Frontalangriff auf die Krankenhäuser im ländlichen Raum
Liebe Unterstützende,
der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Dr. Stephan Hofmeister, erklärt in einem Interview der Ärzte Zeitung online (Link siehe unten), dass in großem Stil im Hintergrund die Strippen gezogen werden, Krankenhäuser zu schließen und statt dessen ambulante Gesundheitszentren, (sogenannte intersektorale Gesundheitszentren) einzurichten, die nichts anderes sind, als die räumliche Zusammenfassung von Gesundheitsdienstleistern (Arztpraxen, Apotheken, Physiotherapeuten u.a.), die es sowieso schon vor Ort gibt.
Das Ganze wird hinter verschlossenen Türen (vertraulich!) vorbereitet. Man wartet Wahlen ab, weil man die Empfindlichkeit der Betroffenen befürchtet. Man will den Menschen bei einer Schließung des lokalen Krankenhauses den Eindruck vermitteln, als würde sich die Kommunalpolitik um einen sinnvollen Ersatz kümmern. Selbst wenn einige Betten vorgesehen sind, wird eine krankenhausähnliche Versorgung explizit ausgeschlossen.
Eine radikale Veränderung der Krankenhauslandschaft hin zu renditestarken Gesundheitsfabriken ist geplant. Die Zerschlagung der bisherigen guten Krankenhausversorgung in Städten und auf dem Lande ist bereits konzipiert. Auf kranke und alte Menschen wird keine Rücksicht genommen.
An vielen Orten in Deutschland ist schon zu spüren, dass immer mehr Krankenhäuser, besonders im ländlichen Raum, von der Schließung bedroht sind. Sehr viele Menschen kämpfen in lokalen Initiativen für den Erhalt „Ihres“ Krankenhauses. Es wird aber Zeit, dass sich eine bundesweite Bewegung etabliert, die sich gegen dieses Treiben der Krankenkassen zusammen mit den Gesundheitspolitikern unterstützt von „sogenannten Experten“ wendet.
Die bundesweit angelegte Petition gegen das Krankenhaussterben im ländlichen Raum www.openpetition.de/!krankenhaussterben erfährt immer mehr Unterstützung aus verschiedenen Regionen. Sie zu fördern kann ein wichtiger Schritt sein, um für den Erhalt einer qualitativ guten wohnortnahen Krankenhausversorgung kämpfen.
Dr, Rainer Hoffmann
Rothenburg ob der Tauber 23.09.2019