNu8V7Ct1FGCfpQV3GX5WEI3ItxNotbaNg5wKXaHj3-twkmqrVKoJoi0



30.08.2020, 13:55

"«Mohr» ist die älteste deutsche Bezeichnung, mit der Weiße Schwarze Menschen bezeichnet haben. Zum einen steckt in «M.» das griechische moros, das töricht, einfältig, dumm und auch gottlos bedeutet, zum anderen das lateinische maurus, welches für schwarz, dunkel bzw. afrikanisch steht. Daraus wurde althochdeutsch mor abgeleitet.
Bis ins 17. Jahrhundert hinein finden sich Nachweise, dass «M.» als Synonym für Äthiopier_innen (Sammelbegriff für alle Afrikaner_innen minus Ägypter_innen) gebraucht wird. Daneben etablierte sich seit dem 8. Jahrhundert ein anderer Gebrauch: «Moros» bzw. «Mauren» wurde zur Generalbezeichnung für Muslim_innen. Im Zuge der Versklavung von Afrikaner_innen kam es zur Genese des «N-Wortes», das ab dem 16. Jahrhundert die Verwendung des «M-Wortes» wieder einschränkte. Um «hellere» und «dunklere» Schwarze zu unterscheiden, wurde dem «N-Wort» das «M-Wort» gegenüber gestellt. Letzteres fand nun oft Verwendung, um Muslim_innen des afrikanischen Nordens zu benennen.
Nach der Abschaffung der Sklaverei verloren sich diese Grenzziehungen und bis heute werden beide Begriffe weitgehend synonym gebraucht. Während aber inzwischen anerkannt ist, dass das «N-Wort» ein rassistisches ist, wird in diversen Wörterbüchern zur deutschen Sprache mit Blick auf das «M-Wort» lediglich betont, dass es veraltet sei. Im Alltag begegnet uns der Begriff jedoch ständig. Das Interesse, Lebensmittel mit diesem Wort anzupreisen, ist keineswegs geschwunden. In einigen Städten gibt es immer noch «Mohrenstrassen», hunderte weisen gar eine «Mohrenapotheke» auf. Unzählige Standfiguren, Schalen und Gemälde in Hotelhallen, Restaurants oder Wohnzimmern, die einen versklavten Schwarzen in Lendenschurz oder mit Musikinstrumenten, mit Dienerlivree oder mit Goldketten als Diener abbilden, zeigen verherrlichend Schwarze als Sklav_innen.
Fast alle kennen das berühmte deutsche Sprichwort: «Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann geh’n», das auf Friedrich Schillers Verschwörung des Fiesco zu Genua von 1783 zurückgeht. In diesem Sprichwort tritt neben der Dienerfunktion von Sklav_innen ein weiterer Wortinhalt hervor: Schuld. Klassisch steht dafür das weltberühmte Kinderbuch Struwwelpeter von 1845. Was von dem Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann in dem Kapitel «Die Geschichte von dem schwarzen Buben» als Kritik am Rassismus (und nebenbei bemerkt auch an der Zensurpolitik des russischen Zaren) gemeint sein mag, erweist sich bei näherer Betrachtung als ihr Gegenteil. Der Schwarze Junge bleibt (anders als seine weißen Peiniger) namenlos, ist nackt und wird aufgrund seines Schwarzseins als hässlich hingestellt. Für sein Schwarzsein wird er bedauert. Die Strafe für seine Peiniger ist denn auch besonders unerbittlich: sie werden geschwärzt, um ihre Schuld abzutragen.
Wegen dieser Schuld ist es auch sprichwörtlich ein sinnloses Unterfangen, einen «M.» weiß waschen zu wollen (der Duden betont, «Mohrenwäsche» sei der Versuch, einen Schuldigen mit Scheinbeweisen «reinzuwaschen»), was einschließt, auch Taufversuche seien vergebens. Philipp Khabo Köpsell beobachtete 2011: In der «Mohrenapotheke» geht «der moderne Bayreuther nämlich sein Aspirin holen, wenn er in der Nacht zuvor in der ‹Mohrenstube› zu viel ‹Mohrenbräu› getrunken hat, nachdem er im Fastnachtszug der ‹Bayreuther Mohrenwäscher e. V.› … womöglich als ‹Mohr› verkleidet durch die Straßen gestolpert ist.» Unglaublich, aber wahr: Die lustigen Männer und Frauen gaben 2006 ihrem Faschingsverein diesen Namen. «Spaßig» gemeint, aber voll daneben, wird hier an eine Episode aus der Bayreuther Geschichte erinnert: Einen namentlich unbekannten Afrikaner verschlug es 1865 nach Bayreuth – dort wurde er einer Zwangswäsche unterzogen. Die Frage dürfte erlaubt sein: Warum nennt jemand seinen Faschingsverein nach diesem Gewaltereignis?"

Susan Arndt, "Die 101 wichtigsten Fragen - Rassismus"



Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern