29.03.2022, 13:55
Hallo zusammen,
Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie die Petition unterstützen. Wir brauchen aber noch mehr Stimmen, damit wir Wirkung erzielen.
Deswegen bitte ich Sie: Nutzen Sie alle Formate, die sie haben, um weitere Stimmen gegen die Finanzierung des russischen Angriffskrieges zu mobilisieren. Posten sie den Link zur Petition (openpetition.de/!keinrussischesgas) in Social Media, senden Sie Emails an Ihre Freunde und Bekannten, sprechen Sie mit Menschen, die Ihnen nahestehen. Wir brauchen tausende Stimmen, damit wir gehört werden. Wir brauchen den sofortigen Stopp der Öl- und Gasimporte aus Russland.
Ich saß vor wenigen Tagen mit dem Chef des Sacharow Zentrums, Sergei Lukashevsky, aus Moskau zusammen. Er musste mit seiner Familie aus Russland fliehen. Ein Intellektueller, ein Feingeist, ein Denker. Alles wofür er bis zum Schluss dort stand, Ausgleich, Demokratie, Freiheit, ist in Russland erdrosselt. Es ist vorbei. Menschen wie er müssen fliehen.
Russland fällt in einen Abgrund. Auf Türen von kritischen Menschen wird das Wort „Verräter” geschmiert. Es gibt willkürliche Verhaftungen. Es gibt Lager, die wir uns nicht vorstellen können. Russland ist ein Land, das wieder zum Gulag wird. Es ist schlimm und es wird schlimmer.
In meinen Augen reicht unser deutscher Beitrag zur Verteidigung der Freiheit in Europa bislang nicht aus. Wir müssen aufhören, das Mordbrennen in der Ukraine und die Diktatur in Russland mit unserem Geld zu bezahlen.
Das können wir gemeinsam möglich machen.
Danke!!
Ihr David Schraven
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P.S.
Ich habe nun die Argumentation erhalten, mit der Regierungsnahe Menschen die Weiterfinanzierung des russischen Angriffskrieges begründen. Ich dokumentiere die Argumentation:
Die Regierung blickt nicht auf die Opfer in der Ukraine, sondern schauen vor allem auf unsere Gesellschaft. Sie sagt, ein Öl- und Gasstopp aus Russland hätte schwere Auswirkungen auf Deutschland und auch unsere Widerstandsfähigkeit. Sie behauptet, wir könnten dann zum Beispiel keine Flüchtlingen mehr aufnehmen.
Sie sagt, wir würden einen extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit erleben. Versorgungs- und Produktionsgütern würden knapp, die wir brauchen, um als Gesellschaft in einem solchen Konflikt bestehen zu können. Ganze Wirtschaftszweige könnten nicht mehr produzieren.
Es ginge eben nicht darum, weniger zu heizen und ein paar dickere Pullover anzuziehen.
Ein Gas- und Ölstopp hätte große soziale Unruhen zur Folge, weil viele Menschen in unserem Land zu arm seien, um sich steigende Energie- und Verbraucherpreise leisten zu können. Dies könnten nur Leute mit einem hohen Einkommen.
Die armen Menschen in unseren Land wären die Hauptverlierer eines Gas- und Ölstopps aus Russland und würden dies mit Sicherheit auch auf die Straße bringen. Das wäre kontraproduktiv für unsere Bereitschaft in diesem Konflikt zu bestehen.
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Ich halte diese Argumentation der Regierungsmitglieder für grundfalsch.
- Sie ignoriert das Leid und die Opfer, die unsere Zahlungen auslösen. Diese Amoralität wird sich rächen.
- Die Argumentation isoliert Deutschland in der Welt. Die Menschen in Polen, dem Baltikum und auf dem Balkan verlieren das Vertrauen in unsere Gesellschaft, so wie uns die Menschen in der Ukraine verachten lernen. Dieses Misstrauen, diese Verachtung werden wir lange spüren. Das Vertrauen, dass wir nach dem Ende der Naziherrschaft in Deutschland wiederbeleben konnten wird zerstört. Aus Freunden werden Gegner. Wir sind die Leute, die das Morden bezahlen.
- Die Argumentation übernimmt die korrupten Linie der Schröder-Gazprom-Propganda: Putin habe uns wirtschaftlich im Schwitzkasten, deswegen dürften wir uns nicht bewegen. Er sei die Hand, die uns füttert. Die Armen in unserem Land werden damit zu Geiseln Putins. Die Regierund muss auhören, uns Angst zu machen, stattdessen muss sie solidarisch Unterstützung der Bedürftigen sichern.
- Die Argumentation macht unser Land abhängig und ignoriert den Willen vieler Deutscher, Härten auf uns zu nehmen, wenn es darum geht unser Europa in Freiheit zu verteidigen.
- Die Argumentation verkennt, dass wir uns nicht aussuchen können, ob wir mit unseren Milliarden-Zahlungen Partei in einer brutalen Auseinandersetzung sind. Putin hat uns zur Partei gemacht, die seinen Krieg bezahlt. Wir müssen uns aus dieser Situation befreien, sonst kann er uns noch zu ganz anderen Dingen mitbrauchen.
- Es gibt kein Appeasement mehr. Alle freien Gesellschaften in Europa werden angegriffen – moralisch, wirtschaftlich und in der Ukraine mit Bomben. Wenn wir uns nicht gemeinsam mit allen zivilen Mitteln wehren, die wir haben, wird es früher oder später auch in Westeuropa brennen. Wir müssen zeigen, dass wir bereit sind, für unsere Werte einstehen.
Wir brauchen keine Bundesregierung, die uns Angst macht.
Wir brauchen eine Bundesregierung die uns Mut macht, diese dunkle Stunde durchzustehen. Wir brauchen eine Regierung, die das moralisch und politisch Richtige für unser Land umsetzt.