Zweifelsohne ist dies so – allerdings sind die Pützerau und die umliegenden Straßen ebenfalls Wohnstraßen. Bereits heute sind diese zu den Stoßzeiten verstopft, eine Verlagerung der KiTa würde lediglich eine Verlagerung der problematischen Verkehrssituation mit sich führen.
Ob ein zufriedenstellendes Verkehrskonzept für die Anwohnenden in Planung ist, ist fraglich.
In der Meldung der Stadt spricht man überdies von einer 20-prozentigen Verkehrsentlastung – die von der Stadt in Auftrag gegebene, über 300 Seiten starke Studie kommt auf Seite 308 zu einer Entlastung von lediglich 10 Prozent (sessionnet.owl-it.de/lohmar/bi/getfile.asp?id=90530&type=do)!
Und ob es ausreichend Parkmöglichkeiten bei der geplanten KiTa geben wird, sehen die Anwohnenden ebenfalls pessimistisch, wenn man die Gegebenheiten vor Ort an einem sonnigen Wochenende betrachtet: Bei nicht einmal 40 parkenden Autos ist der Waldparkplatz überfüllt, es muss am Seitenrand geparkt werden (siehe Foto).
Zusätzliche Betreuungsplätze werden vielleicht aktuell benötigt, eine Erweiterung der “Waldgeister” um zwei Gruppen mag derzeit sinnvoll erscheinen. Doch wie sieht es in der Zukunft aus? Prognosen zeigen einen Negativtrend für die kommenden Jahre voraus.
Und eine weitere Frage drängt sich auf: Stehen überhaupt ausreichend Erzieher*innen zur Verfügung? Können die zusätzlich aufgenommenen Kinder adäquat betreut werden? So herrscht doch auch in Lohmar seit Jahren ein akuter Betreuungsnotstand.
“Der beste Kompromiss”?! – für die Anwohnenden wohl eher nicht.
In Anbetracht der geplanten Größe der KiTa werden sich die Befürchtungen derjenigen, die sich gegen das Bauvorhaben aussprechen, wohl bewahrheiten: Nach dem Bau der KiTa wird es kaum mehr Weideflächen für die Pferde geben, die Einsteller*innen werden sich vermutlich neue Ställe suchen müssen. Und was passiert dann mit dem Reitstall?
An dieser Stelle darf an das Versprechen der Grünen (anbei) nach der Wahl 2020 erinnert werden: “Wir lehnen, neben den bereits genehmigten und gebauten Anliegerhäusern der Eigentümer, eine weitere Wohnbebauung des Reitstallgeländes ab. Unsere Stadt braucht weiterhin Erholungs- und Freizeitflächen. Die beiden Reitställe in Lohmar-Süd gehören, genauso wie der angrenzende Stadtwald, zu unserem erhaltenswerten Ortsbild in Lohmar und stellen wichtige Erholungsflächen dar.”
In dieser Sitzung wird die Studie der Schulwege rund um die Hermann-Löns-Straße vorgestellt.
Einer von etlichen Gefahrenpunkten auf den Schulwegen unserer Kinder stellt die Pützerau dar. Vermutlich wird es die Möglichkeit geben, im Rahmen der Sitzung auf die Mehrbelastung durch das Bauvorhaben Pützerau einzugehen.
Kommen Sie doch auch zur Sitzung! Gemeinsam zeigen wir Stärke!